07.03.2017 22:39 Uhr

Déjà-vu! Bayern schießt Arsenal erneut ab

Machte den Deckel drauf: Arjen Robben (l.) traf zum 2:1 für die Bayern
Machte den Deckel drauf: Arjen Robben (l.) traf zum 2:1 für die Bayern

Der FC Bayern München hat mit zwei klaren Siegen gegen den FC Arsenal das Viertelfinale der Champions League erreicht. Beim erneuten 5:1 (0:1) im Achtelfinal-Rückspiel in London deklassierte das Team von Carlo Ancelotti die Gunners am Ende in Überzahl.

Robert Lewandowski (55./Foulelfmeter), Arjen Robben (68.), Douglas Costa (78.) und Arturo Vidal (80./85.) hatten nach der Roten Karte für Arsenal-Kapitän Laurent Koscielny (54.) wegen einer Notbremse leichtes Spiel bei dem erneuten Schützenfest.

Theo Walcott hatte vor 59.911 Zuschauern im Emirates Stadium Arsenal in der 20. Minute in Führung gebracht. Da träumten die Fans der Londoner, die später vorzeitig das Stadion fluchtartig verließen, noch vom Wunder. Das Gesamt-Ergebnis von 2:10 wird auch die Diskussionen um Arsène Wenger auf der Insel weiter anheizen. Die Bayern wiederum müssen bis zur Auslosung am 17. März auf ihren Viertelfinal-Gegner warten.

Walcott düpiert Neuer

Ancelotti machte seine Ankündigung wahr und bot trotz des vermeintlich komfortablen Vorsprungs seine bestmögliche Startelf auf. Für Thomas Müller bedeutete dies wieder einen Platz auf der Bank. Rafinha ersetzte den gesperrten Kapitän Philipp Lahm, Manuel Neuer konnte trotz Rückenproblemen spielen - musste aber schon früh das Gegentor durch Walcott hinnehmen.

Mit einer feinen Einzelleistung auf der rechten Seite schlängelte sich der Angreifer zwischen Mats Hummels und Xabi Alonso durch und überraschte Neuer mit einem harten Schuss aus neun Metern auf das kurze Eck.

Schon zuvor hatten die Gastgeber zwei Möglichkeiten: Bei einem langen Ball des früheren Gladbacher Bundesliga-Profis Xhaka auf Walcott war Neuer zur Stelle und klärte außerhalb des Strafraums (11.). Olivier Giroud setzte einen Kopfball an den Außenpfosten (13.).

Arsenal schöpft kurzzeitig Hoffnung

Mit dem Führungstreffer schien die Marschroute von Arsène Wenger aufzugehen. Nach den zehn verhaltenen Arsenal-Anfangsminuten wähnten sich die Bayern vielleicht zu sehr in Sicherheit, jedenfalls entglitt ihnen erst einmal für 45 Minuten die Kontrolle über das Spiel.

Rafinha konnte Lahm auf der rechten Abwehrseite nicht gleichwertig ersetzen, David Alaba ließ dem sehr aktiven Walcott zu viele Freiheiten. In der 34. Minute versuchte es der englische Nationalstürmer erneut aus spitzem Winkel, traf aber diesmal nur das Außennetz.

Auch ohne den wegen einer Grippe pausierenden Mesut Özil spielte Arsenal engagiert und offensivfreudig, verpasste aber einen zweiten Treffer noch vor der Pause. Ein Freistoß von Alexis Sánchez (45.) stellte Neuer vor keine allzu großen Probleme.

Die einzige echte Bayern-Chance in den ersten 45 Minuten vergab Robert Lewandowski, der nach einem schönen Zuspiel von Aktivposten Arjen Robben den Ball nicht richtig traf und das Tor knapp verfehlte (38.). Ein 1:1 hätte zu diesem Zeitpunkt zur Beruhigung der Situation für die Münchner beitragen können.

Tor-Assistent stimmt Referee um

So aber setzten die Londoner ihr Pressing auch in den ersten Minuten nach dem Wechsel fort. Giroud kam frei zum Kopfball, setzte diesen aber weit über das Tor (48.).

Nur kurz darauf ereignete sich jedoch die Schlüsselszene des Spiels im Arsenal-Strafraum. Koscielny stieß Lewandowski um, Schiedsrichter Anastasios Sidiropoulos entschied sofort auf Elfmeter. Allerdings zeigte der Grieche Koscielny erst einmal Gelb, ehe er auf Intervention des Tor-Assistenten doch die Rote Karte zückte. Lewandowski trat selber an und erzielte cool und locker sein 39. Champions-League-Tor.

Vidal-Show in der Schlussphase

Die zarten Hoffnungen der Gastgeber auf ein Königsklassen-Wunder waren endgültig dahin - zumal Robben wenig später nach einem Fehlpass von Arsenal-Keeper David Ospina zum 2:1 aus Bayern-Sicht traf. In Überzahl und mit dem Vorsprung hatten es die Münchner anschließend leicht und bescherten Arsenal ein weiteres Champions-League-Debakel.

Die Münchner drehten auf, die Londoner gaben auf. Lewandowski traf zunächst den Pfosten (76.), anschließend schossen der eingewechselte Douglas Costa und Vidal das 5:1 heraus.