08.08.2019 02:42 Uhr

Was Salzburg aus dem Real-Test gelernt hat

Albert Vallci (l.) im Duell mit Real-Stürmer Karim Benzema
Albert Vallci (l.) im Duell mit Real-Stürmer Karim Benzema

Red Bull Salzburg ist nach der letzten Bewährungsprobe gegen Real Madrid bereit für die Champions League. Das aggressive Pressing stellt auch Europas Topklubs vor Probleme, in der Abwehr wird man vor allem auf die Kleinigkeiten achten müssen.

In einem Monat wird für Red Bull Salzburg endlich Realität, wovon der Klub seit dem Einstieg des Getränkeherstellers im Jahr 2005 geträumt hat. Nach elf gescheiterten Versuchen in der Qualifikation treten die "Bullen" heuer zum ersten Mal im Hauptbewerb der Champions League an.

Dass die Mannschaft trotz vieler wichtiger Abgänge sowie des Trainerwechsels im Sommer bereit für die Königsklasse ist, zeigte sie am Mittwochabend im Test gegen Real Madrid. Das Match gegen die - bis auf den wegen einer Muskelverletzung fehlenden Weltfußballer Luka Modrić - in Bestbesetzung angetretenen "Königlichen" ging zwar knapp verloren, über die 90 Minuten war Österreichs Serienmeister dem CL-Rekordsieger allerdings ebenbürtig.

"Wir haben gesehen, dass auch Mannschaften wie Chelsea und Real sich schwer tun, wenn wir das Spiel intensiv halten, sehr aggressiv gegen den Ball attackieren und den Ball mit viel Druck laufen lassen", erklärte Verteidiger Albert Vallci nach der knappen 0:1-Niederlage in der Mixed Zone der Red-Bull-Arena. "Wir haben vor allem in der Mitte viele Bälle gewonnen. Wir hatten eine gute Balance, sind ab und zu ein bisschen tiefer gestanden und haben mit unseren schnellen Spielern viel Raum genutzt."

Salzburg-Verteidiger Vallci: "Real kann ich jetzt abhaken"

Zu viel Raum hatte beim spielentscheidenden Treffer Reals 100-Millionen-Neuzugang Eden Hazard. Einen Konter nach Eckball für Salzburg schloss der Flügelstürmer mit seinem ersten Tor für das "weiße Ballett", das an diesem Abend im neuen, mintgrünen Ausweichdress auflief, ab. "Das sind genau die Kleinigkeiten, die entscheidend sein werden", mahnte Vallci in Hinblick auf die Champions-League-Gruppenphase. "Auf so einem Niveau kann es sehr schnell gehen. Eine kurze Unkonzentriertheit und man hat gesehen, wie viel Tempo diese Spieler haben und dann ist es sehr schwierig zu verteidigen."

Eine Viertelstunde bekam es Vallci bei seinem Comeback nach überstandener Knöchelverletzung zu Beginn der zweiten Hälfte mit dem Superdribbler aus Belgien zu tun. "Natürlich macht man sich vorher Gedanken, geht alles im Kopf durch, weil man diese Spieler ja auch kennt und sie wöchentlich im Fernsehen sieht. Vor dem Spiel ist der Respekt schon groß, aber sobald man den Platz betritt, ist das weg", sagte Vallci.

Mit welchen Stars sich die Salzburger im Herbst messen dürfen, erfahren sie am 29. August, wenn die Gruppen der Champions-League-Saison 2019/20 ausgelost werden. Seinem eigentlichen Wunschgegner ist Vallci jetzt schon gegenüber gestanden. "Real war ganz oben auf meiner Liste, das kann ich jetzt abhaken", schmunzelte der Steirer. "Liverpool wäre cool, vor allem auswärts." Ansonsten hat der 24-Jährige keine Präferenz. "Auf diesem Niveau gibt es so viele Topmannschaften. Sei es Paris, Barcelona, ... die Liste ist wirklich lang."

David Mayr