2. Bundesliga 2012/2013 » 31. Spieltag » Liveticker: 1. FC Köln - TSV 1860 München 1:1

Fazit:
Die Partie begann absolut stimmungsvoll und mit körperlich präsenten und spielstarken Kölnern und endet mit Enttäuschung von den Rängen, die sich auch in Pfiffen manifestieren. Weil nach der frühen, und zu diesem Zeitpunkt auch absolut verdienten Führung gegen überforderte Sechziger, von den Geißböcken einfach zu wenig kam, kämpften sich die Gäste schon in der ersten Halbzeit sukzessive besser rein. Im zweiten Durchgang waren sie im Kern dann die energischere Mannschaft und obwohl über weite Strecken die echten Chancen fehlten, darf sich Köln über den Ausgleich kaum beklagen. Damit ist die Steilvorlage in die Pfalz gespielt, denn Lautern kann morgen mit einem Sieg in Cottbus mit vier Punkten vielleicht schon eine kleine Vorentscheidung im Aufstiegskampf herbeiführen. Das war es von hier aus, einen schönen Nachmittag noch!

Letzte Chance vorbei: Adam Matuszczyk lang auf Maierhofer, aber der Österreicher gewinnt das Kopfballduell nicht. Danach beschließt ein ungenauer Seitenwechsel auf McKenna diese Partie.

Zwei Minuten hat das Spiel noch, sich einen Sieger zu suchen.

Standard Köln 25 Meter halbrechts vor dem Tor des Gegners, Adil Chihi legt sich das Leder zurecht...

Und auch Alexander Schmidt schickt seine Männer noch einmal nach vorne.

Köln macht nun schon deutlich auf, löst quasi das Mittelfeld auf. Hinten stehen sie recht locker und werfen alles nach vorne.

Wird es wieder nur ein Punkt im Aufstiegsrennen für die Geißböcke? Die würden zwar wieder am FSV Frankfurt vorbeiziehen, liefen aber Gefahr, Kaiserslautern aus den Augen zu verlieren. Das ist eigentlich zu wenig.

Gábor Király muss sich gegen eine abgefälscht Bogenlampe von Clemens kräftig strecken, hat die Situation aber mehr oder minder im Griff. Es gibt Ecke, die dann nichts einbringt.

Tooor für TSV 1860 München, 1:1 durch Daniel Halfar
In der nächsten Szene passiert es dann aber: Die Gäste schalten nach Ballgewinn auf rechts schnell um, Stoppelkamp hat alle Zeit der Welt, flankt an den kurzen Pfosten und der eingelaufenen Torschütze hält aus spitzem Winkel den Fuß rein und lässt Horn keine Chance.

Und die Ecke wie auf Befehl mitten in die Arme von Király, da ist alles mindestens halbgar und inkonsequent, teilweise auch richtig schwach.

Gábor Király spielt mit, klärt vor Ujah nach einem Steilpass.

Aber auch bei den Kölnern passt nicht mehr viel, sie bleiben vorne schnell hängen, schenken Bälle her und es mehren sich ganz leichte Pfiffe im weiten rund.

Adam Matuszczyk mal aus der Distanz, drei Meter flach links neben das Tor.

Denn Köln sollte sich noch einmal das Spiel in der letzten Woche in Duisburg in Erinnerung rufen. Dort führte man auch früh und kassierte den Ausgleich in der Nachspielzeit. Also besser nachlegen.

Wieder Friend und seine Robustheit, er geht hier im Luftkampf aber nach Auffassung von Fritz Timo Horn zu vehement an. Ist allerdings außerhalb des Sehzehners und das muss man so nicht sehen.

Rob Friend macht vorne viel los, vor allem körperlich stellt er die Abwehr der Kölner vor Probleme. Alles noch ohne Torgefahr, aber Holger Stanislawski wütet an der Seitenlinie nicht umsonst rum: Sein Team macht zu wenig.

Auch diese Ecke versprüht keine Gefahr, Friend kommt nicht ganz heran.

Damit rückt Bröker in die Spitze auf, Tobias Strobl geht ins defensive Mittelfeld.

Thomas Bröker und Christian Clemens kombinieren sich auf rechts durch, die scharfe Flachflanke an den Fünfer antizipiert aber niemand und so rauscht sie unberührt durch.

Köln geht nun mal vier gegen drei auf den Strafraum des Gegners zu, aber die Flanke von Matthias Lehmann ist komplett unterirdisch und überfliegt die Überzahl in der Mitte amtlich.

Köln steht sehr tief, Moritz Volz testet Horn mal aus der Distanz, aber gegen diesen Versuch muss der Kölner Keeper nicht einmal einen Ausfallschritt zur Hilfe nehmen.

Köln geht ohne Wechsel in dieser Hälfte und die ersten Interessenbekundungen seitens der Sechziger in Richtung Timo Horn laufen.

Und auch das passt: Stockfehler Moritz Stoppelkamp, der Ball rutscht ihm ins Seitenaus durch.

Das ist schon gefährlicher: Thomas Bröker wird in den linken Strafraum geschickt, er schlägt einen Haken und hat dann kurz freie Sicht auf die kurze Ecke, der Abschluss aus spitzem Winkel wird dann aber geblockt.

