2. Bundesliga 2014/2015 » 22. Spieltag » Liveticker: Karlsruher SC - VfL Bochum 0:0

Fazit:
Karlsruhe und Bochum trennen sich 0:0. Im Anschluss an eine wirklich sehr gute erste Halbzeit mit starkem Fußball von beiden Seiten und einer Menge Torchancen, blieb das Spiel auch nach dem Seitenwechsel interessant. Vor allem die Gäste hatten in den ersten 20 Minuten nach Wiederanpfiff durchaus die Möglichkeiten, für den Auswärtssieg zu sorgen. Mit zunehmender Spielzeit verstrickten sich alle Akteure allerdings in zu viele unsaubere Zweikämpfe und Wortgefechte, sodass es schließlich nicht mehr für einen Treffer reichte.
Der KSC springt dank des besseren Torverhältnisses wieder auf Platz zwei, kann aber morgen noch von Kaiserslautern verdrängt werden. Bochum sammelt einen weiteren Punkt gegen den Abstieg und hat nun schon sieben Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz. Einen schönen Nachmittag noch!

Ein Zuspiel aus dem Karlsruher Mittelfeld wird lang und länger. Micanski hat links im Sechzehner des VfL die Schusschance, trifft den Ball aber nicht voll.

Gelbe Karte für Adnan Zahirović (VfL Bochum)
Der eingewechselte Bosnier geht mit ausgefahrenem Ellenbogen ins Luftduell mit Peitz am Bochumer Sechzehner: Logische Folgen: die Gelbe Karte und eine ausgezeichnete Freistoßsituation für die Gastgeber...

Nazarov ist halbrechts vorm Sechzehner eigentlich in guter Abschlussposition und hat eine Lücke vor sich. Doch der Karlsruher zögert zu lange, muss dann noch einen Schlenker einbauen und lupft die Kugel schwach in Essers Arme.

Fast die Führung für den KSC! Yamada spitzelt den Ball von der Grundlinie links ganz stark in den Rückraum am Fünfer, wo sich Peitz im Stile eines Torjägers in den Rücken der Abwehr schleicht. Doch der defensive Mittelfeldmann scheppert die Kugel aus der Drehung knapp über den Querbalken.

Beide Mannschaften bekommen vor Beginn der letzten zehn Minuten weiterhin keine spielerische Linie in ihre Aktionen. Wenn es mal fußballerisch durchs Mittelfeld geht, unterbindet sehr häufig ein Foul die Szene.

Außer intensiven Zweikämpfen ist momentan wenig los im Wildpark. Die Spieler konzentrieren sich eher aufs Lamentieren und Diskutieren, statt zu kicken. Derzeit läuft die Partie tatsächlich wie ein typisches 0:0-Spiel.

Zweiter Wechsel beim KSC: Peitz kommt für Yabo und soll nun einerseits wohl das Zentrum verdichten und andererseits offensiv mit seiner Kopfballstärke für Torgefahr sorgen.

... Hennings kommt nach der hohen Hereingabe aus dem Gewühl zum Abschluss, drückt den Ball aber rechts vorbei. Das war eher ungefährlich. Bei allem Respekt für die wirklich guten Leistungen aller Protagonisten unten auf dem Rasen: Langsam wird die Streuung bei den Torannäherungen zu groß.

Auch die Bochumer schalten schnell um und Gündüz rennt im Sechzehner auf zwei Gegenspieler zu. Der bislang eher unglücklich agierende Offensivmann will mit dem Kopf durch die Wand, bleibt aber hängen. Da war mehr drin für den VfL.

Karlsruhe kontert und Perthel lässt Nazarov in Strafraumnähe über die Klinge springen. Erste Bewerbung des bereits verwarnten Bochumers um die Ampelkarte und eine sehr gute Freistoßposition für die Hausherren...

Eisfeld führt einen Freistoß aus dem linken Halbfeld kurz aus und bringt damit Latza ins Spiel. Wie schon einmal vor der Pause fasst der sich ein Herz und versucht es aus der Distanz. Die Kugel segelt aber deutlich am Kasten vorbei und knallt in die dahinterstehende Werbebande.

Gelbe Karte für Timo Perthel (VfL Bochum)
Nach der eigenen Ecke verhindert Perthel mit einem Foul an Yabo den Karlsruher Konter. Klares taktisches Vergehen, klare Gelbe Karte.

Nachdem Bochum in den ersten Sekunden nach Wiederanpfiff Druck machte, zeigt sich nun der KSC wieder am gegnerischen Sechzehner. Richtig gefährlich wird es bei zwei Versuchen von Manuel Torres aber nicht.

Bochum attackiert gleich mal wieder vielversprechend: Schnell geht's in den Karlsruher Sechzehner, wo Terodde die Kugel zunächst nicht kontrollieren kann. Dann zieht Losilla aus 17 Metern ab, zielt aber zu hoch.

Bastians legt sich 25 Meter vor dem gegnerischen Tor selbst mit dem Kopf den Ball vor, galoppiert dann an drei Karlsruhern vorbei zur Sechzehnergrenze und rennt sich dort fest. Sogar der Abwehrmann schaltet sich beim offensivfreudigen VfL mit nach vorne ein.

Bochums nächste richtig gute Möglichkeit! Eckball von der linken Seite, Vollath wehrt die hohe Hereingabe mit beiden Fäusten viel zu kurz ab und kann dann den Nachschuss mit dem Fuß nur noch vorne abwehren. Latza packt am Elferpunkt den Direktschuss aus und knallt die Murmel einen halben Meter links vorbei. Diese Partie hätte schon längst mindestens ein Tor verdient.

