01.06.2017 14:43 Uhr

Koller trotz der Ausfälle zuversichtlich

Auf den Teamchef Marcel Koller wartet viel Arbeit
Auf den Teamchef Marcel Koller wartet viel Arbeit

Das österreichische Nationalteam ist bemüht, die Aufregung der vergangenen Woche hinter sich zu lassen. Teamchef Marcel Koller hatte seinen Spielern bei der Kaderbekanntgabe in aller Deutlichkeit die Bedeutung des bevorstehenden WM-Quali-Spiels in Irland vor Augen geführt. Sein öffentlicher Weckruf wurde laut Koller auch bei der Teamzusammenkunft in Stegersbach intern kurz besprochen.

Die Wirkung dürfte er nicht verfehlt haben. "Ich habe den Eindruck, dass alle voll bei der Sache sind und fokussiert", betonte Koller Donnerstagmittag in seiner ersten Pressekonferenz. "Was wichtig ist für den 11. Juni." Dann steht in Dublin ein richtungsweisendes Spiel auf dem Programm. Bei einer Niederlage ist der Zug zur WM in Russland so gut wie abgefahren - und auch Kollers Zukunft offen.

Zahlreiche Akteure, darunter so wichtige Spieler wie der gesperrte Marko Arnautović, fehlen. "Wir haben genug Spieler, die das spielerisch lösen können", versicherte Koller. Arnautovic sei grundsätzlich schwer zu ersetzen. "In Irland wird aber das Kollektiv eine entscheidende Rolle spielen", sagte Koller. "Wir brauchen eine verschworene Einheit auf dem Platz. Die Iren werden das sicher sein."

Irland liegt in der WM-Quali-Gruppe D als Zweiter vier Punkte für Österreich. In Wien hatten sich die "Boys in Green" im November mit 1:0 durchgesetzt. "Wir dürfen von der Robustheit nicht überrascht sein", forderte Koller. Zudem sei es wichtig, nicht nur das Spiel der Iren anzunehmen. "Wir müssen in den Zweikämpfen dagegenhalten, müssen aber unsere spielerische Qualität in den Vordergrund stellen."

"Haben Qualität am Ball"

Statt sich zu hohen Bällen verleiten zu lassen, soll auch gegen die Nummer 26 der FIFA-Weltrangliste der Ball flachgehalten werden. "Wir haben Qualität am Ball", betonte Koller, der trotz eines noch nicht vollständigen Kaders schon in Stegersbach am taktischen Konzept arbeitet. Eine defensive Dreierkette, wie sie der Schweizer im März auch in der WM-Quali gegen Moldau (2:0) eingesetzt hatte, gilt aufgrund der Personalsituation als wahrscheinlich.

"Vor Verletzung und Sperren ist man nie gefeit", sagte Koller. "Es ist gut, dass auch neue Spieler dazukommen." Diese gelte es heranzuführen. Mit Einsätzen dürfen die Debütanten Kevin Danso (Augsburg) oder Konrad Laimer (Salzburg) aber noch nicht unbedingt rechnen. Koller: "Es ist nicht so, dass einer aus dem Himmel auffährt und gleich eine feste Stütze sein wird. Wir müssen sie als Team mitnehmen."

Die etablierten Kräfte hatten vor dem Einrückungstermin am Mittwoch fast alle eine Woche Urlaub. "Sie haben es auch genützt, dass sie für sich ein bisschen was gemacht haben", lobte Koller, nachdem er vergangene Woche noch die Raunzerei über den Länderspiel-Termin nach Saisonende kritisiert hatte. Das ist abgehakt, der Eindruck sei positiv. Koller: "So kann es weitergehen." Das einzig Schlechte seien derzeit die Knieprobleme von David Alaba.

Mehr dazu:
>> Alabas Knieschmerzen halten an
>> Österreich in FIFA-Weltrangliste auf Rang 35

apa