01.12.2017 18:55 Uhr

Chicharito und Son warten: Die DFB-Gegner im Check!

Deutschland bekommt es mit Mexiko, Schweden und Südkorea zu tun
Deutschland bekommt es mit Mexiko, Schweden und Südkorea zu tun

Zum Auftakt der Mission-Titelverteidigung erwartet die DFB-Elf eine ausgeglichene Gruppe F. Alle drei Gruppengegner bauen beim Duell mit dem Weltmeister vor allem auf ihren Star in der Offensive.

Mexiko: Chicharito und ein Routinier im Fokus

Ihr Auftakt-Gruppenspiel am 17. Juni in Moskauer Luzhniki-Stadion bestreitet die DFB-Elf gegen den WM-Dauergast Mexiko.

Bei 15 Anläufen schaffte es das Land 15 Mal zur Endrunde - von den Teilnehmern in Russland haben nur Rekordweltmeister Brasilien (20), Deutschland (18) und Argentinien (16) mehr WM-Erfahrung. Für das Turnier im Sommer 2018 qualifizierte sich das Team um die Bundesliga-Profis Carlos Salcedo und Marco Fabian von Eintracht Frankfurt souverän und vorzeitig als bestes Team der CONCACAF-Zone.

Seit 1994 war aber jedes Mal im Achtelfinale Schluss, zuletzt in Brasilien gab es in der Runde der besten 16 Mannschaften ein 1:2 gegen die Niederlande. In Russland will die Mannschaft um Superstar Javier "Chicharito" Hernandez nun endlich weiter kommen und wie bei den beiden Heim-Weltmeisterschaften 1970 und 1986 mindestens das Viertelfinale erreichen. 1986 gewann Deutschland im Elfmeterschießen.

Dabei helfen soll grundsätzlich auch die immense Erfahrung von Rafael Marquez, der bei Turnierbeginn im Juni bereits 39 Jahre alt sein wird. An vier Weltmeisterschaften hat er bereits teilgenommen, bei einem fünften Turnier zieht er mit den Rekordhaltern Lothar Matthäus aus Deutschland und seinem Landsmann Antonio Carbajal gleich.

Der Kapitän und zweimalige Champions-League-Sieger mit dem FC Barcelona muss sich allerdings seit Monaten mit Vorwürfen auseinandersetzen, Mitglied eines Drogensyndikats zu sein. Er spielte zuletzt in der Nationalelf nicht mehr die tragende Rolle früherer Jahre. Der Profi von Atlas Guadalajara wies die Vorwürfe zurück.

Das bis dato letzte Duell zwischen Deutschland und Mexiko gab es beim Confed Cup im Sommer. Im Halbfinale in Sochi gewann Löws Team 4:1, Überhaupt gab es bei fünf Siegen und fünf Remis erst eine Niederlage gegen Mexiko, in einem Freundschaftsspiel 1985. Bei Weltmeisterschaften traf Deutschland drei Mal auf die Mittelamerikaner - und jedes Mal gewann die DFB-Elf.

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Schweden: Kommt Ibra zurück?

Die Niederlande hinter sich gelassen, Italien besiegt: Einen leichten Weg zur Fußball-WM hatte Schweden wahrlich nicht. Ohne Superstar Zlatan Ibrahimovic haben sich die Skandinavier ihr Ticket für die Weltmeisterschaft in Russland in den Playoffs gesichert.

Nordeuropäer sind erstmals seit 2006 wieder dabei. Auch damals ging es gegen Deutschland. Nach einer 0:2-Niederlage gegen die DFB-Elf durch zwei Tore von Lukas Podolski war im Achtelfinale Schluss. Vor dem Turnier 2018, bei dem es am 23. Juni in Sotschi zum Duell mit den Weltmeistern von Joachim Löw kommt, wird bei den Schweden über eine Rückkehr ihres Topstars spekuliert.

