13.05.2019 09:05 Uhr

HSV-Desaster bleibt für Stein "unerklärlich"

Uli Stein spielte lange Jahre für den HSV und die Eintracht
Uli Stein spielte lange Jahre für den HSV und die Eintracht

Der langjährige Bundesliga-Profi Uli Stein hat seinen Ex-Verein Hamburger SV mit deutlichen Worten kritisiert, nachdem er am Sonntag die direkte Rückkehr in die Bundesliga endgültig verspielt hatte.

"In vieler Hinsicht bleibt mir unerklärlich, was mit meinem Ex-Klub in der 2. Liga passiert ist. Wahrscheinlich hat sich die permanente Drucksituation, in der sich die Mannschaft im Vergleich zur Konkurrenz aus Berlin und Paderborn befand, negativ ausgewirkt", vermutete der Ex-Nationaltorhüter, der über 220 Bundesligaspiele für die Rothosen absolvierte.

"Nebengeräusche um nicht mehr verlängerte Verträge und einige unglückliche Spiele führten in der Summe schließlich zu dieser Verunsicherung, der selbst hartgesottene Profis nicht mehr Herr wurden", fügte Stein hinzu. Durch die bittere 1:4-Auswärtsklatsche beim SC Paderborn steht seit Sonntag praktisch fest, dass der Hamburger SV vor mindestens einem weiteren Jahr Zweitklassigkeit steht.

Für die kommende Saison hat der 64-Jährige einen Ratschlag für seinen Herzensklub parat: "Mehr denn je müssen die Hamburger bei ihrem erneuten Anlauf mit viel Feingefühl eine Mannschaft nach Qualität und Perspektive und nicht nach Namen zusammenstellen. Sportvorstand Ralf Becker traue ich das zu, er hat bisher noch viel mit den Altlasten seiner Vorgänger zu tun gehabt.

Frankfurt tauge als "Vorbild für taumelnden HSV"

Infrage stellt Stein hingegen den derzeitigen Cheftrainer der Hamburger, der nach der Pleitenserie der letzten Woche arg in die Kritik geraten ist: "Den Beweis, ein erfolgreicher Trainer im Profigeschäft zu sein, hat Hannes Wolf nachhaltig dagegen noch nicht erbracht. Diese Position gilt es für mich zu hinterfragen."

Der Torwart empfahl dem HSV, sich seinen weiteren Ex-Verein Eintracht Frankfurt als lohnendes Beispiel zu nehmen: "Vor sieben Jahren ist die Eintracht letztmals in die Bundesliga aufgestiegen und hat sich seither nahezu kontinuierlich weiterentwickelt, unter schwereren Rahmenbedingungen, als man sie in Hamburg vorfindet. Dieser Weg der Frankfurter zurück nach oben taugt als Vorbild für den taumelnden HSV."