Nagelsmann begründet Can-Entscheidung

Es war die wohl größte Überraschung bei der Bekanntgabe der Mannschaftsaufstellung des DFB-Teams gegen die Spanier am Freitagabend: Emre Can von Borussia Dortmund wird anstelle des zuvor gesetzten Robert Andrich von Bayer Leverkusen gegen Spanien im EM-Viertelfinale starten. Vor dem Anpfiff begründete Bundestrainer Julian Nagelsmann diese sensible Personalentscheidung.
Während die Entscheidung, Jonathan Tah nach abgesessener Gelbsperre wieder statt BVB-Profi Nico Schlotterbeck in der Innenverteidigung beginnen zu lassen, gilt die Personalauswahl im zentral-defensiven Mittelfeld von Bundestrainer Nagelsmann durchaus als dicke Überraschung.
Emre Can rückte erst kurz vor Turnierbeginn überhaupt in den Kader der deutschen Nationalmannschaft nach, durfte dann beim Eröffnungsspiel gegen Schottland (5:1) bereits für einige Minuten ran und trug sich sogar in die Torschützenliste ein.
Gegen den Turnierfavoriten Spanien legt der Mannschaftskapitän des BVB am Freitagabend nun sogar los. Der Bundestrainer führte in der "ARD" aus, was ihn zu dieser Entscheidung bewogen habe.
Sané spielt erneut statt Wirtz
"Emre bringt einfach sehr viel Tempo mit, er läuft 35 km/h, das ist schon ein großer Vorteil! Wir haben einen Tempospieler mehr und können umstellen, wenn wir auf gewisse Spielsituationen reagieren müssen. Er hat den Job, Fabian Ruiz in seinen Bewegungsabläufen einzugrenzen. Emre hat da große Tempovorteile gegen diesen Spieler, er wird viele Bälle klauen können und hat eine tragende Rolle, die er sicherlich gut erfüllen wird", so Nagelsmann am Freitagabend vor Anpfiff.
In der Offensiv-Abteilung blieb aus deutscher Sicht zumindest alles beim Alten: Jamal Musiala und Ilkay Gündogan galten ohnehin als gesetzt, zudem wird erneut Kai Havertz in der Sturmzentrale auflaufen. Auf dem rechten Flügel erhielt erneut Leroy Sané den Vorzug vor Florian Wirtz.