2. Bundesliga 2008/2009 » 31. Spieltag » Liveticker: 1. FC Kaiserslautern - FC Augsburg 1:0

Da kommt nun nichts mehr viel vom FCA; der Drops ist wohl gelutscht.

Die Gäste investieren nochmal und drängen auf den Ausgleich, erspielen aber einfach keine gefährlichen Torraumszenen.

Stephan Hain mit dem Ausgleich auf dem Fuß: Er läuft allein auf den FCK-Schlussmann zu, verliert aber die Nerven und platziert seinen Lupfer zu ungenau! Da war mehr drin ...

Wieder eine gute Chance für die Pfälzer, aber Jendrisek legt sich den Ball viel zu weit vor. Ein wenig ungeschickt war das schon ...

Dann endlich auch eine Torchance für die Gäste, aber Michael Thurk verdaddelt den Ball nach gutem Steilpass kläglich!

Weiter geht's im Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern; hoffentlich sehen wir nun ein paar mehr Highlights, als in der schwachen ersten Halbzeit.

Halbzeitfazit:
Insgesamt ist das Spiel der Lauterer sicherlich gefälliger als der Auftritt des FCA, allerdings ist das auch nicht allzu schwer: was die Truppe von Coach Jos Luhukay auf dem Betzenberg bisher abliefert ist, mit Verlaub, einfach nur grottenschlecht. So reichte den Hausherren eine - zugegebenermaßen geniale - Einzelaktion von Sidney Sam zur knappen aber natürlich hochverdienten 1:0-Führung. Nach soviel Tristesse brauchen wir nun erst einmal ein Kompensations-Bierchen zur Pause. Bis gleich!

Müller muss angeschlagen vom Paltz genommen werden.

Schwach, das der FCK es bislang einfach nicht schafft, noch ein zweites Tor nachzulegen, geschweige denn überhaupt gefährlich vor dem bayerischen Kasten aufzutauchen. Augsburg ist wirklich dermaßen schwach, dass die 1:0-Führung mehr als schmeichelhaft ist.

Wenig Spielfluss, viele Fehlpässe - noch ist und bleibt das hier, abgesehen von dem wirklich sehenswerten Treffer, ein schwaches Spiel.

Lautern hat das Ganze weiterhin absolut sicher im Griff und geht auf das nächste Tor. Augsburg wirkt überfordert.

Aber der Augsburger kann tatsächlich weiterspielen. Das grenzt fast an ein (medizinisches) Wunder ...

Die Hausherren sind weiterhin absolut spielbestimmend und lassen dem FC Augsburg kaum Raum zum atmen.

Die Hausherren sind zunächst auf Ballsicherung bedacht und lassen das Spielgerät in den eigenen Reihen kreisen.

Auf dem Betze ist der Teufel los

Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: Aufstiegsaspirant Kaiserslautern trennte sich Anfang der Woche vollkommen überraschend von seinem Trainer Milan Sasic. Der Kroate hatte die Roten Teufel von einem beinahe sicheren Absteiger der Vorsaison zu einem heißen Anwärter auf den Bundesliga-Aufstieg geformt. Eine Entlassung aufgrund der sportlichen Situation kann daher wohl ausgeschlossen werden, auch wenn Sasics Mannschaft kurz vorher in Rostock mit 1:5 unterging. Vielmehr sollen es tiefe Meinungsverschiedenheiten zwischen ihm und Sportchef Kuntz gewesen sein, die zur Demission führten. Nichts Genaues weiß man nicht. Ob die Unruhe der vergangenen Woche allerdings im Aufstiegskampf hilft, darf stark angezweifelt werden. Wenn der FCK den FC Augsburg empfängt, wird man sehen, wie die Mannschaft den Trainerwechsel wegsteckt.

Augsburg praktisch durch

Die Gäste aus dem bayerischen Teil Schwabens wissen ziemlich gut, wie man mit einer solchen Situation umgehen muss. Schließlich liegt das Schmierentheater um die Trennung von Holger Fach in der Rosenau auch erst einige Wochen zurück. Geschadet hat es dem Team allerdings nicht: Aus drei Spielen holte man unter dem neuen Coach Jos Luhukay sechs Punkte und verlor in Fürth nur knapp mit 1:2. Damit rückte der FCA auf Rang neun vor und kann mit sechs Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz schon beinahe sicher vom Klassenerhalt ausgehen. Aber Vorsicht: zur völligen Sicherheit fehlt den Schwaben noch mindestens ein Sieg!

Davon auszugehen, dass der FCA den erforderlichen Dreier ausgerechnet bei heimstarken Lauterern einfahren wird, wäre sicherlich übertrieben. Aber aufgrund der Lage am Betzenberg rechnen sich die Gäste durchaus etwas aus. Gerade nach dem erneuten klaren Sieg im Derby gegen 1860 München reisen die Augsburger mit breiter Brust in die Pfalz. Einzig Coach Luhukay macht sich Sorgen. Sowohl der Ausfall von Werner, Mölzl und wohl auch Szabics als auch die Trainerentlassung am Betze machen dem Trainer zu schaffen: "Das macht diese ohnehin schon schwierige Aufgabe noch um einiges schwerer", rückt Luhukay sein Team daher vorsorglich in die Außenseiterrolle. Doch auch wenn noch nicht alles klar ist im Kampf um den Klassenerhalt: Augsburg plant für eine erneute Zweitligasaison und umwirbt schon Axel Bellinghausen - seines Zeichens Leistungsträger beim Gegner.

Lautern am Scheideweg

Für die Gastgeber aus Kaiserslautern steht nach einer turbulenten Woche deutlich mehr auf dem Spiel als für den FC Augsburg. Schon seit Wochen konnten die Roten Teufel die starken Leistungen der Hinrunde nicht mehr bestätigen, hielten sich aber immer in der Nähe der Aufstiegsplätze. Dass dies auch jetzt noch der Fall ist, grenzt nach dem Spiel vergangenen Freitag an ein Wunder: Der FCK wurde im Ostseestadion von Hansa Rostock vorgeführt und regelrecht zerlegt. Dabei zeigten die Pfälzer eine Leistung, für die ihnen eigentlich der Aufstieg verboten werden müsste. Doch weil auch die Konkurrenz zuletzt das ein oder andere Pünktchen liegen ließ, hat der FCK weiterhin nur drei Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz.

Ob die deftige Niederlage in Rostock eine Folge von Unstimmigkeiten zwischen Trainer und Mannschaft war, ob Lautern einfach einen kollektiv gebrauchten Tag erwischte, oder ob die Pleite nur Ausdruck des seit Langem nachlassenden spielerischen Vermögens des FCK war - wir wissen es nicht. Klar ist aber, dass Interimscoach Alois Schwartz all seine noch nicht gerade üppige Erfahrung im Trainergeschäft brauchen wird, um die Mannschaft nach dem erlebten Debakel wieder aufzurichten. Wenn er es schafft, zu vermitteln, dass im Grunde nichts passiert ist und man immer noch alle Chancen hat, dann wird es schwer für die Gäste aus Augsburg. Schafft er es aber nicht, könnte ein weiterer verpasster Dreier bereits das Aus aller Pfälzer Aufstiegsträume bedeuten.