"We are Zweden" hatte Ibrahimovic nach den erfolgreichen Playoffs gegen Italien unter ein Foto bei Instagram geschrieben, auf dem die schwedische Mannschaft zu sehen war. Provokant hatte der 36-Jährige das S durch ein Z ersetzt - sein Markenzeichen. Auch sein Berater Mino Raiola nährte die Hoffnungen vieler Fans auf weitere Ibrahimovic-Spiele im Nationalteam. Er würde ihn "persönlich dort abliefern", schrieb er in einer SMS an die schwedische Zeitung "Expressen".

Ibrahimovic hatte sich nach dem Scheitern in der Qualifikation für die EM 2016 aus dem Nationalteam zurückgezogen. An seine Stelle waren andere Spieler getreten und hatten Verantwortung im Team von Trainer Janne Andersson übernommen.

Einer von ihnen: Emil Forsberg. Der Stürmer von RB Leipzig hatte mit vier Toren in den Qualifikationsspielen maßgeblichen Anteil an der schwedischen Erfolgsgeschichte. Noch effektiver war mit doppelt so vielen Treffern nur Marcus Berg, der beim Hamburger SV den Durchbruch nicht schaffte, in der Nationalelf jedoch aufblüht.

Bereits zum 37. Mal sind die Nordeuropäer Länderspielgegner der Deutschen. In den bisherigen 36 Spielen gewann die DFB-Elf 15-mal, die Schweden errangen zwölf Siege, neun Partien endeten unentschieden. Unvergessen der 16. Oktober 2012: Im Berliner Olympiastadion gab Deutschland eine 4:0-Führung noch aus der Hand und spielte 4:4. Der erste schwedische Torschütze, der damals die Wende einleitete: Zlatan Ibrahimovic.

Südkorea: Son ist der Hoffnungsträger

Das letzte Gruppenspiel der Elf von Trainer Joachim Löw am 27. Juni in Kasan könnte auch ein erstes  "Endspiel" sein - nämlich dann, wenn Deutschland gegen Schweden und Mexiko die Achtelfinal-Teilnahme bis dahin noch nicht perfekt gemacht hat.

Vor gerade einmal einem halben Jahr trennte sich Südkorea von seinem deutschen Trainer Uli Stielike. Der Vertrag mit dem mittlerweile 63-Jährigen sei "erfolgsabhängig", hieß es im Juni. Auf Stielike, der die Nationalelf drei Jahre und damit länger trainierte als Guus Hiddink, folgte Tae-Yong Shin, der prompt die direkte Qualifikation meisterte.

Bereits zum neunten Mal in Serie sind die Südkoreaner bei der WM dabei. Eine besondere Serie, auch wenn es bislang - mit Ausnahme der Heim-WM 2002 - nie für die Teilnahme am Viertelfinale reichte: Nur Brasilien, Deutschland,  Argentinien und Spanien waren seit 1986 ebenfalls bei jeder Endrunde mit dabei. In der Weltrangliste steht das Team um Starspieler Heung-Min Son nur auf Rang 59. Die "Red Devils" gelten als klassischer Außenseiter und sind in der Gruppe wohl als schwächstes Team einzustufen.

Die Hoffnungen der Offensive trägt der frühere Leverkusen-Profi Son, der bei Tottenham Hotspur internationale Klasse verkörpert. Auf den wendigen Flügelspieler wird Südkorea auch setzen, wenn es im letzten Gruppenspiel gegen den Weltmeister und einige Ex-Kollegen aus der Bundesliga geht. Kapitän Sung-yong Ki gilt als Führungsfigur. Der technisch versierte Mittelfeldspieler von Swansea City spielt seit sechs Jahren in der Premier League.


Tottenham-Star Son soll Südkorea weiter schießen

Bei Fußball-Weltmeisterschaften trafen Deutschland und Südkorea bereits zweimal aufeinander. Neben dem Halbfinale von Seoul 2002, das Michael Ballack mit dem einzigen Treffer des Spiels entschied, standen sich beide Teams auch bei der WM 1994 in den USA gegenüber. In diesem Duell siegte ebenfalls die DFB-Elf: Beim 3:2 in der Vorrunde traf Jürgen Klinsmann doppelt.