HSV-Star in die Nationalmannschaft? Das sagt Matthäus

Deutschland fehlen - dafür muss man kein Fußball-Fachmann sein - klassische Mittelstürmer. Und weil dem so ist, gibt es Stimmen die fordern, HSV-Stürmer Robert Glatzel solle zur Nationalelf eingeladen werden. Rekordnationalspieler Lothar Matthäus sieht das ganz anders.
"Nichts gegen Glatzel. Er macht seinen Job super und trifft zuverlässig. Aber es ist die 2. Liga. Wir haben zu wenige sehr gute deutsche Mittelstürmer, aber in der 2. Liga müssen wir deshalb trotzdem nicht schauen", sagte Matthäus der "Bild".
In den bisherigen sechs Zweitligaspielen traf Glatzel für die Rothosen viermal, in den letzten drei Spielen blieb er aber torlos. In 85 Liga-Spielen für den HSV machte der 29-Jährige bislang 51 Buden.
Der langjährige ZDF-Reporter Béla Réthy hatte Glatzel kürzlich als Nationalspieler ins Gespräch gebracht. HSV-Trainer Tim Walter befürwortete das "natürlich, auch wenn er in der 2. Liga spielt. Er macht seine Tore und seine Entwicklung ist stetig bergauf", so der Fußball-Lehrer.
BVB-Stürmer Füllkrug wäre unter Matthäus gesetzt
Für Matthäus kommt Glatzel dagegen nicht infrage. Sollte der designierte Bundestrainer Julian Nagelsmann überhaupt mit einem klassischen Neuner spielen lassen, "dann ist für mich Füllkrug gesetzt", sagte der Weltmeister von 1990. Der Stürmer von Borussia Dortmund habe unter Beweis gestellt, "dass er in der Nationalelf treffen kann, er spielt Champions League." Letzteres gelte auch für Kevin Behrens von Union Berlin, den Matthäus als "Back-Up" für Füllkrug sieht. "Und als Dritten Gnabry."
Die Debatte, ob der Bundestrainer auch einmal einen Zweitligastürmer nominieren soll, ist nicht neu. Vor nicht allzu langer Zeit forderten manche Experten die Berufung von Zweitliga-Rekordtorschütze Simo Terodde. Weder Joachim Löw noch Hansi Flick holten den Stürmer in ihr Aufgebot. Dass Glatzel diese Chance bekommt, dürfte äußerst unwahrscheinlich sein.