Stefan Kuntz als neuer Bundestrainer, Martina Voss-Tecklenburg vor einer Beförderung? Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat einen Medienbericht über eine Personal-Rochade bei der Frauen-Nationalmannschaft nicht kommentiert.

"Dazu habe ich keine Info", sagte eine Sprecherin nach dem 4:0 des DFB-Teams in der Nations League gegen Island.

Zuvor hatte "Sport Bild" vermeldet, Voss-Tecklenburg winke eine Beförderung auf den Posten einer übergeordneten Direktorin für die DFB-Frauen, Kuntz könne dann unter ihr als neuer Bundestrainer arbeiten.

Demnach soll der 60-Jährige sowohl bei den Spielerinnen als auch beim Verband der Favorit sein, das Amt zu übernehmen.

Das Problem: Konkrete Gespräche über das mögliche Wechselspiel können mit Voss-Tecklenburg derzeit nicht geführt werden. Die viermalige Europameisterin ist erkrankt und fällt auf unbestimmte Zeit aus. Zurzeit hat Co-Trainerin Britta Carlson interimsweise ihre Aufgaben übernommen.

Bei den DFB-Frauen dürfte ein möglicher Tausch auf dem Trainerposten von Voss-Tecklenburg zu Kuntz gut ankommen. Die Noch-Bundestrainerin ist intern heftig umstritten. Das sickerte nach dem blamablen Vorrunden-Aus bei der WM im Sommer durch.

Unklare Situation bei Deutschlands Frauen-Nationalmannschaft

Die wegen Voss-Tecklenburgs Krankschreibung ungeklärte Zukunft belastet die Nationalspielerinnen. "Die Situation lässt uns nicht unberührt. Wir haben Vertrauen in die Verantwortlichen, eine schnellstmögliche Lösung für alle zu finden", sagte Torhüterin Merle Frohms.

"Ich würde lügen, wenn ich sage, dass es kein Thema in der Mannschaft ist", räumte Interimstrainerin Carlson ein. "Ich würde mir Klarheit für alle wünschen, damit Deutschland wieder so erstarken kann, wie es vorher war."

Kuntz, zuletzt als Nationalcoach der Türkei gefeuert, war auch als möglicher Nachfolger für Männer-Bundestrainer Hansi Flick im Gespräch. Dessen Posten übernahm aber letztlich Julian Nagelsmann.