28.02.2024 21:14 Uhr

Ex-VfB-Star mit Fluch belegt - Hütters Kniff geht auf

Nicolás González stürmte einst für den VfB Stuttgart
Nicolás González stürmte einst für den VfB Stuttgart

Viele Gesichter aus dem deutschen Fußball agieren inzwischen weitgehend unbeachtet von den Medien im Ausland. Heute im sport.de-Rampenlicht: Ein ehemaliger Angreifer des VfB Stuttgart und ein einstiger Trainer von Eintracht Frankfurt.

Es war einfach nicht der Tag von Nicolás González. Sein größter Gegner im Serie-A-Spiel seiner Fiorentina gegen Bayern Münchens Champions-League-Gegner Lazio Rom: der Pfosten.

Im ersten Durchgang der Partie des 26. Spieltags in Italien hatte der ehemalige Flügelstürmer des VfB Stuttgart die erste große Gelegenheit zur Führung. Doch der Argentinier setzte den Ball nach einer gelungenen Kombination ans Gehäuse. Zwei weitere Aluminiumtreffer der Hausherren folgten - ehe kam, was kommen musste: Die Hauptstädter gingen mit der ersten Chance im Spiel durch Luis Alberto (45.) in Führung.

Doch die Mannschaft von Vincenzo Italiano steckte nicht auf. Der Ausgleich von Außenverteidiger-Talent Michael Kayode (61.) war überfällig. Übrigens, wie konnte es auch anders sein, ging der Schuss des 19-Jährigen zunächst an die Unterkante der Latte und von dort aus ins Netz.

Ex-Stuttgart-Angreifer González nach Verletzung zurück in Form

Doch dann stand erneut die Nummer zehn der Toskaner, Nicolás González, im Fokus. Nach einem zugesprochenen Elfmeter übernahm der 25-Jährige die Verantwortung - und scheiterte, natürlich, am Pfosten (67.). Dass Florenz gegen den direkten Tabellennachbarn dennoch jubeln durfte, lag letztlich am Schuss von Giacomo Bonaventura (69.), der kurz darauf den Treffer zum 2:1-Endstand markierte.

Und so dürfte der ehemalige Stuttgarter (45 Bundesliga-Spiele, acht Tore), der im Sommer 2021 für knapp 25 Millionen Euro nach Italien wechselte, seinen Alu-Fluch nicht allzu schwer zu Herzen nehmen. Die Fiorentina überholte Lazio in der Tabelle und nimmt als Siebte nun wieder Kurs auf die Europapokalplätze.

Aus persönlicher Sicht ist die Saison für González ohnehin schon ansehnlich: Nach fünf Toren an den ersten acht Spieltagen war er im Dezember und Januar nur von einer Oberschenkelverletzung ausgebremst worden. Mittlerweile ist er auf den offensiven Außenbahnen wieder gesetzt.

Achterbahnfahrt in Lens: Taktik-Kniff von Adi Hütter geht auf

Ein ähnlich aufreibendes Spiel erlebten am vergangenen Wochenende die Fans in der französischen Ligue 1, als die AS Monaco beim amtierenden Vizemeister RC Lens mit 3:2 (2:1) gewann. Mit dabei: der ehemalige Bundesliga-Trainer Adi Hütter an der Seitenlinie und der einstige Gladbach-Mittelfeldlenker Denis Zakaria auf dem Rasen.

Dabei ging auch ein Taktik-Kniff des Österreichers, der zwischen 2018 und 2021 Eintracht Frankfurt und anschließend eine Saison Borussia Mönchengladbach gecoacht hatte, auf. Denn: Gegen Lens setzte der Monaco-Coach plötzlich auf ein 4-4-2-System mit Doppelspitze.

Die Änderung griff sofort: Stürmer Falorin Balogun (19.) erzielte die 1:0-Führung, ein Eigentor von Torwart Brice Samba (30.) sorgte zunächst für klare Verhältnisse. Allerdings schlug Lens durch Elye Wahi (31.) und Wesley Said (77.) noch einmal zurück. Als dann Samba in der Schlussphase auch noch einen Elfmeter von Balogun (82.) hielt, sah alles nach einem Unentschieden aus.

Ex-Gladbacher Zakaria blüht wieder auf

Doch dann schlug die Stunde von Ex-Liverpool-Profi Takumi Minamino, der in der zweiten Minute der Nachspielzeit nach einer überragenden Einzelleistung den Siegtreffer für Monaco erzielte. "Ehrlich gesagt hat er ein unglaubliches Spiel gemacht, er hat eine überragende Leistung abgeliefert!", lobte der Ex-Gladbacher Zakaria, der nach seinem Abschied im Januar 2022 von Borussia Mönchengladbach endlich wieder auf dem aufsteigenden Ast ist.

Der 27-Jährige war den Lockrufen von Juventus Turin gefolgt, nach nur einem halben Jahr dann aber an den FC Chelsea ausgeliehen worden. Juve verkaufte den Schweizer schließlich im vergangenen Sommer für 20 Millionen Euro an Monaco, wo er bis 2028 unterschrieb. Der Schritt scheint sich auszuzahlen, unter Adi Hütter zählt er wie zu Gladbach-Zeiten zu den Stammkräften im zentralen Mittelfeld.

Hütter gelang mit seiner Mannschaft nach dem Sieg in Lens der Sprung auf den dritten Tabellenplatz, der Abstand zum Überraschungszweiten Stade Brestois beträgt nur noch zwei Zähler. "Wir waren von Anfang an sehr gut im Umschaltspiel, haben viel Tempo gemacht und auf Vertikalität gesetzt", freute sich der einstige Bundesliga-Coach, auf den am kommenden Spieltag gleich das nächste Spitzenspiel ansteht. Dann ist Paris Saint-Germain im Stade Louis II zu Gast.

Gerrit Kleiböhmer