2. Bundesliga 2012/2013 » 29. Spieltag » Liveticker: FC St. Pauli - TSV 1860 München 3:1

Fazit
Und dann ist dieses extrem unterhaltsame Fußballspiel vorbei! Der FC St. Pauli hing zu Beginn der zweiten Halbzeit mächtig in den Seilen und sah sich zahlreichen Großchancen der Löwen gegenüber. Aber die Gäste brachten das Runde einfach nicht im Eckigen unter. Der Patzer von Király führte dann zum 2:0 durch Fin Bartels, das Rob Friend beinahe im direkten Gegenzug konterte. Die Hoffnung der Löwen hielt aber nur kurz, denn eine Minute nach dem Anschluss besorgt Bartels mit seinem zweiten Treffer die Entscheidung. In den letzten Minuten der Partie passierte dann nicht mehr viel. Während die Sechzger ihre Aufstiegspläne damit wohl endgültig ad acta legen können, darf sich der FC St. Pauli über den so gut wie sicheren Klassenerhalt freuen. Damit verabschieden wir uns für heute vom Millerntor. Viel Spaß bei der 1. Bundesliga und einen schönen Samstag noch!

Ginczek nochmal knapp vorbei! Pauli kontert in Überzahl, doch der Torschütze zum 1:0 schiebt das Leder aus 15 Metern von halbrechts am langen Pfosten vorbei.

Frontzek dreht nochmal an der Uhr. Bei 120 Sekunden Nachspielzeit sollte das reichen.

Die Zeit läuft den Löwen davon. Das 3:1 war ein klarer Wirkungstreffer. Und wenn sie sich dann mal vorne zeigen, klappt nicht viel! Auf Vorlage von Rob Friend versucht Lauth sein Glück aus elf Metern per Seitfallzieher, doch der fliegt weit über das Gehäuse.

Thy wird geblockt! 1860 macht jetzt natürlich auf. Ginczek bittet die zurück geeilten am linken Sechzehnerrand zum Tanz und schiebt dann schön zum rechts frei stehenden Thy rüber. Dessen Schuss wird in höchster Not geblockt.

Schwer vorzustellen, dass die Gäste nach diesen verrückten sechs Minuten noch einmal zurückkommen. Aber man muss ihnen Respekt zollen. Sie versuchen es und haben den Vorwärtsgang eingelegt.

Tooor für FC St. Pauli, 3:1 durch Fin Bartels
Apropos Antwort! Fast im direkten Gegenzug stellt Bartels den alten Abstand wieder her. Und auch das war unterirdisch verteidigt. Sebastian Schachten spielt von links die maßgenaue Flanke an den Fünfer, wo auch der Paulianer keinen Begleiter hat. Er wischt das Leder mit der Stirn in die lange Ecke.

Tooor für FC St. Pauli, 2:0 durch Fin Bartels
Das Millerntor bebt! Daube spielt von links eine Flanke auf den ersten Pfosten. Király geht mit der Hand halbherzig an den Ball und lässt ihn aus irgendeinem Grund nach vorne prallen. Fin Bartels sagt Danke und knallt das Leder aus drei Metern unters Dach. Ein etwas schmeichelhafter Treffer, der zudem nicht ganz regulär war. Daube stand beim Zuspiel auf dem Flügel wohl minimal im Abseits. Trotzdem: Király muss da einfach entschlossener zum Ball gehen.

Gelbe Karte für Gábor Király (TSV 1860 München)
Der Torhüter hat dem Unparteiischen ein paar Takte zu sagen und sieht dafür die Gelbe.

Da sah Tschauner nicht gut aus! Tomasov bringt die Ecke von rechts und alle Mann, inklusive Philipp Tschauner fliegen vorbei. Glück für Pauli, dass da kein Abnehmer am zweiten Pfosten stand.

Tschauner hält stark! Tomasov enteilt vor dem Strafraum drei Gegenspielern und steckt rechts schön durch zu Rob Friend. Der findet seinen Meister aus spitzem Winkel in Philipp Tschauner, der schnell unten ist und den Ball unter sich begräbt.

