2. Bundesliga 2012/2013 » 24. Spieltag » Liveticker: SC Paderborn 07 - Energie Cottbus 0:1

Fazit:
Einiges an Kampf, aber vor allem viel Krampf brauchte Cottbus heute für den Dreier. Doch den Männern von Bommer dürfte es egal sein, denn endlich brechen sie die erfolglose Serie, gewinnen nach acht Partien endlich mal wieder ein Spiel. Die Gäste waren heute über weite Strecken aktiver ohne sich viele Chancen zu erspielen, nehmen den Erfolg aber unterm Strich zurecht mit in die Lausitz. Paderborn agierte heute erschreckend passiv vor den eigenen Fans und konnte zu keiner Zeit an die Leistungen der Vorwochen anknüpfen und gehen verdient tor- und punktlos aus diesem Spieltag. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Nochmal Abseits Paderborn und das wars!

Alban Meha spielt in der Vorwärtsbewegung dem Gegner den Ball zu, doch Cottbus verspielt auch diesen Konter. Das ist von beiden Teams ganz ganz schlecht.

Der SCP kommt kaum in die Duelle, Cottbus hat es hier im Griff. 180 Sekunden verbleiben den Hausherren noch.

Deniz Naki lupft in den Sechzhener, der gestartete Alban Meha steht aber meterweit im Abseits und sein Schuss ans Außennetz ist daher ohne Wert.

Lukas Kruse verhindert die Entscheidung! Der nächste Konter über John Mosquera entwickelt sich besser, André Fomitschow schickt Adlung in den rechten Sechzehner, der aus spitzem Winkel aber am Keeper nicht vorbei kommt. Kruse macht sich einfach groß und klärt super!

Und das ist einfach zu wenig: Daniel Brückner gibt den Ball über links in den Strafraum, doch da steht dann ein Paderborner gegen drei Weiße und das Leder kommt sowieso nicht genau. Volles Risiko geht der SCP immer noch nicht.

Aber das sind sie jetzt, diese Kontermöglichkeiten, die hier die Entscheidung bringen könnte.

Symptomatisch: Wemmer setzt Naki auf rechts gut ein, doch die Flanke landet hinterm Tor.

Ein Pfiff von Kampka im Mittelfeld bleibt aus, wieder "Schieber"-Rufe. So etwas ist für den neutralen Beobachter kaum nachvollziehbar gerade wenn die eigene Mannschaft so ein erbärmliches Bild abgibt.

Was kommt hier noch vom SCP? Mittlerweile ist Cottbus nach einer kurzen Phase der Defensive nach der Führung wieder besser im Spiel und wirkt nach vorne weiterhin potenter als die Ostwestfalen.

Der junge André Fomitschow soll hier mit frischen Kräften die Konter ankurbeln und gleichzeitig das Mittelfeld stabilisieren.

Wenn schon, denn schon! Beide Stürmer werden ersetzt und vorne agieren nun mit Hofmann ein Großer und mit Naki ein Kleiner. Außerdem kommt Wemmer für das Mittelfeld. Ist nicht verkehrt, hier sofort alle drei Wechsel auf einmal vorzunehmen. So kann die Formation nun die letzten 20 Minuten geschlossen zu Ende spielen.

Immerhin die nächste Standards aus 24 Metern halbrechter Position...

Gefährlich! Während die Fans hier nun auch zaghaft die Einwechslung des Genannten fordern, zieht Cottbus über rechts auf, von der Grundlinie folgt die Hereingabe, doch in der Mitte verpassen sie alle. Am langen Pfosten endet die Situation dann mit Stürmerfoul.

Aber auch Cottbus bleibt nach vorne aktiv, macht hier nicht den Fehler, sich zu weit reindrängen zu lassen.

Der resultierende Eckball bringt dann nichts ein.

Und wie wichtig wäre dieser Sieg für das Selbstvertrauen der Lausitzer, die damit zwar nicht wieder in den Aufstiegskampf eingreifen, aber immerhin den Fluch beenden könnten.

Tja und plötzlich zeigen sich die Ostwestfalen mal in der gegnerischen Hälfte und manchmal fragt man sich da ja: Warum nicht gleich so?

Und das ist absolut verdient, weil Cottbus viel mehr investiert hat, und sollte dem Spiel doch nun endlich auch gut tun. Denn Paderborn muss nun endlich Eigeninitiative übernehmen.

Patrick Ziegler schießt im Sechzehner mit dem Befreiungsschlag den eigenen Mann ab, den Abpraller pflückt sein Keeper dann aber runter. Gemessen am Spiel ist das schon ein Aufreger.

Cottbus lässt gleich mal aufhorchen: Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld verlängert Banović in der Mitte zwar eher unfreiwillig, doch am langen Pfosten steht noch ein Mitspieler, bekommt die Pille aus ganz spitzem Winkel aber nicht mehr aufs Tor.

Dritter Eckball für Cottbus, dürfte auch die letzte Aktion des Halbzeit werden...

Der Unmut auf den Rängen wächst ein wenig, doch auch dieses Foulspiel von Mario Vrančić wird zurecht geahndet.

Die bringt dann nichts mehr ein, aber da war sie doch: Die erste Chance des Spieles!

Thorsten Kirschbaum muss eine Flanke aus dem Abendhimmel fischen und meistert das souverän. Es ist ein ruhiger Abend für den Schlussmann der Gäste.

