14.10.2019 11:21 Uhr

ÖFB-Spieler hoffen auf "Riesenparty" in Wien

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Als "sehr reife Leistung" bezeichnete Julian Baumgartlinger das Spiel des ÖFB-Teams

Nach dem 1:0-Auswärtssieg in Slowenien hat Österreichs Nationalteam Mitte November die Chance, erstmals eine EM-Teilname in einem heimischen Stadion zu fixieren.

Nach Spielende in Ljubljana jubelten sie bereits ausgelassen mit den 800 mitgereisten Fans. Am 16. November wollen die österreichischen Nationalspieler vor eigener Kulisse die zweite EM-Teilnahme in Folge, die dritte der Verbandsgeschichte, fixieren. Ein Remis im Heimspiel gegen Nordmazedonien würde dazu nach dem emotionalen 1:0-Erfolg am Sonntag in Slowenien bereits reichen.

"Es fühlt sich wie ein großer Schritt an", sagte ÖFB-Kapitän Julian Baumgartlinger. Die Stimmung im mit 16.000 Zuschauern gefüllten Stadion Stožice sei ob der vielen Landsleute wie vor einer eigenen Fankurve gewesen. "Das haben wir uns erarbeitet. Wir haben wirklich mit einer Kurve gespielt", sagte Baumgartlinger. "Das erhoffen wir uns jetzt auch in Wien, dass wir dann mit ihnen den letzten Schritt perfekt machen."

Für die EM 2016 hatten sich die Österreicher im September 2015 mit einem 4:1-Sieg in Schweden qualifiziert. Im eigenen Land wurde bisher noch keine EM-Teilnahme perfekt gemacht. Im November soll aber gefeiert werden. "Die Leistung in den letzten sechs Partien war schon reif", lobte Baumgartlinger. Der Salzburger sprach von einer "Riesenmentalitätsleistung", gelangen nach dem Fehlstart mit zwei Niederlagen im März doch fünf Siege und ein Remis.

ÖFB-Kapitän Baumgartlinger lobt das Kollektiv

Der größte Schreckmoment in Ljubljana war ein grobes Foul von Andreas Ulmer an dem Slowenen Roman Bezjak, für das der Salzburg-Kapitän vor der Pause auch Rot hätte sehen können - vielleicht sogar müssen. "Ich bin etwas ins Rutschen gekommen und er hat mich aufgefangen", schilderte Ulmer die Situation etwas weniger dramatisch. Ein Ausschluss wäre ein herber Schlag gewesen, zumal der Linksverteidiger eine starke Leistung bot, Sloweniens Star Josip Iličič laut Baumgartlinger gar "zum Nebendarsteller" degradierte.

Hervorheben wollte der ÖFB-Kapitän aber keinen seiner Teamkollegen. "Weil es alle top gemacht haben. Es war eine sehr reife Leistung", begründete der Mittelfeldspieler. "Das Wichtigste ist, dass wir im Kollektiv so stark sind." Dem ÖFB-Team gelang es dadurch auch, die Führung durch ein Kopftor von Stefan Posch letztlich sicher über die Zeit zu bringen. "Für eine junge Mannschaft haben wir sehr clever gespielt", meinte Vorbereiter Valentino Lazaro.

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Eine Ausgangsposition wie diese hätte man sich im März nicht erträumen können, erinnerte der Flügelspieler. "Es war auch für uns eine Scheißsituation. Wir sind selbst unsere größten Kritiker", erklärte Lazaro. Sich da selbst herausgezogen zu haben, mache stolz. "Die Kritik war groß, das kennen wir ja", ergänzte sein Nebenmann Marcel Sabitzer. "Wir haben versucht, in der Mannschaft ein gutes Klima zu haben. Wir hatten Vertrauen, dass wir Qualität haben. Das haben wir die letzten Spiele auch gezeigt."

Trotz der zahlreichen Ausfälle sei es gelungen, die Slowenen in Schach zu halten. "Sie waren eigentlich nicht so gefährlich vorne", meinte Sabitzer, der immer mehr zu einer zentralen Figur im ÖFB-Spiel wird. "Ich will der Mannschaft mit Einsatz und mit meiner spielerischen Fähigkeit helfen", sagte der Leipzig-Legionär. Idealerweise auch bei der EM. Lazaro freut sich auf den November: "Wenn wir es klar machen, gibt es eine Riesenparty."

apa