Friend köpft aus drei Metern drüber! Eieiei, auch den darf man mal machen! Tomasovs Flanke von links segelt in den Fünfer, wo gleich drei Münchener ohne Gegenspieler stehen. Friend steigt hoch, hat aber nicht das richtige Timing, kommt in Rücklage und setzt den Ball über den Querbalken.

...der wird zunächst geklärt, aber mit der zweiten Welle wird Ginczek rechts steil in die Box geschickt. Seine flache Hereingabe ist gut, wird jedoch von Gábor Király weggefischt.

Vielleicht agieren die Hausherren jetzt doch ein wenig zu verhalten. Tief stehen und den Gegner kommen lassen ist schön und gut, aber so langsam ist es mal wieder Zeit, ein paar Akzente nach vorne zu setzen.

Die Hausherren stehen mit elf Mann hinter dem Ball und bieten den Sechzgern nichts an. Immerhin führt ein langer Pass jetzt mal zur Ecke...

Weiter geht´s in Hamburg. Die Gäste wechseln bereits zum zweiten Mal. Bierofka geht vom Platz und dafür kommt Grzegorz Wojtkowiak, der jetzt wohl auf die Außenverteidigerposition geht. Malik Fathi rückt dafür ins Mittelfeld.

Halbzeitfazit
Nach flotten und unterhaltsamen 45 Minuten führt der FC St. Pauli gegen 1860 München mit 1:0. Die Hausherren haben von Beginn an Gas und die Kontrolle nur ganz kurz aus der Hand gegeben. Rob Friend hätte die Gastgeber in der 16. Minute bestrafen können, schoss aber knapp am Kasten vorbei. Danach spielte eigentlich nur noch Pauli. Die Hamburger sind bissiger in den Zweikämpfen, beweglicher im Spiel nach vorne und erzielten in Person von Daniel Ginczek die verdiente Führung. Der hätte schon in der 23. Minute einnetzen müssen, vergab da aber noch kläglich. Das rächte sich aber nicht. Die Kiezkicker haben das Geschehen hier im Griff und schicken die Münchener mit rauchenden Köpfen in die Kabine. Bis gleich!

Die erste Halbzeit ist in den letzten Zügen. Die Hamburger werden mit einer verdienten Führung in die Kabine gehen.

Einmal mehr kommt Daniel Ginczek im Strafraum zum Abschluss. Diesmal verfehlt sein Schuss das Ziel aber deutlich.

Gelbe Karte für Kai Bülow (TSV 1860 München)
Daube legt das Leder im Vollsprint auf dem linken Flügel an Bülow vorbei. Der lässt ihn über die Klinge springen und sieht die erste Karte des Spiels.

Die Hamburger machen weiter Druck und halten die Hintermannschaft der Löwen auf Trab. Die wirken im Moment ein wenig von der Rolle und kommen kaum noch konstruktiv aus der eigenen Hälfte raus.

Vielleicht auch mal ein Lob an Schiedsrichter Fischer. Der hat bislang eine gute Linie und lässt viel laufen. Die wenigen Unterbrechungen tun dem Spielfluss gut.

Weltklasse von Király! Fathi bringt den Ball aus wenigen Metern unabsichtlich per Kopf auf das eigene Tor. Aber der Außenverteidiger hat Riesenglück, dass sein Keeper die Arme geistesgegenwärtig hochreißt und das Leder über die Latte lenkt.

Wieder Ginczek! Starke Direktabnahme des Stürmers, der das Leder da aus 16 Metern hüfthoch Richtung Tor drischt. Sein Schuss fliegt zwar am Tor vorbei, konnte sich aber sehen lassen.

...keine Gefahr! Friend wird beim Kopfball gut gestört und bringt keinen Druck hinter den Ball. Tschauner hat ihn sicher.

Ginczek muss das 1:0 machen! Den darf man auch mal versenken! Kringe wird rechts wunderbar steil geschickt und hat viel Platz zum Flanken. Er hebt den Ball gefühlvoll in den Sechzehner, wo Geburtstagskind Ginczek elf Meter vor dem Kasten überhaupt keinen Gegenspieler hat. Völlig freistehend schiebt er das Ding dann fahrlässig am linken Pfosten vorbei.