Gelbe Karte für Thomas Bertels (SC Paderborn 07)
Er lässt gegen Adlung das Bein stehen und sollte jetzt mal den Mund schließen, schmeißt da nach der Verwarnung noch ein paar Wörtchen in Richtung Gegenspieler. Man darf annehmen, dass die beiden keine Kochrezepte ausgetauscht haben.

Es gibt aber im Verlauf den nächsten Freistoß, diesmal zwei Meter entfernt von der rechten Strafraumkante. Marc-André Kruska hat da noch ein Hühnchen mit dem Gefoulten Alban Meha zu rupfen, der im Zweikampf zuvor Bickel mit dem Arm im Gesicht erwischt, aber weiterspielt.

Zumal den Lausitzern während der aktuellen Negativserie auch nur vier Treffer gelungen sind, und gar nur einer in den letzten fünf Spielen.

In dieser Phase ist auf dem Rasen aber vor allem nichts los. Paderborn bekommt die Konter nicht, auf die sie lauern und Cottbus ist nach vorne auch kaum zwingend.

Schiri Kampka holt sich Alexander Bittroff zum Rapport heran, der Außenverteidiger geht in der gegnerischen Hälfte nach Ballverlust zu hart gegen Alban Meha nach. Demnächst wird der Unparteiische da die Karte zücken.

Aber diese Ansätze signalisieren den Gästen schon, dass sie aufpassen müssen. Nicht ohne Grund haben die Ostwestfalen 2013 in der Liga schon neun Tore in vier Spielen erzielt.

Paderborn kontert, Mahir Sağlık kann aber in der Spitze den Ball nicht richtig verarbeiten und so dauert alles etwas lange und beim Abspiel steht Elias Kachunga dann schon im Abseits. Da war mehr drin.

Es bleibt dabei, dass Cottbus sich feldüberlegen präsentiert, echte Chancen sind aber noch nicht im Anflug. Dafür ist es noch zu viel Stückwerk und zu wenig Kreativität.

Sowas kann auch mal ins Auge gehen: Ein Rückpass auf Kirschbaum gerät zu kurz, doch der Keeper ist aufmerksam und vor einem Paderborner Spieler noch am Ball, kann das Leder wegschlagen.

Gute Kombination zwischen Bertels und Brückner auf deren linker Seite, in der Mitte erreicht die Flanke aber nur Keeper Thorsten Kirschbaum, der den Ball locker aus dem Himmel angelt.

Super Übersicht der Lausitzer, die links Daniel Adlung freispielen, doch der offensive Außen rennt sich im Strafraum dann fest.

Nächste Standard, diesmal wieder auf der anderen Seite: Christian Bickel aus dem Halbfeld auf Sanogo, doch der steht im Abseits.

Auch die Hausherren starten ihre ersten offensive Versuche, eine echte Abtastphase gönnt sich dieser Partie nicht.

Guter Versuch von Bittroff: Daniel Adlung bereitet über links vor und an der Sechzehnergrenze wird der Schiss des mitgelaufenen Außenverteidigers noch zur Ecke abgefälscht.

Und damit rein in die Partie, die Gäste spielen in rot-weiß, Paderborn in blau-schwarz.

Dieses große Ganze haben die Spieler heute aber nicht im Blick, es geht allein um die Fortsetzung der Serie. Dr. Robert Kampka übernimmt in Ostwestfalen die Leitung der Partie und wird von Marcel Göpferich und Dominik Schaal an den Seitenlinien unterstützt.

Gegenüber sieht die Personalsituation entspannter aus, Trainer Stephan Schmidt kann im Gegensatz zu seinem Gegenüber auf die Akteure zurückgreifen, die auch am letzten Spieltag beim 3:1 in Sandhausen begonnen haben. Das heißt dann auch, dass Kapitän Markus Krösche und Thomas Bertels mitwirken können, die beide zunächst fraglich waren. Auch das taktische System bleibt unverändert, Schmidt lässt im 4-4-2 mit den Winterneuzugängen Mahir Sağlık und Elias Kachunga im Sturm spielen.

Personell muss der Coach seine Startformation aber heute deutlich umschichten: Uwe Hünemeier rückt für den mit Rot gesperrten Julian Börner in die Innenverteidigung, außerdem müssen Marco Stiepermann und Nicolas Farina verletzt passen. Vorne stellt Bommer auf ein 4-2-3-1 um, lässt Alexander Ludwig zudem draußen und bringt im Mittelfeld hinter Stürmer Boubacar Sanogo Dennis Sørensen und Christian Bickel, der nach seiner Einwechslung gegen Regensburg einen guten Eindruck hinterlassen hat. Zudem kehrt Ivica Banović nach abgesessener Sperre wieder auf die Doppelsechs zurück.

Ist man noch Verfolger oder schon zu weit abgeschlagen? Diese Frage müssen sich beide Teams stellen, denn zwar hat Kaiserslautern im Spitzenspiel am Montag Punkte gelassen, doch so richtig nutzen konnte das nur Köln. Paderborn auf der einen Seite konnte sich nämlich mit drei Siegen in Serie jüngst erst wieder ein wenig herankämpfen und auf der anderen Seite versuchen die Lausitzer den freien Fall zu stoppen: Mittlerweile acht Spiele ohne Sieg in der Liga lassen keine Aufstiegsambitionen mehr zu, das hat nicht zuletzt auch Rudi Bommer am letzten Spieltag angemerkt, obwohl er seinen Kommentar letztlich relativierte, es könne schließlich noch viel passieren.