Hennings verdaddelt in der eigenen Hälfte den Ball, setzt nicht nach und schaut nur zu, wie Gündüz wieder einmal den Hammer auspackt. Diesmal zielt Bochums Offensivmann mit viel Anlauf aus 16 Metern allerdings zu ungenau. Rechts vorbei!

... Der Youngster zieht den Ball über die Mauer, allerdings auch genau in Essers Arme. Kein Problem für den Schlussmann.

Das Chancenfestival nimmt wieder richtig Fahrt auf: Philipp Max führt einen Freistoß aus gut und gerne 30 Metern direkt aus und jagt ihn einen knappen halben Meter am linken Knick des Bochumer Tores vorbei. VfL-Keeper Michael Esser flog zwar in die richtige Richtung. Ob er den bekommen hätte, steht aber in den Sternen...

Hennings kämpft den Ball in den Sechzehner, Perthel und Terrazzino behindert sich gegenseitig und Nutznießer ist fast Yamada: Der Japaner zieht ab, aber der abgefälschte Ball fliegt zum Eckball hinaus. Dieser wird nicht gefährlich, mündet stattdessen in einen Bochumer Konter...

Das Spiel nimmt sich seine erste Auszeit. Beide Teams haben gemerkt, dass sie vor allem das schnelle Umschaltspiel des Gegners unterbinden müssen und gehen nun nicht mehr viel Risiko im Spielaufbau. Der wilde Schlagabtausch der Anfangsphase ist vorerst Geschichte.

Das Top-Team aus Karlsruhe hat in dieser Phase deutlich mehr Ungenauigkeiten in seinem Spiel als Bochum und kann den hinten nun besser stehenden VfL so nicht in Bedrängnis bringen. Umgekehrt ist fast jeder der ansehnlich vorgetragenen Angriff der Gäste aus dem Ruhrpott gefährlich. Man darf es ruhig noch einmal sagen: Das ist ein tolles Zweitligaspiel bisher!

Meine Güte, was hauen sich hier die Teams die Angriffe um die Ohren! Erneut die Gäste! Nach einem katastrophalen Ballverlust von Krebs im Mittelfeld schnappt sich Gündüz hinter der Mittellinie den Ball, hat keinen Gegenspieler und viel Wiese vor sich, sprintet los und zieht schließlich aus 18 Metern halbrechts in Richtung langes Eck ab. Der Ball rauscht knapp am Kasten vorbei.

Bochum steht zum wiederholten Male hoch und ist hinten offen wie das berühmte Scheunentor. Die Karlsruher überbrücken blitzschnell das Mittelfeld. Die Flanke von Hennings von der linken Seite kommt hoch in den Strafraum, wo Bastians als einziger Gästespieler goldrichtig steht und die Situation per Kopf entschärft. In diesen Szenen spielt der VfL wegen seiner offensiven Spielweise mit dem Feuer!

Und nun wieder der KSC, hier ist einiges los! Erneut enteilt Manuel Torres halbrechts seinen Bewachern, sucht aber diesmal nicht den Abschluss, obwohl er sechs Meter mutterseelenalleine vor dem Kasten ist. Stattdessen legt der Mittelfeldmann quer für den mitlaufenden Krebs. Aber Bastians ist zur Stelle und klärt in vollem Lauf mit der Hacke.

Bochum lässt sich von diesen beiden hochkarätigen Möglichkeiten des Gegners nicht wirklich schocken und bleibt weiter präsent. Offensivfreund Gertjan Verbeek hat seiner Mannschaft auch heute eine mutige Marschroute mit auf den Weg gegeben.

... Aber KSC-Ersatzkeeper Vollath kann sich erstmals auszeichnen und schnappt sich den Eckball.

... Gulde klärt die hohe Hereingabe zunächst per Kopf. Perthel kommt dann aus 25 Metern noch einmal zum Schuss, setzt diesen aber einige Meter über den Kasten der Hausherren.

Schiedsrichter Robert Kampka gibt die Partie frei. Während der KSC in blau-weiß agieren darf, muss Bochum auf schwarze Spielkleidung ausweichen.

Eine Änderung in der Startelf beim VfL: Cacutalua startet anstelle von Fabian.

Apropos Neururer: Gewinnt der VfL heute erneut, dürfte der geschasste Kult-Trainer nicht nur aus Verbundenheit zu seinen ehemaligen Schützlingen jubeln. Laut einem Bericht der "Bild" kassiert der beurlaubte Fußballlehrer aufgrund seines bestehenden Vertrags für jeden Bochumer Sieg immer noch eine Prämie von satten 10.000 Euro.

Karlsruhes Trainer Markus Kauczinski erwartet "eine schwierige und harte Aufgabe" für seine Mannschaft. "Die Bochumer haben in ihren ersten beiden Spielen des Jahres gezeigt, dass sie ein ganz unbequemer Gegner sind", weiß der Erfolgscoach. "Sie haben sehr viel Qualität nach vorne, sind konterstark, sehr beweglich und flexibel in ihrem Spiel."

Nachdem gestern Mitkonkurrent Darmstadt vorlegte und sich mit dem 1:0-Erfolg in Aue wieder am KSC vorbei auf Platz drei schob, will man im heimischen Wildparkstadion heute die passende Antwort geben. Ganz leicht wird das jedoch nicht, reist Bochum doch nach dem 3:2-Sieg zuletzt gegen Braunschweig mit breiter Brust an.