Scharfe Kritik an "Erpresser" Lewandowski

Der vorläufige Rücktritt von Robert Lewandowski aus der polnischen Nationalmannschaft hat dem langjährigen Torjäger des FC Bayern harsche Kritik eingebracht.
"Sport" bezeichnete den 36 Jahre alten Angreifer vom FC Barcelona als "Erpresser", "Rzeczpospolita" schrieb von "Krieg". Der "Super Express" sieht einen "Tornado durch die Nationalmannschaft" ziehen.
"Kein Spieler ist wichtiger als das Team", ätzte der frühere Bundesliga-Profi Tomasz Hajto bei "Polsat", "nicht Ronaldo, nicht Modric, nicht Messi", auch nicht Robert Lewandowski.
Sein früherer Berater Cezary Kucharski zeige sich sicher, Lewandowski dürfe das polnische Trikot "nie wieder tragen".
Brisant: Wie der Journalist Dariusz Dobek von "Przegląd Sportowy Onet" schrieb, habe die Mannschaft auf Lewandowskis Entscheidung mit "Applaus" reagiert.
Die Mitspieler störten sich ohnehin am divenhaften Verhalten des Superstars. Lewandowski habe das eigene Team und den Trainerstab nach dem 2:0-Sieg gegen Malta im März in der Kabine "beschimpft", so Dobek.
Robert Lewandowski probt den Aufstand
"Angesichts der Umstände und des Vertrauensverlusts in den Trainer der polnischen Nationalmannschaft habe ich beschlossen, meine Tätigkeit in der polnischen Nationalmannschaft einzustellen, solange er im Amt ist", schrieb er. Er hoffe, irgendwann doch "noch einmal für die besten Fans der Welt zu spielen", so Lewandowski weiter.
Zum endgültigen Zerwürfnis mit Probierz hatte wohl dessen Entscheidung geführt, Lewandowski die Kapitänsbinde wegzunehmen und sie an Piotr Zielinski von Inter Mailand weiterzureichen. Von der Maßnahme hatte Probierz Lewandowski per Telefon informiert.
Der Übungsleiter wiederum soll sich daran gestört haben, dass der Routinier auf die Länderspiele gegen Moldau (2:0) und am Dienstag in der WM-Quali in Finnland wegen "mentaler Müdigkeit" verzichtet hatte.