21.11.2016 08:28 Uhr

Aogo: "Kein Typ, der vor etwas wegrennt"

Dennis Aogo hat derzeit auf Schalke einen schweren Stand
Dennis Aogo hat derzeit auf Schalke einen schweren Stand

Dennis Aogo durchlebt derzeit eine der schwierigsten Phasen seiner Karriere. Während sich sein Klub FC Schalke 04 auf toller sportlicher Bergfahrt befindet, kommt der Ex-Nationalspieler nicht über sein Reservistendasein hinaus.

"Natürlich bin ich es aus der Vergangenheit gewohnt, regelmäßig zu spielen - so gesehen erlebe ich derzeit nicht die glücklichste Phase meiner Profikarriere", sagte Dennis Aogo selbst zu seiner sportlichen Situation im "kicker". Der 29-Jährige bringt es in der Bundesliga bislang auf erst einen Saisoneinsatz, kam unter Trainer Markus Weinzierl zuletzt nicht über die Rolle des Ergänzungsspielers hinaus.

Mehrfach reichte es in den letzten Wochen nicht einmal für einen Platz auf der Bank. Von der Tribüne aus musste sich Aogo die Spiele seiner Königsblauen anschauen. Aogo erklärte, welche Emotionen er dabei verspüre: "Am besten kann ich es so erklären: Meine Frau sitzt dann immer neben mit und weiß genau, dass in den 90 Minuten sogar für sie gilt: nicht anfassen!"

Die jüngste Siegesserie in der Bundesliga und Europa League verfolgte der Linksfuß, der seit 2014 beim FC Schalke unter Vertrag steht, mit ambivalenten Gefühlen: "Es ist ein Mix aus Enttäuschung über meine Nichtberücksichtigung einerseits und Freude im Erfolgsfall andererseits."

Aogo: "Will dabei sein und mitwirken"

Auf der Linksverteidigerposition hat Aogo in dieser Saison längst der wiedererstarkte Sead Kolašinac den Rang abgelaufen. Ohnehin riet ihm Coach Weinzierl in der Saisonvorbereitung, sich auf die Sechserposition vor der Abwehrkette zu konzentrieren. Doch auch hier hat es bisher für den zwölffachen Nationalspieler nicht gereicht in dieser Saison. Die Neuverpflichtungen um Nabil Bentaleb sind die erste Wahl vom neuen Cheftrainer.

Noch hat Dennis Aogo nicht aufgegeben: "Ich weiß, dass ich meinen Platz finden kann. Daran glaube ich, und dafür arbeite ich jeden Tag", so Schalkes Nummer 15 zu seinen eigenen Ambitionen. Abschiedsgedanken hege er nach eigener Aussage bislang noch keine: "An meiner Vita sieht man, dass ich kein Typ bin, der vor irgendetwas wegrennt."

Dass Dennis Aogo längst das Image eines Schönwetter-Profis anheftet, der es sich im noblen Düsseldorf anstatt in der Arbeiter-Stadt Gelsenkirchen bequem gemacht hat und sich tagtäglich von einem Fahrer zum Training chauffieren lässt, nervt den Schalke-Profi nach wie vor: "Ich stecke offenbar in einer bestimmen Schublade. Und da kann ich nur sagen: völliger Blödsinn. Ich bin Profisportler und als solcher total ehrgeizig. Ich will dabei sein und mitwirken können."