09.11.2015 14:20 Uhr

Neue ÖFB-Dressen für neue Aufgaben

So sehen Österreichs Dressen für die EM 2016 aus
So sehen Österreichs Dressen für die EM 2016 aus

Neu eingekleidet zu neuen ÖFB-Aufgaben. Noch vor dem Abflug ins Trainingslager nach Alicante wurden am frühen Montagnachmittag Österreichs neue Dressen für die EM 2016 vorgestellt. Ramazan Özcan, Marko Arnautović und David Alaba präsentierten dabei als Models die zukünftige Arbeitskleidung der Nationalmannschaft.

Eng anliegend oder etwas weiter geschnitten. Für jeden Geschmack sollte da etwas dabei sein. Nach Ansicht der ersten Bilder vom Shooting mit der neuen "Wäsch" war aber speziell Arnautović mit seinem im Vergleich zu Alaba etwas kritischen Body-Mass-Index unzufrieden: "Unglaublich, dass ich noch Fußballer bin, wundert mich jeden Tag!"

Es stimmt, er hätte wohl nicht als Skispringer Karriere gemacht, aber dafür als Fußballer. So wie am Wochenende als Goldtorschütze beim 1:0-Heimsieg von Stoke City gegen Chelsea. "Ein wichtiger Treffer nicht nur für mich, sondern für die ganze Mannschaft." Vielleicht hat er damit auch José Mourinho (sein Ex-Coach bei Inter) abgeschossen. Man wird sehen, wie lange der Star-Trainer bei Chelsea noch das Vertrauen ausgesprochen erhält.

"Es war ja jetzt nicht das erste Mal, dass ich gegen ihn gespielt habe. Neu war, dass er diesmal nicht im Stadion war und ich getrofffen habe", so Arnautović.

"Wieder Gas geben und drei Punkte holen"

Nun gilt aber die volle Konzentration des England-Legionärs bereits wieder der Nationalmannschaft. Am Montag um 16:00 Uhr erfolgte der Abflug nach Spanien, wo sich das ÖFB-Team eine Woche auf die letzte Partie eines echten Erfolgsjahres vorbereitet.

Mit dem Heimspiel gegen die Schweiz am 17. November (ab 20:45 Uhr im weltfussball-Liveticker) wird die sensationelle Länderspielsaison 2015 abgeschlossen. "Auch die Schweiz hat eine starke Mannschaft mit vielen Legionären, aber wir wollen wieder Gas geben und drei Punkte holen", lautet die Arnautović-Devise.

Die nahezu perfekte Bilanz in der EM-Qualifikation mit neun Siegen und nur einem Remis sowie dem souveränen ersten Platz in der Gruppe G wurde zuletzt noch durch den Vorstoß auf Platz zehn in der FIFA-Weltrangliste abgerundet.

Das Debüt unter den Top Ten der Fußball-Welt ist Ansporn aber auch Verpflichtung zugleich für die kommenden Herausforderungen. Am 12. Dezember erfährt Österreich bei der Gruppenauslosung seine Gegner bei der Europameisterschaft in Frankreich. Da man durch die starken Leistungen der vergangenen Monate aus Topf zwei gezogen wird, gibt es berechtigte Hoffnungen auf ein machbares Los für die EM-Endrunde von 10. Juni bis 10. Juli 2016.

ÖFB-Teamchef Marcel Koller kündigte bereits zuletzt an: "Wir fahren sicher nicht nach Frankreich, um gleich nach der Gruppenphase wieder abzureisen."

"Untätigkeit ist im Fußball das größte Krebsgeschwür"

Die neuen Dressen sollen schließlich auch bei der Europameisterschaft lange zu sehen sein. Puma zeigte sich als Langzeit-Partner des ÖFB begeistert vom Aufwärtstrend im österreichischen Fußball. "Diese EM-Qualifikation war historisch und der Sieg in Schweden ein Gänsehaut-Moment", schwärmte Matthias Bäumer, der General Manager von Puma.

ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner nahm das Lob dankend entgegen, erinnerte jedoch auch an die weniger glorreichen Jahre zuvor: "Da bin ich als Gast bei internationalen Vorträgen fast mit einem 'Ösi' am Rücken auf die Bühne gekommen und war vorbelastet. Jetzt spürt man aber die Wertschätzung für den österreichischen Fußball und das Zugpferd Nationalmannschaft an der Spitze."

Ruttensteiner warnte zugleich aber vor zu großer Euphorie: "Untätigkeit ist das größte Krebsgeschwür im internationalen Fußball. Wir müssen konzentriert und hart weiterarbeiten."

Alaba: "Tut gut, mal ein wenig runterzufahren"

Dies soll nun auch in Spanien bei der Trainingswoche in Alicante geschehen. ÖFB-Superstar David Alaba gestand ein, dass es nach dem zuletzt harten Programm "gut tut, wenn man mal ein wenig runterfahren kann. Es waren doch sehr viele Spiele und dann wird man natürlich auch müde."

Die Bedingungen in Spanien sind dem Nationalteam bereits bekannt. "Wir waren ja schon mal dort", so Alaba. Auf die Frage nach dem größten Vorteil, wenn man sich fern von Österreich im Süden vorbereiten kann, antwortete der Bayern-Allrounder noch am Flughafen in Schwechat: "Das Wetter, wenn man da so rausschaut."

Ob in Spanien auch Zeit abseits des Fußballs bleibt? Alaba reichte die Frage mit "Trainer?" an Marcel Koller weiter. Der Teamchef schmunzelte: "Die Frage ging an euch!" Marko Arnautović sprang letztlich als "Pressesprecher" ein: "Das bereden wir dann intern!"

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Christian Tragschitz