18.08.2017 12:55 Uhr

Maccabi-Mauer für Altach undurchlässig

Die Vorarlberger sind derzeit glücklos vor dem Tor
Die Vorarlberger sind derzeit glücklos vor dem Tor

Maccabi Tel Aviv hat sich Playoff-Hinspiel der Europa League als die abgezockte und defensivstarke Mannschaft erwiesen, die von Altach-Trainer Klaus Schmidt im Vorfeld beschrieben wurde. Ein Konter reichte den Israelis, um den Vorarlbergern die erste Europacup-Niederlage im siebenten Spiel in dieser Saison zuzufügen. Die Hoffnung haben sie trotz akuter Abschlussprobleme aber nicht aufgegeben.

Nach einem chancenarmen ersten Durchgang am Donnerstag im Innsbrucker Tivoli fand Altach in der ersten Hälfte der zweiten 45 Minuten gleich drei Hochkaräter vor. Doch Moumi Ngamaleu, der als Solospitze aufgeboten wurde, Stefan Nutz und Christian Gebauer brachten den Ball nicht im Tor unter. In der 67. Minute nutzte der Isländer Vidar Kjartansson die erste richtige Gelegenheit der Gäste nach einem schnellen Vorstoß über die linke Seite zum 1:0.

"Es ist eine bittere Niederlage, denn wir hatten das Spiel eigentlich fast über 90 Minuten im Griff", konstatierte Jan Zwischenbrugger nach dem Hinspiel. "Wir haben einen Fehler gemacht, und sie haben uns ausgekontert. So einfach erklärt sich das. Wir haben viele Torchancen vorgefunden, haben aber die Tore nicht gemacht", fasste Philipp Netzer zusammen.

Nach dem Gegentreffer habe man nicht mehr die Mittel gefunden, um ernsthaft gefährlich zu werden, musste Schmidt gestehen. "Sie sind eine abgezockte Partie, sie stehen hinten souverän", meinte er im ORF-Interview. "Wir sind zusammengezählt vielleicht zu drei Chancen gekommen. Zu mehr kommt man in unserer Preisklasse gegen Maccabi nicht. Die haben wir nicht gemacht."

So kassierte Altach nach den Partien gegen Wolfsberg und Salzburg die dritte 0:1-Niederlage in Folge. Drei Spiele ohne eigenen Treffer legen eine gewisse Abschlussschwäche nahe, sie war auch am Donnerstag augenscheinlich. Vor dem gegnerischen Tor scheint die Lockerheit abhandengekommen zu sein. Gerade der Kameruner Ngamaleu, über dessen Verblein in Altach Zweifel bestehen, verjuxte gegen Salzburg und Tel Aviv rund ein halbes Dutzend Chancen.

Tekpetey kein Thema für das Rückspiel

Es trifft sich gut, dass Verstärkung für den Angriff schon im Anmarsch ist. Der 19-jährige Bernard Tekpetey kommt leihweise für ein Jahr von Schalke 04 zu den Vorarlbergern, bestätigte Sportdirektor Georg Zellhofer am Donnerstag am Rande der Playoff-Partie. Der Transfer sei nur durch spezielles Entgegenkommen des deutschen Bundesligisten möglich geworden. Die Knipser-Qualitäten des jungen Mannes sind vorerst jedoch nur vom Hörensagen bekannt.
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Für das Rückspiel in Israel am kommenden Donnerstag in Netanya ist Tekpetey freilich noch kein Thema. Da die Spielgenehmigung wohl erst im September einlangen wird, muss Schmidt mit dem bewährten Personal vorlieb nehmen. Der 49-Jährige wollte nach dem Hinspiel eine Ausgangslage, die ein Finale ermöglicht. "Diese Perspektive ist noch immer da", sagte er nun.

"Ich denke, wenn wir mit dieser Leistung auch in Tel Aviv auftreten, lebt die Chance weiter", gab sich Kapitän Netzer zuversichtlich. Man werde auch auswärts alles probieren, versicherte der Abwehrchef. "Das Spiel hat gezeigt, dass wir für das Rückspiel auch sehr zuversichtlich sein können", glaubt auch Zwischenbrugger daran, dass der Aufstieg noch machbar ist. "Da ist noch nicht viel passiert."

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apa/red