15.02.2017 13:37 Uhr

FCB vs. AFC: Jährlich grüßt das Murmeltier

Mehmet Scholl traf im ersten Duell per Freistoß
Mehmet Scholl traf im ersten Duell per Freistoß

 

Das Duell zwischen Bayern München und dem FC Arsenal gehört seit Jahren zum festen Bestandteil einer Champions-League-Saison. Allein in den letzten vier Saisons kreuzten sich die Wege der beiden Teams dreimal. Nun kommt es erneut zum Achtelfinal-Duell (ab 20:45 Uhr im weltfussball-Liveticker).

 

 

weltfussball nutzt die Gelegenheit und blickt auf die interessantesten Spiele der letzten Jahre zurück. Hochspannende Kicks und klare Dominanz der Bayern wechselten sich ab. Der Rekordmeister setzte sich in K.o.-Vergleichen bislang stets durch.

 

 

2000: Scholls Freistoß rettet die Bayern

 

 

Beim ersten Aufeinandertreffen in der Zwischenrunde 2000/2001 drohte den Bayern zuerst eine ernüchternde Niederlage. Im altehrwürdigen Highbury brachten Thierry Henry und Nwankwo Kanu die Gunners mit zwei glänzend herausgespielten Toren in Front. Doch ganz im Sinne von Oliver Kahns Leitspruch "Immer weiter" kämpften sich die Münchner zurück ins Spiel.

 

 

 

 

Michael Tarnat nutzte nur eine Minute nach dem 2:0 für Arsenal einen Deckungsfehler der Hausherren zum Anschlusstreffer. Dann schlug die Stunde von Mehmet Scholl: Bei einem Freistoß aus gut 20 Metern rutschte er weg, zimmerte die Kugel aber dennoch maßgenau ins linke Toreck. Ein kleiner Rutscher für den Freistoßkünstler, aber ein großer Schritt auf dem Weg zum späteren Titelgewinn.

 

 

2005: FCB-Bollwerk zittert – Fábregas spuckt

 

 

Mit einem 3:1-Hinspielsieg im Gepäck reiste der deutsche Rekordmeister im März 2005 erneut in die britische Hauptstadt. Das Rückspiel im Achtelfinale war nichts für schwache Nerven: Nach 65 Minuten traf Henry eiskalt zum 1:0, das große Zittern begann. Mit sieben Defensivspielern auf dem Rasen setzte Coach Felix Magath auf eine Beton-Taktik.

 

 

Die erste echte Bayern-Chance durch Michael Ballack vereitelte DFB-Kollege Jens Lehmann im Kasten der Gunners mit einer schicken Flugeinlage. Eine solche war auch nötig, als Kolo Touré zwei Minuten vor dem Ende zum Kopfball ansetzte und Oliver Kahn zu einer spielentscheidenden Parade zwang.

 

 

Arsenal gab sich geschlagen und suchte ein Ventil zum Frustabbau. Der eingewechselte Cesc Fábregas spuckte dem gefoulten Ballack ins Gesicht, sah für die Aktion aber zum Entsetzen der FCB-Mauermeister nur Gelb. Wenige Sekunden später war die Erleichterung groß: Der Einzug ins Viertelfinale war geschafft.

 

 

2013: Beinahe-K.o. auf dem Weg zum Titel

 

 

Vielen Fußballfans ist die teils arrogant wirkende Spielweise der Bayern ein Dorn im Auge. An einem März-Abend im Jahr 2013 wurde den Münchnern diese Leichtfertigkeit fast zum Verhängnis. Nach einem überzeugenden 3:1 in London lieferten Robben und Co. im Achtelfinal-Rückspiel einen müden Auftritt ab und gerieten in der heimischen Allianz Arena schon in der zweiten Minute in Rückstand.

 

 

Als dann Laurent Koscielny fünf Minuten vor Toreschluss zum 0:2 einnickte, brannte der FCB-Baum lichterloh. Am Rande des überraschenden Ausscheidens rissen sich die Bayern nochmal zusammen und brachten das Ergebnis letztendlich über die Zeit. Nach einem derart dürftigen Auftritt dürften viele Fans nicht mit dem Titelgewinn am Ende der Saison gerechnet haben.

 

 

2014: Elfer-Verballern auf der Insel

 

 

Es hätte alles so schön sein können für Arsenal. In der Saison 2013/2014 brachte Jérôme Boateng seinen Nationalmannschaftskollegen Mesut Özil nach nicht einmal acht Minuten im Strafraum zu Fall. Der Edeltechniker schnappte sich selbst das Leder, scheiterte jedoch mit einem schwachen Schuss in die Mitte des Tores an Manuel Neuer.

 

 

 

 

In der Folge kippte das Spiel zugunsten der Gäste. Zwar versemmelte Alaba nach einem Platzverweis für Arsenal-Keeper Szczęsny einen Strafstoß, Kroos und Müller legten in der zweiten Hälfte mit ihren Toren aber den Grundstein für den erneuten Viertelfinaleinzug.

 

 

2015: Alabas Traumtor krönt Bayern-Lehrstunde

 

 

In der letztjährigen Gruppenphase rieben sich die Kritiker erst verwundert die Augen, um dann doch wieder den gewohnten Lauf der Dinge zu beobachten. Im ersten Aufeinandertreffen in der Gruppe F tauchte Manuel Neuer unter einer Freistoßflanke hindurch und leitete so den überraschenden 2:0-Heimerfolg der Gunners ein.

 

 

Mit Wut im Bauch schossen sich die Bayern im Heimspiel dann den Frust von der Seele. 5:1 lautete der Endstand. Besonders sehenswert war das 3:0 durch David Alaba. Im Mittelfeld ließ der Österreicher zwei Gegenspieler stehen und feuerte zur Kröhnung den Ball in den rechten Winkel.

 

 

 

 

Lionard Tampier