Werder-Boss Niemeyer erklärt, warum Grüll so wenig spielt
Marco Grüll war der erste Sommertransfer des SV Werder Bremen, der Offensivmann kam ablösefrei von SK Rapid Wien und war als Verstärkung für den lahmenden Angriff gedacht. Doch bislang spielt Grüll an der Weser nur eine untergeordnete Rolle. Warum das so ist, hat nun SVW-Profi-Boss Peter Niemeyer verraten.
Man muss schon lange in der Zeit zurückgehen, um die Transferbestätigung von Werder Bremen zu Marco Grüll zu finden. Bereits Anfang Februar dieses Jahres wurde der Österreicher als kommender Sommer-Neuzugang vorgestellt. Trainer Ole Werner teilte damals mit, er freue sich auf den "aktiven und geradlinigen Offensivspieler, der in den vergangenen Jahren seine Torgefährlichkeit unter Beweis gestellt hat und dazu auch noch ein guter Vorbereiter ist". Er glaube, dass sich Grüll "sehr gut in unsere Mannschaft integrieren wird", so Werner weiter.
Dass der Werder-Coach die Stamm- bzw. Startelf meinte, kann mittlerweile ausgeschlossen werden. Denn Grüll durfte lediglich gegen den FC Bayern (0:5) von Beginn an ran, wurde allerdings auch schon zur Pause beim zwischenzeitlichen Spielstand von 0:2 ausgewechselt. Ansonsten reichte es sowohl in der Liga als auch im DFB-Pokal nur zu Kurzeinsätzen. Lediglich in Mainz stand Grüll länger auf dem Feld, wurde für den verletzten Justin Njinmah eingewechselt.
Richtig angekommen ist der Österreicher noch nicht in Deutschlands Fußball-Oberhaus, sucht weiter nach seiner Form. Das hat auch Werders Profi-Chef Peter Niemeyer festgestellt, der gegenüber "Bild" erklärte, warum Grüll mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat.
"Marco ist noch kein fertiger Bundesliga-Spieler", sagte Niemeyer dem Boulevard-Blatt, fügte allerdings an: "Das war uns völlig klar. Er kommt aus einer kleineren Liga zu uns." Die Zeit zur Entwicklung, die Grüll nach dem Sprung von der österreichischen in die deutsche Bundesliga brauche, "geben wir ihm", versprach der neue Profi-Boss.
Werder Bremen freut sich über variable Offensivspieler
Das Problem: Dadurch, dass Werder-Coach Werner zuletzt sogar Mitchell Weiser aus dem Defensivverbund nach vorne in die Offensivkette beorderte, wird es für Grüll nicht leichter, seinen Platz in der Bremer Elf zu finden.
Das sieht auch Niemeyer so, der jedoch Weisers Positionswechsel lobte. "Mitch nach vorne zu schieben, hat sich ausgezahlt. Es wird eine Option bleiben. Der Trainer hat so mehr Möglichkeiten", freute sich der 40-Jährige.
"Wir haben Spieler, die multifunktional einsetzbar sind. Das macht uns stärker, weil wir dadurch unberechenbar sind", so Niemeyer weiter. Hierzu dürfte sich auch Grüll zählen, der sowohl in der Mitte als auch auf Linksaußen spielen kann und in Wien sogar schon im zentralen Mittelfeld aktiv war. Ob ihm das an der Weser hilft, ist allerdings noch nicht zu beantworten.