3. Liga 2016/2017 » 23. Spieltag » Liveticker: Hansa Rostock - Hallescher FC 1:0

Fazit:
Hansa Rostock schlägt den Halleschen FC in einem unterhaltsamen Ost-Klassiker am Ende mit 1:0 und schafft es damit endlich den dritten Heimsieg der Saison einzufahren. Beide Teams schenkten sich in dem intensiven Aufeinandertreffen überhaupt nichts und zwischenzeitlich musste man sich bei zahlreichen Hochkarätern fragen, wie es lange 0:0 stehen konnte. Bei Halle vergaben Röser, Pintol und Pfeffer beste Gelegenheiten und auf der anderen Seite verzweifelten die Nordlichter lange am überragenden Bredlow, der sein Team mit starken Paraden gegen Benyamina, Bischoff und Andrist im Spiel hielt. Gerade als der HFC immer stärker wurde, gelang es dann Hoffmann nach einem Freistoß vom eingewechselten Wannenwetsch den Bann zu brechen und den Ball unter die Latte zu köpfen. Die Saalestädter warfen danach nochmal alles nach vorne, konnten den Abwehrriegel der nun tief stehenden Hausherren aber nicht mehr knacken. Die Rostocker können nach langer Durststrecke also wieder einen Heimsieg in der ehemaligen Festung Ostseestadion feiern und verschaffen sich damit Luft vor der Abstiegsregion. Für die Gäste hingegen ist die Niederlage sicherlich ein Dämpfer, sie liegen aber weiterhin aussichtsreich in der Tabelle auf dem vierten Platz und müssen sich bei aller berechtigten Enttäuschung nach einer ebenfalls starken Leistung keineswegs verstecken. Vielen Dank für Euer Interesse und bis zum nächsten Mal!

Gelbe Karte für Tim Väyrynen (Hansa Rostock)
Auch der neue Mann sieht für Zeitspiel Gelb. Bredlow schlägt den folgenden Freistoß lang nach vorne. Aber die Hallenser kommen nicht mehr entscheidend zum Abschluss. Das wird es wohl gewesen sein.

Es gibt nochmal Freistoß für den HFC aus dem linken Halbfeld. Der kommt aber zu kurz, sodass die Abwehr die Kugel hinten raus köpfen kann. Es werden soeben drei Minuten Nachspielzeit angezeigt!

Innenverteidiger Kleineheismann wird rausgenommen, für ihn kommt Aydemir, dem sicherlich noch ein Geniestreich zuzutrauen wäre.

Der Treffer verspricht eine feurige Schlussphase im Ost-Klassiker. Der HFC hat es jetzt natürlich eilig.

Gelbe Karte für Marvin Ajani (Hallescher FC)
Ajani sprintet mit viel Tempo durch die Hälfte der Nordlichter und ist dabei kaum zu stoppen. Am Sechzehner angekommen, hebt er dann aber ohne Gegnerkontakt ab und sieht für diese offensichtliche Schwalbe zurecht die Gelbe Karte.

Bischoff verlässt den Platz und haut trotz seiner guten Partie gefrustet an die Bande. Für ihn kommt positionsgetreu Wannenwetsch für das offensive Mittelfeld.

Diesmal darf Schuhen fliegen! Gjasula kommt nach einer Ecke mit dem Vollspann aus dem Rückraum zum Abschluss. Der FCH-Keeper ist aber zur Stelle und kann den Hammer mit einer feinen Flugeinlage entschärfen.

Gelbe Karte für Klaus Gjasula (Hallescher FC)
Gjasula schiebt übertrieben in der Mauer und da er auch nach der Ermahnung von Schiedsrichter Storks nicht damit aufhört, sieht er ebenfalls Gelb. Der Feristoß selbst landet in der Folge direkt in der Mauer. Da war deutlich mehr drin für den HFC.

Bredlow mit der nächsten Großtat! Der Keeper der Gäste wächst immer mehr über sich hinaus und hält seine Mannschaft im Spiel. Andrist lässt Franke bei einem Konter ganz hüftsteif aussehen und tanzt den Abwehrmann an. Danach kann er alleine auf Bredlow zumarschieren. Er versucht links am Keeper vorbeizuschießen, der Schlussmann fährt aber das Bein aus und wehrt die Kugel im Stile eines Handballtorwarts ab.

Es geht in die letzte halbe Stunde der Partie und weiterhin warten die Zuschauer auf einen Treffer. Die Saalestädter können sich vor allem beim starken Bredlow bedanken, dass sie noch kein Tor kassiert haben. Schuhen stand seltener im Fokus, da die Stürmer der Gäste das Ziel meist knapp verfehlten.

Hier liegt ein Treffer regelrecht in der Luft, wobei man überhaupt nicht sagen kann auf welcher Seite. Es geht rasant hin und her. Das ist wirklich eine klasse Partie.

Das Spiel nimmt wieder Fahrt auf. Röser setzt sich im Zweikampf auf dem linken Flügel durch, geht bis an die Grundlinie und schlägt dann einen Pass nach innen. Dort rauscht Pintol heran, verpasst den Ball aber um Zentimeter. Das war knapp!

Die Hallenser kommen diesmal besser aus der Kabine und spielen direkt druckvoll nach vorne. Zunächst ist es Röser, der nach einem Übersteiger an die Grundlinie durchgehen kann und dann eine Flanke nach innen schlägt. Die Abwehr bekommt den Ball nicht weg, sodass Pfeffer ins Dribbling gehen kann, die Murmel aber zu lange hält und sich dadurch letztendlich verzettelt.

