DFB verkündet EM-Aus von Giulia Gwinn

Für die deutsche Nationalmannschaftskapitänin Giulia Gwinn ist die Frauen-Europameisterschaft nach dem ersten Spiel bereits vorbei. Der Deutsche Fußballbund verkündete am Samstagnachmittag die Diagnose. Bayern Münchens Aufsichtsratsmitglied Uli Hoeneß hat der Nationalspielerin volle Unterstützung zugesichert.
Ganz bittere Nachricht für das Team von Bundestrainer Christian Wück: Giulia Gwinn fällt für die restliche Europameisterschaft aus, wie der DFB am Samstag nach einer MRT-Untersuchung bestätigte.
Die Spielführerin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft zog sich im Auftaktspiel der DFB-Auswahl am Freitag gegen Polen (2:0) eine Innenbandverletzung im linken Knie zu. Die Befürchtung eines dritten Kreuzbandrisses bestätigte sich somit am Samstag nicht. Dennoch: Die Ausfallzeit beträgt voraussichtlich mehrere Wochen, so der DFB.
Wie der DFB am Samstagabend mitteilte, wird Gwinn am Sonntag das DFB-Quartier verlassen, um sich in München in Behandlung zu geben. Geplant sei eine Rückkehr zum dritten Gruppenspiel, um die Mannschaft von außen zu unterstützen. Eine Nachnominierung ist ausgeschlossen, da aufgrund der UEFA-Regularien eine Feldspielerin aus medizinischen Gründen nur bis 24 Stunden vor dem ersten Spieltag ersetzt werden darf.
Gwinn hatte die Verletzung am Freitag kurz vor der Pause bei einer Rettungstat gegen Polen-Star Ewa Pajor erlitten. Erst schleppte sie sich nach einer Behandlung zwar noch einmal aufs Feld, wenig später humpelte Gwinn aber unter Tränen vom Platz. Die zweite Hälfte verfolgte Gwinn in der Kabine.
"Entsetzen" bei Uli Hoeneß nach Gwinn-Schock
Bayern Münchens Aufsichtsratsmitglied Uli Hoeneß hat der Nationalspielerin derweil am Samstag bereits vor der Bekanntgabe der Diagnose volle Unterstützung zugesichert. "Ich habe mit großem Entsetzen mitgekriegt, dass sich unsere Giulia Gwinn verletzt hat", sagte Hoeneß gegenüber "BR24Sport": "Ich hoffe sehr, dass es nicht so schlimm ist, wie man vermuten könnte."
Hoeneß stellte klar: "Wir müssen nicht denen auf die Schulter klopfen, die gerade drei Tore gemacht haben, sondern denen, die große Probleme haben. Wenn sie schwerer verletzt sein sollte, wird sie die volle Unterstützung des Vereins haben." Gwinn hat sich in ihrer Karriere bereits in den Jahren 2020 und 2023 Kreuzbandrisse zugezogen. Die WM 2023 hatte die Rechtsverteidigerin aufgrund der gravierenden Verletzung verpasst.
Für die rechte Abwehrseite wechselte Bundestrainer Christian Wück die Newcomerin Carlotta Wamser von Bayer Leverkusen ein. Die 21-Jährige absolvierte ihr erst drittes Länderspiel und dürfte nach ihrem überzeugenden Auftritt auch weiterhin als Gwinn-Ersatz auflaufen.
Das nächste Gruppenspiel bestreitet der Rekordeuropameister am Dienstag (18:00 Uhr/ARD und DAZN) in Basel gegen Dänemark, am 12. Juli geht es in Zürich gegen Schweden.