Kritik am Geschäftsmodell: Magath legt Finger in BVB-Wunde

In den letzten Jahren wurde Borussia Dortmund immer wieder für die Fähigkeit gefeiert, junge, entwicklungsfähige Spieler zu holen und diese dann für hohe Preise wieder abzugeben. Laut dem früheren Bundesliga-Coach Felix Magath ist dieses Geschäftsmodell des BVB aber nicht passend, um den FC Bayern nachhaltig angreifen zu können.
Der letzte Spieler, der Borussia Dortmund für viel Geld verließ, war Jude Bellingham im Sommer 2023. Damals ging der Mittelfeldmann für 113 Millionen Euro zu Real Madrid. Drei Jahre lang hatte der junge Engländer im BVB-Trikot gespielt und sich als gerade einmal 17-Jähriger einen Stammplatz erkämpft, um sich danach unverzichtbar zu machen.
Bellingham ist nur ein Name aus den letzten Jahren, dem so etwas gelang. Auch Jadon Sancho (2022 für 85 Millionen Euro zu Manchester United), Erling Haaland (2023 für 60 Millionen Euro zu Manchester City) oder Ousmane Dembélé (2018 für 135 Millionen Euro zum FC Barcelona) kamen jung nach Dortmund und zogen bereits mit Anfang 20 für viel Geld weiter. Geld, das der BVB brauchte, um in andere Spieler zu investieren. Gleichzeitig fehlte aber auch mit einem Schlag eine Menge Qualität.
Ein Umstand, der auch Felix Magath negativ aufstieß mit Blick auf die aktuelle Lage bei den Schwarz-Gelben, die den eigenen Ambitionen hinterherhinken.
"Ich bin kein Freund davon, dass man jede Saison immer wieder einen der besten Spieler abgibt, so wird es schwer, eine Mannschaft zu entwickeln", legte Magath bei "Bild" den Finger in die Wunde der derzeit leidgeplagten BVB-Anhänger.
"Das Geschäftsmodell funktioniert, um Geld zu verdienen. Aber ich halte es für ungeeignet, um einen Verein nach vorne zu bringen. Das ist auf diese Art ganz, ganz schwer", sagte Magath.
Magath: So kommt der BVB nicht an den FC Bayern heran
Die Dortmunder Borussia habe zuletzt "immer wieder sehr, sehr gut junge Spieler eingekauft und sie dann für viel, viel Geld wieder verkauft. Das hat sie in der Spitze der Bundesliga gehalten. Aber eine Entwicklung, dass das tragfähiger ist und dass sie echte Konkurrenz für den FC Bayern geworden wären, ist auf diese Weise nicht der Fall", analysierte der frühere Meister-Coach.
Sein Tipp an die BVB-Verantwortlichen: "Ich glaube, da sollte man sich mal umorientieren und lieber einen Spieler, auch wenn er viel Geld bringen würde, mal etwas länger halten, um eine Mannschaft damit zu entwickeln."