04.04.2025 07:34 Uhr

Emre Can setzt viele Fragezeichen beim BVB

Befindet sich beim BVB derzeit im Aufwind: Emre Can
Befindet sich beim BVB derzeit im Aufwind: Emre Can

Nach einer schwachen Hinrunde gehört Emre Can bei Borussia Dortmund in ungewohnter Position derzeit zu den konstantesten Profis. Der Aufschwung des umstrittenen BVB-Kapitäns wirft aber einige Fragezeichen auf.

Alle paar Monate kommt sie auf, die Diskussion rund um Emre Cans Zukunft bei Borussia Dortmund.

In der Saison 2024/2025 war es frühzeitig so weit. Im Herbst waren die Leistungen des 31-Jährigen im BVB-Trikot dermaßen schwach, dass sie fast schon naturgemäß seine Kritiker auf den Plan riefen.

Vor allem nach seiner Roten Karte bei der 1:3-Hinrundenpleite bei Mainz 05 im November bekam Can eine Menge Gegenwind.

Der damalige Trainer Nuri Sahin und auch Vize-Kapitän Julian Brandt fanden klare Worte. Flugs kam rund um den BVB einmal mehr die Frage auf, ob Can wirklich der richtige Kapitän für eine in ihrem Innenleben anscheinend äußerst komplizierte Mannschaft ist.

Verliert Emre Can die Kapitänsbinde beim BVB?

Diese ist auch rund fünf Monate später nicht abschließend beantwortet. Aktuell ist zu hören, Nico Schlotterbeck könnte eine vom BVB angepeilte Vertragsverlängerung auch mit der Binde schmackhaft gemacht werden.

Und Can? Der gibt die Antwort auf dem Platz, könnte man im klassischen Fußballersprech sagen. Sein Herbst-Tief hat der gebürtige Frankfurter eindrucksvoll überwunden, auch dank einer Positionsveränderung.

Schon Sahin setzte ihn in den letzten Zügen seiner kurzen Amtszeit in der Innenverteidigung statt auf der Sechs ein. Nachfolger Niko Kovac behielt diesen Schachzug bei - und Can stabilisierte sich in der Abwehrzentrale auf hohem Niveau.

Seit Wochen gehört er in einem weiterhin extrem wankelmütigen BVB-Team zu den Stärksten. "Mit Emre kannst du eine hohe Kette spielen, weil er schnell ist. Ich finde, er macht das mit und gegen den Ball gut", schwärmte Nebenmann Schlotterbeck.

Viele BVB-Fragezeichen bei Emre Can

So weit, so gut, könnte man meinen. Aber: Cans Aufschwung sorgt auch für Fragezeichen, vor allem angesichts seines 2026 endenden Vertrags.

Das größte Problem aus BVB-Sicht: Warum ist der Routinier immer nur phasenweise ein echter Leistungsträger? Und warum häufig nur dann, wenn es um seine Zukunft und auch einen möglichen neuen Kontrakt geht?

Schon zur Mitte der Saison 2022/2023 hatte man Can wegen enttäuschender Vorstellungen beim BVB fast abgeschrieben, er galt als sicherer Verkaufskandidat.

Dann ließ der frühere Bayern-Profi ein fulminantes Halbjahr folgen, das in der Fast-Meisterschaft gipfelte. Can erhielt seinen jetzigen Vertrag und wurde nach dem Abdanken von Marco Reus sogar zum Kapitän befördert.

Es folgte eine weitere Spielzeit mit Licht und Schatten, dann die Achterbahnfahrt der vergangenen Monate - das Auf und Ab als einzige Konstante, sozusagen.

Wie geht es weiter für Emre Can beim BVB?

Beim BVB sind sie deswegen in der Causa Can ganz offensichtlich vorsichtiger geworden. Trotz seiner erneuten sportlichen Renaissance seien aktuell alle Vertragsgespräche mit ihm auf Eis gelegt, berichtete zuletzt "Sky". Erst nach der Saison sollen sie demnach wieder aufgenommen werden.

Das Szenario, dass der BVB ohne Verlängerung mit Can ins letzte Vertragsjahr geht, ist offenbar genauso so wenig ausgeschlossen wie die Möglichkeit, dass er doch noch ins Schaufenster für einen möglichen Transfer gestellt wird.

Einfach dürfte sich ein Verkauf aber nicht gestalten. Can soll beim BVB durchaus üppig verdienen, angeblich zwischen acht und neun Millionen Euro im Jahr. Und die Berg- und Talfahrt seiner Leistungen kennen natürlich auch andere Vereine.