2. Bundesliga 2008/2009 » 30. Spieltag » Liveticker: Hansa Rostock - 1. FC Kaiserslautern 5:1

Fazit:
So einseitig heute die Berichterstattung dieser Partie war, so einseitig war das Match selbst. Hansa Rostock demontiert den 1. FC Kaiserslautern mit 5:1. Und auch in dieser Höhe ist der Sieg komplett verdient. Lautern mit einer desolaten Leistung und man fragt sich sogar, wie und warum konnten die überhaupt ein Tor schießen. Kein Wunder, dass es ein Zufallsprodukt und obendrein noch irregulär war. So kann und so darf man nicht aufsteigen. Rostock dagegen zeigt der Liga, wie man sich im Abstiegskampf präsentieren muss. Einsatzbereitschaft, Laufstärke und konsequente Chancenverwertung. Glückwunsch an die Ostsee, lange Gesichter in der Pfalz. Wir verabschieden uns aus der 2. Liga für heute. Ciao. - DonNico -

Die Hausherren spielen das nun unter dem Beifall der Zuschauer locker herunter.

Ein Profi-Debüt erleben wir auch noch. Es ist der erste Einsatz von Buschke in der 2. Liga.

Baaaaartels! Jetzt gelingt fast alles. Flanke von rechts. Bartels setzt zum Fallrückzieher an. Wunderbare Luftlage, doch der haut am Ball vorbei. Das wäre sicherlich das Tor des Monats geworden.

Nun auch noch das. Rückpass auf Sippel. Der nimmt den Ball mit der Hand auf und es gibt indirekten Freistoß für Rostock aus sechs Metern...

Eine Viertelstunde ist in der DKB-Arena noch zu spielen. Rostock macht mit diesem Sieg einen ganz wichtigen Schritt im Abstiegsrennen, denn auch die Konkurrenz scheint heute dreifach zu punkten. Lautern dagegen kann bei ungünstigen Resultaten der Aufstiegsaspiranten bereits aus dem Kampf um die 1. Bundesliga raus sein.

gelbe Karte 1. FC Kaiserslautern -> Florian Dick
Dick bekommt dann auch stellvertretend für sein Team den Karton wegen Meckers.

Langer Ball auf Jendrisek. Orestes ist schnell und noch schneller ist Hahnel aus seinem Kasten. Jendrisek und Orestes springen über den Keeper und dabei verletzt sich der Lauterer am Knie. Er steht zwar schon wieder, doch er humpelt derzeit über den Rasen.

Tooor für Hansa Rostock -> Enrico Kern
Da ist die Antwort von Rostock und die ist sowas von verdient. Wer nach dem Anschlusstreffer dachte, nun kommt Lautern, der hat sich gewaltig geirrt. Sippel will das Spiel mit einem weiten Abwurf schnell machen, doch Rostock kontert konsequent im eigenen Stadion. Steilpass auf die linke Seite. Sippel kommt völlig unmotiviert und viel zu weit aus seinem Kasten. Flanke in die Mitte und da steht nur noch Kern. Der macht den Diver und versenkt per Flugkopfball. Doch war da alles korrekt? Es sah so aus, als ob Kern den Ball gar nicht mit dem Kopf, sondern mit der Schulter versenkt hat. Sei`s drum, Lauterns Treffer war auch irregulär. Ausgleichende Gerechtigkeit!

Nächste Riesenchance für Hansa! Fillinger macht schon im Strafraum seinen Gegenspieler nass und zielt dann flach aufs lange Eck. Sippel ist mit einer ganz, ganz starken Parade unten und kann abwehren!

Baaaaaaartels mit der 100%igen zum alten Abstand! Der tantk sich im Strafraum gegen zwei Mann durch und scheitert aus sechs Metern an Sippel! Den muss er machen!

Rostock verspielte schon drei Mal in dieser Saison eine 2:0-Führung. Allerdings ist Hansa im Moment richtig gut drauf und seit sechs Spielen ungeschlagen.

...abgewehrt, doch der Ball wieder sofort wieder hoch rein gespielt. Zwei Rostocker stehen dann allerdings im Abseits.

Latte! Nun Pech für die Roten Teufel. Flanke von rechts. Simpson bekommt den Ball auf Hüfthöhe nur noch akrobatisch irgendwie mit dem Schlappen. Von dort bugsiert er das Leder aus elf Metern an die Unterkante der Latte. Hahnel hätte keine Chance gehabt.

gelbe Karte 1. FC Kaiserslautern -> Josh Simpson
Simpson will an der Torauslinie noch zum Ball grätschen, trifft aber nur seinen Gegenspieler. Kann man geben.

Nächste Ecke für die Pfälzer...

gelbe Karte 1. FC Kaiserslautern -> Srdjan Lakic
Lakic wurde zuvor schon ermahnt und sieht nun für eine Sense im Mittelkreis an Bülow den ersten Karton der Partie.

Erster Torschuss für die Gäste. Jendrisek zieht aus 18 Metern aus halblinker Position ab. Weit am langen Eck vorbei.

Klasse Stimmung übrigens in der heute endlich mal gut gefüllten DKB-Arena. Das ist man hier in Rostock wirklich nicht mehr gewohnt.

Eckball für Kaiserslautern. Wieder ist Hahnel draußen und kann den Ball wegfausten.

