Ex-Zweitliga-Spieler plötzlich Megastar
Am Dienstag bot der Start in die neue Champions-League-Saison Spektakel satt: Unter anderem zauberte der FC Bayern Dinamo Zagreb mit 9:2 vom Rasen, der FC Liverpool gewann das Spitzenspiel bei der AC Mailand mit 3:1 und der VfB Stuttgart verlor trotz guter Vorstellung mit 1:3 bei Real Madrid. Der 2:0-Erfolg von Sporting CP gegen OSC Lille gehörte hingegen zu den Partien, die zumindest in Deutschland eher unter dem Radar liefen. Dabei avancierte für die Portugiesen einmal mehr ein Angreifer zum Matchwinner, der schon in der 2. Bundesliga aktiv war - und heute von ganz Fußball-Europa gejagt wird: Viktor Gyökeres.
Der Schwede ist einer der heißesten Torjäger des europäischen Fußballs. Der 26-Jährige erzielte 2023/24 43 Tore (15 Vorlagen) in 50 Pflichtspielen. In der laufenden Spielzeit stehen schon wieder neun Treffer (3 Vorlagen) in nur sieben Partien zu Buche. Werte, die auch den ganz großen Namen im europäischen Fußball keineswegs entgangen sind.
Der FC Arsenal wurde jüngst mit einer Verpflichtung von Gyökeres in Verbindung gebracht. Der FC Chelsea soll bereits im letzten Winter einen Vorstoß gewagt haben, mit einer Offerte über 85 Millionen Euro allerdings gescheitert sein. Zudem kursierten Gerüchte um ein Engagement beim FC Barcelona oder bei Real Madrid.
Gyökeres' Start in die Karriere verlief allerdings eher beschaulich: Nach guten Vorstellungen in seiner schwedischen Heimat wechselte er 2017 zum englischen Erstligisten Brighton & Hove Albion, kam dort aber nur selten für die Profis zum Einsatz.
Um Spielpraxis zu erhalten, wurde Gyökeres 2019/20 an den FC St. Pauli verliehen, der damals in der 2. Bundesliga spielte. Am Millerntor deutete er mit sieben Toren und vier Vorlagen in 28 Einsätzen durchaus an, was in ihm steckt.
100-Mio.-Deal? Viktor Gyökeres schließt Abschied nicht aus
Es folgten Leihen ins englische Unterhaus - und immer bessere Torquoten, ehe Coventry City 2021 umgerechnet 1,2 Millionen Euro zahlte, um Gyökeres fest zu verpflichten. Eine Investition, die sich auszahlen sollte. 2023 legte Sporting letztlich rund 24 Millionen Euro auf den Tisch, Gyökeres schraubte seine Torausbeute in Portugal noch einmal in die Höhe.
Dass ein Topklub in Bälde sogar die im Vertrag festgeschriebene Ausstiegsklausel in Höhe von 100 Millionen Euro bedient und den ehemaligen St. Paulianer verpflichtet, scheint inzwischen keineswegs mehr ausgeschlossen.
"Bleibe ich nächste Saison? Das ist Fußball, ich kann nichts versprechen. Ich bin wirklich gerne hier, aber im Fußball passiert alles sehr schnell und wir müssen uns anpassen", wollte Gyökeres im Gespräch mit "A Bola" im Mai zumindest nicht bestätigen, dass er auf ewig für Sporting kickt.