Die Gäste werden kurz vor der Pause immer stärker. Wieder ist es Pintol, der die Kugel im fremden Sechzehner behaupten kann und nach einem Haken zum Schuss kommt. Der leicht abgefälschte Versuch trudelt aber am rechten Pfosten vorbei. Die folgenden Ecke landet in den Handschuhen von Schuhen.

Und plötzlich ergibt sich doch die Chance für den HFC! Die Abwehr der Hausherren leistet sich einen Querschläger, sodass der Ball vor den Füßen von Pfeffer landet. Der zieht ab, sein Schuss wird aber abgefälscht und kommt dadurch zu Röser, der das Leder aber scheinbar überrascht aus sechs Metern über den Querbalken jagt.

Die Partie ist mittlerweile völlig offen. Es gibt Gelegenheiten auf beiden Seiten in einem intensiv geführten Schlagabtausch, dem es lediglich noch an Toren fehlt.

Jetzt kommt der HFC mit Tempo über die rechte Seite. Pfeffer schickt Ajani auf die Reise. Der hebt den Kopf und spielt einen Querpass in die Mitte. Dort versucht Pintol an das Leder zu kommen, kommt aber bedrängt nicht richtig zum Abschluss, sodass Schuhen den Ball, der auf sein Tor trudelt, ohne Probleme parieren kann.

Durcheinander im Strafraum der Gäste! Bischoff schlägt einen Freistoß von rechts scharf in den Sechzehner. Die Innenverteidigung schafft es nicht die Kugel klar zu klären und ermöglicht so noch einen Schuss von der Sechzehnergrenze, der aber von den vielen Beinen der Gäste-Abwehr geblockt wird.

Baumgärtel schlägt einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld in den Sechzehner. Dort streicht der Ball über den Schädel von Gjasula und nur knapp am linken Pfosten vorbei. Der HFC-Akteur hatte aber ohnehin im Abseits gestanden, die Fahne des Assistenten ist oben.

Halle hingegen ist noch nicht drin in der Partie und sichtlich überrascht von dem temporeichen Beginn der in dieser Saison heimschwachen Hausherren, die das Ostseestadion scheinbar schnellstmöglich wieder zur Festung machen wollen.

Riesenchance für Benyamina! Nach einer ersten Abtastphase gibt es bei der ersten Torraumszene direkt den Hochkaräter für die Hausherren. Henn spielt aus dem Mittelfeld einen klasse Pass in die Tiefe. Kurz vor dem Sechzehner wird der Ball noch einmal direkt weitergeleitet in den Lauf von Benyamina, der frei durch ist und von halbrechts auf Bredlow zumarschieren kann. Er zieht ab, der Keeper kann den Ball aber mit einer Klasseparade zur Seite abwehren.

Die Hausherren halten den Ball zu Beginn in den eigenen Reihen, während die Gäste zunächst einmal etwas tiefer stehen und sich anschauen, mit welchem Angriffsplan die Nordlichter agieren.

Die Partie leiten wird der zweitligaerfahrene Jurist Sören Storks, unterstützt wird er dabei von seinen Assistenten Markus Wollenweber und Dominik Jolk.

Der HFC merkt mehr und mehr, dass er sich mittlerweile den Respekt der Konkurrenz erarbeitet hat, die weiß, dass sie gegen Halle alles in die Waagschale werfen muss, um zu gewinnen. Das hat auch HFC-Coach Rico Schmitt registriert: "Gegen uns liefern die Gegner Top-Leistungen ab. Damit rechnen wir auch am Sonntag in Rostock." Im direkten Vergleich in der 3. Liga ist die Bilanz beider Teams vollkommen ausgeglichen (beide konnten jeweils vier Spiele gewinnen bei einem Unentschieden und das Ganze bei einem Torverhältnis von 13:13). Wer wird sich heute durchsetzen?

Der Hallesche FC bleibt die Überraschungsmannschaft der 3. Liga und liegt mit 35 Punkten auf dem vierten Platz der Tabelle, lediglich einen Zähler hinter dem VfL Osnabrück, der mit einer Partie mehr den Aufstiegsrelegationsplatz belegt. Halle hat die beste Hinrunde seit dem Aufstieg in die 3. Liga gespielt. Garant dieses Erfolgs des HFC ist vor allem die defensive Kompaktheit des Teams. Die Mannschaft von Coach Rico Schmitt hat in 22 Partien lediglich 16 (!) Gegentore kassiert. Nur Tabellenführer Duisburg steht hinten noch ein wenig besser (erst 15 Gegentore).

Mit zehn Unentschieden verließ Rostock am dritthäufigsten in der Liga den Rasen mit einem Remis. Kurioserweise treffen sie mit Halle ebenfalls auf Unentschieden-Könige (elf Remis). Getoppt werden die beiden Teams nur vom VfR Aalen, der in 23 Saisonspielen sage und schreibe 13-mal Unentschieden gespielt hat. Die engen Ergebnisse spiegeln sich auch in der ausgeglichenen Torbilanz von Hansa wider, die Mannschaft von Trainer Christian Brand hat mit 26 Saisontoren beinahe genauso viele Tore geschossen, wie kassiert (25 Gegentreffer).

Es berichtet für Euch Jonas Sell.