Die Pfälzer nun mal mit zwei Flanken binnen weniger Sekunden. Die erste wurde von Keeper Hahnel abgefangen, die zweite landete im Toraus.

Tooor für Hansa Rostock -> Mario Fillinger
Irgendwie hatte es sich schon angedeutet. Lautern ist noch gar nicht auf dem Platz und ehe sie sich versehen liegen die Gäste schon hinten. Die Flanke kam von der rechten Seite auf den langen Pfosten. Dort steht Fillinger mal komplett blank und hat überhaupt keine Probleme, trotz seiner Körpergröße, aus kurzer Distanz einzunicken.

Rostock auch gleich im Vorwärtsgang, doch Schindler steht auf dem rechten Flügel im Abseits.

Totgesagte leben länger

Wir blicken zurück auf den 23. Spieltag. St.Pauli: Der FC Hansa Rostock verliert in Hamburg trotz einer 2:0-Führung noch mit 2:3, Trainer Dieter Eilts muss daraufhin seine Koffer packen, die Kogge scheint ohne Steuer und Antrieb unaufhaltsam in Richtung dritte Liga zu treiben. Frankfurt: Der 1. FC Kaiserslautern kassiert beim FSV die dritte Niederlage in Folge und verabschiedet sich mit einer ganz schwachen Leistung aus dem Aufstiegsrennen.
Was seitdem passiert ist, ist bekannt: Beide Mannschaften verloren von den folgenden sechs Spielen keines mehr, der FC Hansa steht trotz zwischenzeitlich sechs Punkten Rückstand wieder auf einem Nichtabstiegsplatz und der FCK hat nach dem Last-Minute-Sieg gegen Wehen nur noch zwei Punkte Rückstand auf die Ränge zwei und drei. Wenn die beiden Mannschaften der Stunde am Freitagabend in Rostock aufeinandertreffen geht es dementsprechend um viel, sie sind wieder zurück.

Hansa mit erstem von noch drei Siegen?

Der Messias heißt in Rostock Andreas Zachhuber. Der Wismarer hat seit seinem Amtsantritt am 8. März 12 Punkte aus sechs Spielen geholt und schickt sich an, den Verein nach 1999 und 2000 zum dritten Mal vor dem Abstieg zu retten. Laut Rechnung des Trainers benötigen die Hanseaten aus den verbleibenden fünf Spielen noch neun Zähler, um sich den rettenden 15. Rang zu sichern. Man glaubt wieder an sich an der Ostsee, nicht nur Stürmer Enrico Kern redet davon, dass die Chancen wieder "sehr, sehr groß" seien. Am Wochenende werden 25000 Zuschauer erwartet, die letzten beiden Spielen werden ausverkauft sein. Eine ganze Region steht hinter der Mannschaft, da hat man auch keine Angst vor den Roten Teufeln, die den desolaten Rostockern im Hinspiel gleich sechs Stück einschenkten. "Das ist Geschichte, wir wollen die drei Punkte holen", so der Trainer, der wieder auf Sebastian Svärd bauen kann. Der dänische Mittelfeldspieler ist nach abgesessener Gelbsperre genauso wieder dabei wie Felix Kroos, der in Osnabrück zur Halbzeit ausgewechselt werden musste. Dass die schwächste Mannschaft der zweiten Hälfte in den letzten Minuten wie Wehen einen oder sogar zwei Punkte verspielen könnte, scheint eine unbegründete Sorge zu sein. Das Erfolgsgeheimnis unter Andreas Zachhuber ist nämlich vor allem die körperliche Fitness, die den Spielern unter Dieter Eilts noch zu fehlen schien.

Die Comeback-Könige mit dem nächsten Coup?

Dass der Tag der Arbeit in der Tat kein Spaziergang wird für den Aufstiegsaspiranten, davon ist auszugehen. Nach der 775 Kilometer langen Reise erwartet die Mannschaft ein Gegner, für den es um viel geht und der die Fans im Rücken hat. Die Spieler des 1. FCK kennen die Situation des Kontrahenten noch aus der letzten Saison, dieses Jahr allerdings sind die Vorzeichen anders. Man redet zwar nicht gerne vom Aufstieg in der Pfalz, doch mit jetzt wieder nur noch zwei Punkten Rückstand will man natürlich "alles versuchen und das Maximum geben. Am Ende sehen wir, was dabei raus kommt. In dieser Liga ist alles möglich", wie Trainer Milan Sasic sagt. Etwa 1200 Fans werden ihre Mannschaft zum Spiel begleiten, in dem wieder einige Stammkräfte ausfallen: Neben den schon länger nicht einsatzfähigen Reghecampf und Abel fehlt auch Sascha Kotysch, der sich beim Abschlusstraining vor dem Wehen-Spiel eine Fraktur des linken Wadenbeins zugezogen hatte. Ein Fragezeichen steht zudem hinter den Einsätzen von Axel Bellinghausen und Manuel Hornig.
Dass die Pfälzer einen langen Atem am Saisonende haben, konnten sie letztes Jahr beweisen. Es wäre ein echtes Husarenstück, wenn ihnen dieses Jahr nicht nur die Rückkehr in den Aufstiegskampf, sondern auch in die erste Liga gelingen würde. Man darf gespannt sein, wer die Hoffnung am Leben erhält und wessen Träume am Ende doch noch sterben.