29.07.2011 00:05 Uhr

Ried-Trainer-Gludovatz warnt: Brøndby auswärts aggressiver

Mit dem Heimspiel gegen den dänischen Großklub Brøndby geht für die SV Ried am Donnerstag eine fast vierjährige Phase ohne internationale Auftritte zu Ende. Trainer Paul Gludovatz bleibt trotz des namhaften Gegners optimistisch: "Ich gehe davon aus, dass wir zu Hause ein achtbares Resultat erzielen, das uns noch alle Chancen auf den Aufstieg im Rückspiel lässt", sagte der Burgenländer.


"Für mich steht fest, dass es eine sehr selbstbewusste Mannschaft ist. Sie spielt auswärts aggressiver und offensiver als in Heimspielen", meinte Gludovatz über den Gegner der dritten Quali-Runde zur Europa-League. "Das mag nicht verständlich erscheinen, sie lassen zu Hause aber den Gegner kommen. Deshalb erwarte ich Brøndby in Ried sehr aggressiv und offensiv."


Der Trainer, dem die für die U20-WM abgestellten Marcel Ziegl und Robert Zulj fehlen, will zum Teil an die bisher gezeigten Leistungen in der Bundesliga anknüpfen. "Wenn wir es schaffen, dass wir die Leistung aus der 1. Halbzeit gegen Sturm und aus der 2. Halbzeit gegen die Austria in einem Spiel erbringen, dann würde uns das die Tür in die nächste Runde öffnen. Nur abschnittsweise gut zu sein, wird nicht genügen."


An Infos über den Gegner mangelt es nicht. Co-Trainer Gerhard Schweitzer beobachtete die ersten beiden Meisterschaftsspiele von Brøndby vor Ort, zudem konnte man auf das Wissen von Kooperationspartner 1. FC Köln zurückgreifen.


Der Gegner kommt mit einer Ausnahme komplett ins Innviertel. Einser-Stürmer Martin Bernburg erlitt gegen Silkeborg eine Knöchelverstauchung und fällt rund drei Wochen und damit auch für das Rückspiel aus.


Der Heimvorteil soll am Donnerstag neuerlich ein Trumpf sein, auch wenn die Kapazität der eigentlich 7.300 Menschen fassenden Keine Sorgen Arena in Ried nicht voll genutzt werden kann. Wegen des Stehplatzverbots im Europacup musste man auf 4.500 reduzieren.


Henrik Jensen, der Coach von Bröndby, schätzt Österreichs Cupsieger als "sehr starken Gegner" ein. "Ich wäre mit einem Unentschieden hier in Ried zufrieden", betonte der 51-jährige Däne am Mittwochabend 24 Stunden vor dem Hinspiel der dritten Quali-Runde in der Keine-Sorgen-Arena.


"Über Ried wusste ich nichts. Ich weiß nicht so viel über den österreichischen Fußball. Ich kenne Salzburg, die Austria und einige andere Wiener Klubs, aber nicht Ried. Wir mussten uns sehr viele Informationen einholen und haben die jüngsten zwei Spiele beobachtet. Ich glaube, wir sind für das Match gut vorbereitet", erklärte Jensen.


Mit der Rolle des klaren Favoriten konnte er sich indes nicht anfreunden. "In Dänemark glauben alle, dass es ein leichtes Spiel für uns ist, weil sie nichts über den österreichischen Fußball wissen. Ich habe die beiden jüngsten Spiele gesehen, und ich glaube, dass es für uns nicht einfach wird. Es ist für mich ein 50:50-Spiel", meinte der ehemalige Mittelstürmer von Bröndby.


Gefragt nach den besonderen Stärken der Rieder lautete Jensens Antwort: "Sie spielen mit sehr viel Geschwindigkeit, sehr schnell, sehr aggressiv, mit vielen Mann-Mann-Situationen. Sie gehen permanent auf den Ball und spielen mit sehr viel Selbstvertrauen. Ich glaube, dass es für uns schwierig werden kann, gegen nur drei Verteidiger zu spielen. Und sie haben ein sehr starkes Mittelfeld."

apa