Die Löwen versuchen es meistens über die rechte Seite. Stoppelkamp ist dort sehr aktiv und auch Lauth weicht immer wieder auf den Flügel aus. Allein der letzte bzw. vorletzte Pass will nicht ankommen.

Rob Friend fehlen Zentimeter! Tomasov lässt eine Stoppelkamp-Flanke von rechts abprallen und das Leder tickt im Strafraum genau vor die Füße von Rob Friend. Der zögert keine Sekunde, hält aus elf Metern sofort drauf und setzt die Murmel denkbar knapp neben den rechten Pfosten.

Fin Bartels bekommt das Zuspiel mit dem Rücken zum Strafraum. Er dreht sich, geht noch ein, zwei Meter in die Mitte und zieht dann aus 16 Metern ab. Das ist aber überhaupt kein Problem für Gábor Király, der im richtigen Eck ist und den Ball sicher hat.

Starker Schuss von Lauth! Ping Pong in Hamburgs Strafraum! Nach mehreren misslungenen Klärungsversuchen tickt die Kugel Benjamin Lauth halbrechts am 16er vor die Füße. Der Knipser zieht sofort ab und setzt das Spielgerät knapp am linken Kreuzeck vorbei.

Avevor verschuldet auf der anderen Seite den ersten Eckstoß für die Gäste. Den Ball hätte er auch einfach rausprügeln können. Aber alles halb so wild, zumal auch die Löwen nicht zum Abschluss kommen.

Es hagelt Ecken für Pauli! 60 kann sich nicht befreien und die Hausherren versammlen sich schon zum dritten Mal in Münchens Sechzehner. Wirklich gefährlich wurde es nach keinem der Eckstöße.

Ein ziemliches Gebolze in den ersten Minuten. Der Ball wandert hin und her und kaum ein Pass kommt an. Die Gastgeber sind bemüht, das Spiel schnell zu machen, haben damit aber noch wenig Erfolg.

Die Bedingungen im hohen Norden sind äußerst ungemütlich. Den ganzen Tag über nieselt es in Hamburg schon. Der Platz ist dementsprechend feucht und schnell. Distanzschüsse könnten also ein probates Mittel sein.

Wir dürfen uns übrigens auf einen stimmungsvollen Samstag Mittag freuen, zumal hier heute fast 3000 Fans aus München erwartet werden. Die Anhängerschaft der Löwen hat den Traum von der 1. Liga noch nicht aufgegeben.

Zum Personal:
Bei den Löwen ist das Thema schnell abgehandelt, denn Schmidt setzt exakt auf die Elf, die am letzten Spieltag 1:1 gegen Energie Cottbus spielte. Bei den Hamburgern gibt es im Vergleich zur Vorwoche drei Änderungen in der Anfangsformation. Bruns, Mohr und Gyau machen zwangsweise Platz für Schachten, Daube und Thy. Der zuletzt heftig kritisierte Christopher Avevor (21) darf erneut von Beginn an ran, rückt diesmal aber wohl ins Abwehrzentrum.

Michael Frontzek ist um seine Lage vor dieser Partie nicht zu beneiden. Der Trainer hat derart viele Ausfälle zu beklagen, dass sich sein Team quasi von alleine aufstellt. Christopher Buchtmann, Marius Ebbers, Florian Bruns, Florian Mohr, Kevin Schindler, Joseph-Claude Gyau und Sören Gonther stehen allesamt nicht zur Verfügung. Gegenüber Alexander Schmidt kann dagegen aus dem Vollen schöpfen.

Für die Gäste aus dem Süden steht die Partie unter dem Motto "Letzte Chance" - will der TSV, aktuell Tabellensechster, noch ein Wörtchen im Kampf um den Relegationsplatz mitreden, dann sollten heute drei Punkte her. Auf der anderen Seite schielen die Kiezkicker noch mit einem Auge auf die Abstiegsränge. Die sieben Zähler Vorsprung auf Platz 16 sollten im Normalfall reichen, aber man weiß ja nie. Um auf Nummer sicher zu gehen sollten auch sie heute dringend punkten.