Vielleicht wäre das jetzt aber kurz vor der Pause gerade für die Gäste noch einmal die Chance, etwas mehr zu riskieren. Gegen die Kölner Defensive fällt den Blauen aber bislang nicht viel ein.

Das Spiel flacht leider ein wenig ab, Köln ist nicht mehr so bissig wie noch in der Anfangsphase und beim TSV ist vieles weiterhin Stückwerk. Der Stimmung auf den Rängen tut das aber keinen Abbruch.

Köln konter, in der Mitte findet Thomas Bröker aber keinen Abnehmer.

Köln nimmt nun doch etwas mehr raus und die Löwen bekommen besseren Grip auf den Rasen.

Trotz aller Souveränität der Hausherren bislang: Zwischendurch deuten die Sechziger immer wieder an, es fehlt allerdings noch am letzten Pass.

Die Geißböcke präsentieren sich vor allem passsicher, die Stafetten laufen ruhig durch die eigenen Reihen, auch in Bedrängnis.

Eventuell geht nun aber über eine Standard etwas: Benjamin Lauth nimmt an der Strafraumgrenze das lange Bein von McKenna an es gibt den Freistoß...

Und so haben die Kölner wenig Mühe, den Gegner in der eigenen Hälfte zu binden.

Und die Unsicherheiten gehen weiter: Gábor Király kann einen Fernschuss nicht festhalten und lässt zur Ecke tropfen, die dann aber nichts weiter einbringt.

Und jetzt ist die Luft raus, allerdings nur aus dem Ball.

Die Szene gibt den Gästen offensichtlich aber etwas Mut und rückt etwas mehr auf, ohne dass jedoch eine Chance entsteht.

Köln presst sehr aggressiv und der TSV hat deutliche Probleme im Spielaufbau.

Die Hausherren lassen mit der Führung im Rücken den Ball gut laufen, haben vor allem im Mittelfeld die Zweikampfhoheit. Souverän.

Nächste Ecke für die Geißböcke, diesmal haben es die Löwen im Griff.

Thomas Bröker irritiert die Defensive am kurzen Pfosten und daher kommt der flache Ball dahinter zum Nigerianer durch, der allerdings auch sträflich allein gelassen wird. Der eigentliche Fehler passiert aber davor, weil die Gäste den von Lauth geklärten Ball nicht wegbekommen und dann in der Mitte unsortiert daherkommen.

... Lauth klärt im eigenen Sechzehner per Kopf.

Es zeigt sich früh: Die Gäste wollen sich heute nicht defensiv verstecken, was mit der Umstellung auf nur eine echte Spitze ja vermutet werden könnte. Man schaltet nach Ballgewinn zügig um und hat hier gute Ansätze vorzuweisen.

Der Winkel war etwas spitz und Stoppelkamp bedrängt, ansonsten hätte es hier schon 0:1 aus Sicht der Geißböcke stehen können, die in dieser Szene noch nicht wach schienen.

Unter frühlingshaften Bedingungen und der gewohnt bombastischen Stimmung in Köln geht es los! Köln in weiß-rot, die Sechziger in blau.

Freuen wir uns also auf die Partie, für die Marco Fritz und seine Assistenten Volker Wezel und René Kunsleben hoffentlich ein gutes Händchen haben.

Die kompletten Aufstellungen sind wie gewohnt links im Menü unter Spielschema abrufbar.

Trotzdem bleibt die Nachwehe der 1:2-Heimniederlage nicht aus, gleich vier neue finden sich in der Startelf: Kai Bülow und Grzegorz Wojtkowiak rücken in der Viererkette hinein, Malik Fathi rückt auf die Doppelsechs vor und Stefan Wannenwetsch und Christopher Schindler rücken auf die Bank. Dominik Stahl komplettiert die Runderneuerung des defensiven Mittelfeldes und im 4-2-3-1 spielt Lauth einzige Spitze, den zweiten Stürmer Rob Friend ersetzt Moritz Stoppelkamp, der zurückhängend agieren wird.

Auf der anderen Seite geht es sportlich dahingegen um nichts mehr. Als Aufstiegskandidat vor der Saison gestartet, verlor man die oberen Plätze zwar lange Zeit nicht aus dem Blick, aber so richtig in Schlagdistanz konnte man nie kommen. Mit nur einem Sieg aus den letzten fünf Spielen musste man nun endgültig abreißen lassen und man kann nur vermuten, inwieweit die Turbolenzen in der Führungsetage damit etwas zu tun haben. Denn das Ringen mit und um den Investor Ismaik ging unter der Woche in die nächste Runde: Nach Dieter Schneider sägte der jordanische Großinvestor auch Hep Monatzeder ab. Dank eines Briefes an die Delegiertenversammlung wurde der Präsident nicht im Amt bestätigt und ob ihm nun auch viele alteingesessene Aufsichtsräte folgen, ist völlig offen. Unterm Strich steht der Verein nun Führungslos da und das Chaos geht weiter.

An den Tasten begrüßt Euch Janosch Ferda. Viel Spaß!