Nach jeweils verkorksten Saisonen starten der LASK und der SV Mattersburg mit bescheidenen Ambitionen in die neue Spielzeit der Fußball-Bundesliga. Eine "unaufgeregte Saison" setzte Trainer-Neuling Matthias Hamann als Ziel der Oberösterreicher vor dem direkten Duell auf der Linzer Gugl am Samstag (19.30 Uhr). Die Athletiker wollen zumindest im Tabellenmittelfeld eine Rolle spielen.

Nicht unbedingt rosig präsentiert sich laut Meinung vieler Experten auch die Ausgangslage der Mattersburger. Bei den bereits vor Saisonstart als Abstiegskandidat Nummer eins abgestempelten Burgenländern hat Trainer Franz Lederer mit der Rolle des Underdogs aber "kein Problem". "Es ist nur legitim, wenn wir so gesehen werden", meinte der längst dienende Bundesliga-Coach. "Für mich und meine Spieler ein super Herausforderung. Umso aufmerksamer und bissiger werden wir sein."

In Linz war im Sommer der große Umbruch angesagt. Neben dem Abgang von Kurzzeit-Coach Hans Krankl hängten die beiden Routiniers Michael Baur und Ivica Vastic ihre Fußballschuhe an den Nagel. Mit "Teamchef" Hamann kam eine in Österreich unbekannte Größe ans Ruder, an Engagement mangelt es dem Deutschen in seinen ersten Wochen in Linz aber nicht. "Die ersten Vier sind außer Reichweite, dahinter geht es um den Titel 'best of the rest'", erklärte Hamann vor seiner vielbeachteten Premiere.

Die in der vorigen Saison nur einmal in 18 Auswärtsspielen erfolgreichen Mattersburger beobachtete Hamann zuletzt im Testspiel-Einsatz. Weniger als der Gegner sorgte aber das eigene Team zuletzt für Fragezeichen unter den LASK-Fans. So will sich das Trainer-Team in der weiter offenen Kapitänsfrage erst am Samstag festlegen. Vorerst nicht infrage kommen die Routiniers Panis, Weissenberger und Wendel, die sich allesamt noch im Aufbautraining befinden. Fehlen wird auch Torhüter Zaglmair (Risswunde Knie).

Weit weniger Verletzungssorgen plagen derzeit die Gäste aus dem Burgenland, bei denen Coach Lederer nur auf den nach seiner Ellenbogen-Verletzung rekonvaleszenten Pöllhuber verzichten muss. Gespannt darf man vor dem Auftakt auf Mattersburgs neue Offensivkraft sein. Der Ungar Robert Waltner soll die Abgänge von Carsten Jancker und Top-Torschütze Ilco Naumoski vergessen machen: "In der Vorbereitung war er gut, hat immer ein Tor gemacht", urteilte Lederer über den 31-jährigen Mittelstürmer.

apa