02.06.2017 14:05 Uhr

ÖFB-Team wird "gegen Kühlschränke spielen"

Der ÖFB-Stürmer will sich vor den Iren nicht verstecken
Der ÖFB-Stürmer will sich vor den Iren nicht verstecken

ÖFB-Stürmer Michael Gregoritsch sorgte mit einer besonderen Wortspende für zahlreiche Lacher. Der Spieler des Hamburger SV schätzt Österreichs WM-Qualifikations-Gegner Irland als besonders robust ein und findet dafür deutliche Worte. Laut seinen Aussgaen müsse sic aber der ÖFB-Kader keineswegs verstecken.

Das Spiel der Iren ist international bekannt: An Härte mangelt es den gestandenen Kickern von der grünen Insel nicht. Stürmer Michael Gregoritsch kommentierte dies ganz nüchtern mit einer humoristischen Note: "Es ist ja eh klar, dass die Iren ein paar Menschenfresser und Kühlschränke hinten drinnen haben. Aber die haben wir auch. Wenn ich mir Julian Baumgartlinger oder Basti Prödl anschaue, können die auch einmal einen auffressen."

Mit einem funktionierenden Kollektiv könne das ÖFB-Team diesen Gegner besiegen, so bringt es Michael Gregoritsch auf den Punkt. Kleiner Nachsatz: "Natürlich sagt man immer, die Iren sind die vollen Maschinen, nur weil sie einen 'Mc' haben. Aber wenn ich sage, der 'McBaumgartlinger' marschiert durch, schaut das auch anders aus."

Jedoch der Stürmer nimmt auch konkret zum Rezept für einen ÖFB-Sieg Stellung. Für ihn ist es wichtig, dass man Chancen herausspielt und hinten kompakt steht. "Da müssen wir alle Elf arbeiten. Es kommt einfach darauf an, dass wir unser Spiel durchziehen können und gleichzeitig das Spiel der Iren eindämmen."

Baumgartlinger ist sich der Aufgabe bewusst

"Ich freue mich extrem auf das Spiel", sagte der Mittelfeldspieler von Bayer Leverkusen. Schon das Duell im Herbst sei imposant gewesen. "Weil die Iren einen Männerfußball spielen. Die schenken dir nichts, sind aber ehrliche Fußballer. Die geben auch Gas, ohne zu lamentieren. Das wird eine Herausforderung für uns."

Die lange Vorbereitungszeit tue dem ÖFB-Team gut. Aufgrund der zahlreichen Ausfälle müssen nicht nur neue Spieler integriert werden. Es gilt vor allem, an der taktischen Alternative Dreierkette zu feilen. "Um mehrere Systeme variabel spielen können, braucht man Zeit", meinte Baumgartlinger. Die ersten drei Einheiten in Stegersbach seien bereits sehr gut und intensiv gewesen. "Ich hoffe, dass es nächste Woche so weitergeht."

Durch den öffentlichen Weckruf von Teamchef Marcel Koller, der seine Spieler bei der Kaderbekanntgabe vergangene Woche sehr deutlich zu voller Konzentration ermahnt hatte, habe sich am Umgang im Team nichts geändert, betonte Baumgartlinger. "Ich glaube schon, dass es sein gutes Recht ist, auch einmal kritische Worte in der Öffentlichkeit zu sprechen."

Kapitän ist um  positive Grundstimmung bemüht

"Es ist nicht so, dass wir nicht selbstkritisch sind", sagte der 29-Jährige. Man dürfe sich aber auch nicht nur von den hohen Erwartungen leiten lassen. "Sonst wird es schwierig, erfolgreich Fußball zu spielen." Grundsätzlich sei ein Punkt in Irland ein Erfolg - auch wenn er in der aktuellen Situation schon zu wenig sein könnte. Baumgartlinger: "Wir müssen die Chancen jetzt auch langsam ergreifen."

Der Großteil des Kaders ist zumindest mit kleinen Erfolgserlebnissen im Burgenland eingerückt. Gregoritsch etwa fixierte mit Hamburg in der letzten Runde den Klassenerhalt. "Von den Emotionen her war das das Höchste und Größte, was ich bisher erlebt habe in meiner Karriere", sagte der 23-Jährige über den abschließenden 2:1-Heimsieg gegen Wolfsburg. Auch wenn die Ansprüche des Clubs natürlich andere seien.

Das gilt auch für die eigenen Ansprüche. "Ich hätte es mir sicher verdient, öfter zu spielen", meinte Gregoritsch. "Meine Quote war nicht so schlecht ganz vorne drinnen - auch wenn ich sie noch erhöhen kann." In 30 Ligaeinsätzen für den HSV, 14 davon von Beginn an, kam er auf fünf Tore.

Im ÖFB-Team wurde Gregoritsch bisher zweimal eingewechselt - im September in Georgien (2:1) und zuletzt im Test gegen Finnland (1:1). Auch in Irland könnte der 1,93-Meter-Mann als "Joker" gebraucht werden. "Ich glaube, dass wir als Mannschaft, als Kollektiv funktionieren müssen", sagte Gregoritsch. Dann sind auch die drei Punkte möglich.

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apa/red