Can-Aussagen bringen BVB-Legende auf Touren

'Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss.' Eigentlich würde der Spruch ja auf das 0:0 von Borussia Dortmund in den Champions-League-Playoffs gegen Sporting und dem damit verbundenen Achtelfinal-Einzug passen. Bloß: Der BVB ist zurzeit weit davon entfernt, ein gutes Pferd zu sein. Klub-Legende Roman Weidenfeller gehen selbstgefällige Aussagen daher auf den Zeiger.
Der BVB habe gegen die Portugiesen "nicht mehr gemacht als nötig", um zu gewinnen, kommentierte Kapitän Emre Can bei "DAZN" die magere Leistung der Schwarz-Gelben.
Nach einem 3:0-Sieg in Lissabon hatte der Bundesligist zuhause einmal mehr nur fußballerische Magerkost angeboten. Die Nullnummer reichte freilich, um den Sprung unter die besten 16 in der europäischen Königsklasse zu schaffen. "Am Ende sind wir weiter, das zählt", resümierte Can.
Ex-Torwart Roman Weidenfeller kann mit den Aussagen Cans aber so gar nichts anfangen. "Ich sehe es als sehr fahrlässig, dass Kapitän Emre Can sich hinstellt und sagt: 'Wir haben das Nötigste getan und das hat gereicht für den Achtelfinal-Einzug.' Was ist denn das für ein Ansatz?", grantelte Weidenfeller bei "Sky".
Der zweimalige Meister in Diensten der Dortmunder forderte: "An einem Champions-League-Abend in Dortmund müssen Luft und Rasen brennen."
BVB: "Das ist das Positive"
Das "Erschreckende" beim Heimspiel gegen Sporting sei gewesen, dass der BVB kein Tor erzielte. "Ein 0:0 zuhause ist ein bisschen wenig", kritisierte Weidenfeller. Immerhin hielt auch der Weltmeister von 2014 das aus Dortmunder Sicht Entscheidende fest.
"Die Überschrift lautet 'Achtelfinale erreicht' und davon war beim bisherigen Saisonverlauf nicht unbedingt auszugehen. Das ist das Positive."
In der Bundesliga läuft Borussia Dortmund seinen Ansprüchen weit hinterher: Nach 22 Spielen belegt der BVB mit 29 Punkten nur Rang elf. Der Rückstand auf Champions-League-Platz vier beträgt schon acht Punkte.