16.12.2013 13:29 Uhr

Salzburg trifft auf Ajax Amsterdam

Mit Ajax Amstedam beehrt ein großer Name des europäischen Fußballs Salzburg
Mit Ajax Amstedam beehrt ein großer Name des europäischen Fußballs Salzburg

Österreichs Vizemeister RB Salzburg erwartet im Sechzehntelfinale der Europa League ein Duell mit den niederländischen Rekordmeister Ajax Amsterdam. Das ergab die Auslosung am Montag im UEFA-Hauptquartier in Nyon (Schweiz). Spieltermine sind der 20. und 27. Februar 2014.

Ajax ist natürlich ein großer Name in Europa, auch wenn die Glanzzeit der Niederländer vorbei ist. 32 Mal holten die Rot-Weißen die heimische Meisterschaft, vier Mal den Meisterpokal bzw. die Champions League. 1987 holte Ajax den Europapokal der Pokalsieger, 1992 eben den UEFA-Cup. 1972 und 1995 ging auch noch der Weltpokal nach Amsterdam.

In die Europa League stieß Ajax über den dritten Platz in der Champions League Gruppe H. Dabei konnte der niederländische Meister daheim aber sogar den FC Barcelona bezwingen. Auch Celtic wurde in der Amsterdam ArenA geschlagen, gegen Milan spielte die Elf von Frank de Boer im eigenen Stadion Remis. Auswärts hatte man aber einige Probleme, am Ende hatten die Holländer acht Zähler am Konto.

Salzburg-Trainer Roger Schmidt freute sich über den Gegner. "Ajax ist ein tolles Los, bei dem wir sicherlich unsere Chancen haben, uns in den beiden Spielen durchzusetzen. Aber sie waren nicht umsonst in der Champions League unterwegs und sind holländischer Meister. Ich hoffe, dass wir daheim vor ausverkauftem Haus spielen werden und freue mich auch zwei tolle Spiele."

Auch Kevin Kampl rechnet sich Chancen aus: "Ajax ist eine sehr gute Mannschaft und es wird sicherlich sehr schwierig werden. Aber mit dem Fussball, den wir momentan zeigen, haben wir sicherlich unsere Chancen." Franz Schiemer kennt den Gegner indes bereits aus eigener Erfahrung: "Ich habe schon mit der Austria einmal gegen die Niederländer gespielt und verloren. Also hab ich da noch eine persönliche Rechnung offen."

Große Geschichte

Ajax ist traditionell für seine ausgezeichnete Jugendarbeit bekannt. Lange Jahre galt das Ausbildungssystem sogar als das beste weltweit. Die unbestritten größte Vereinslegende ist natürlich Johan Cruyff. Aber auch Weltklassespieler wie Edwin van der Sar, die de Boer Brüder, Frank Rijkaard, Johan Neeskens, Clarence Seedorf, Michael Laudrup, Marco van Basten, der heutige Co-Trainer Dennis Bergkamp, Marc Overmars, Rinus Michels oder Zlatan Ibrahimović wurden beim Klub ausgebildet oder schafften von dort den Sprung in den Fußball-Olymp.

Solche Topspieler wie noch bis in die 1990er Jahre findet man aktuell nicht im Kader. Als letzte Star kam der Uruguayer Luis Suárez in Amstedam groß raus. Aktuelle Spieler wie Bojan Krkic, Siem de Jong, Christian Poulsen oder Stürmer Kolbeinn Sigthórsson sind aber durchaus namhaft.

Zwischen den beiden Teams gab es bislang vier direkte Duelle. 1992/93 schieden die damalige Salzburger Austria mit einem Gesamtscore von 1:6 (0:3, 1:3) aus der ersten Runde des UEFA Cups aus. Ajax war damals Titelverteidiger. Das zweite Aufeinandertreffen darf sich rückblickend sogar als Kräftemessen zweier europäischer Spitzenklubs bezeichnet werden. 1994/95 holte Salzburg, im Frühjahr davor noch UEFA-Cup-Finalist, unter Trainer Otto Barić in der Champions League zwei Unentschieden gegen den späteren Sieger. Dem 0:0 in Wien folgte ein 1:1 in Amsterdam, Tomislav Kocijan sorgte für die zwischenzeitliche Führung.

Als "Harte-Nuss-Faktor" könnte sich für die Salzburger auch der Meisterschaftsrhythmus entpuppen: In der Eredivisie fällt die Winterpause nur sehr kurz aus. Bereits am 19. Jänner startet die Frühjahrssaison. Aber auch Salzburg wird vor dem Hinspiel in Amsterdam bereits drei Meisterschaftsspiele in den Beinen haben. In Österreich geht es mit der Bundesliga erst am 8. Februar, also etwas knapper vor den Europacupduellen los.

Nach Ajax wartet Maccabi Tel Aviv oder Basel

Sollte Salzburg die Hürde Ajax meistern wartet im Achtelfinale der Sieger der Paarung Maccabi Tel Aviv (Israel) gegen FC Basel (Schweiz). Die Salzburger haben gegen beide Klubs noch nie gespielt. Maccabi und Basel haben dafür heuer schon in der Champions League-Quali die Klingen gekreuzt. Da setzten sich die Schweizer in der 3. Runde nach einem 1:0-Heimsieg und einem 3:3-Remis in Israel durch.

Maccabi wurde in seiner Europa League-Gruppe hinter Eintracht Frankfurt Zweiter und ließ APOEL Nikosia und Schlusslicht Girondins Bordeaux hinter sich. In der Ligat ha'Al liegt Maccabi nach zwölf Spieltagen mit 29 Punkten auf Platz eins. In der Meisterschaft hat das Team von Trainer Paulo Sousa (als Spieler 1997 mit Dortmund Champions-League-Sieger) erst ein Spiel verloren und zwar das Spiel bei Hapoel Be´er Sheeva.

Basel hat die Hinurnde der Schweizer Meisterschaft am Wochenende mit einem 1:1-Unentschieden gegen den ersten Verfolger FC Luzern beendet und damit seine Tabellenführung bewahrt. In der Super League liegen die ersten fünf Teams ja nur vier Punkte auseinander. In der Champions League wurden die "Bebbi" in ihrer Gruppe hinter Chelsea und Schalke und vor Steaua Bucureşti (Bukarest) Dritter. Für den Verbleib in der Eliteliga hätten Marco Streller und Co. am letzten Spieltag ein Remis AufSchalke gebraucht, bei den "Knappen" aber 0:2 veloren.

>> Sechzehntelfinale Europa League 
>> Achtelfinale Europa League

red