Drees: Darum werden VAR-Szenen nicht im Stadion gezeigt

Schlechte Nachrichten für die Fans im Stadion: Strittige Szenen, die vom Videoschiedsrichter überprüft werden müssen, werden auch weiterhin nicht auf der Leinwand gezeigt. Dies erklärte DFB-Videochef Jochen Drees der "Sport Bild".
Für die Entscheidung, strittige Szenen nicht auf der Videoleinwand zu zeigen, gebe es zwei Gründe, sagte Drees. "Zum einen, dass die Qualität der Videowände in den Stadien und damit die Auflösung der Bilder extrem unterschiedlich ist. In manchen Stadien kann der Fan auf der Videowand alles erkennen, in anderen eher weniger", erklärte der 49-Jährige.
Bedingung dafür, dass gewisse Szenen auf der Videoleinwand gezeigt werden, seien jedoch "gleiche Voraussetzungen" in allen Stadien, ergänzte der ehemalige Schiedsrichter.
Der zweite Grund: "Die Videowände gehören den Stadien-Betreibern, nicht dem DFB oder der DFL." Daher habe die DFL schlicht keinen direkten Zugriff auf die Videoleinwände. Allerdings ist Drees der Meinung, dass wir alles versuchen müssen, um das hinzubekommen."
Möglich sei allerdings so Drees, dass der Schiedsrichter seine Entscheidung in einzelnen Fällen per Mikrofon über die Stadionlautsprecher erklärt. Dafür sehe er durchaus das Potenzial: "Das könnte hilfreich sein."
Klubs sollen entscheiden, was Handspiel ist
Die Diskussionen um die Auslegungen der Handspiel-Regeln wollen DFB und DFL gemeinsam mit den Profiklubs entschärfen. "Wir sind dabei, zusammen mit den Vereinen, eine Vereinbarung zu treffen, um auch hier eine größtmögliche Einheitlichkeit zu erreichen", sagte Drees.
Konkret wurden 40 "relevante Handspiel-Situationen" an die Vereine übermittelt. Die Trainer und Spieler sollen die Szenen bewerten.
"Am 22. Juli und 5. August stehen zwei Workshops mit den Klubs der 2. Liga und der Bundesliga an", äußerte Drees: "Dort wollen wir über die Ergebnisse diskutieren, um eine verbesserte Vereinheitlichung bei der Bewertung gewisser Handspiel-Situationen von allen Beteiligten zu erreichen."