13.10.2024 10:21 Uhr

Wolfsburg ärgert den FC Bayern: "Es ist mit uns zu rechnen"

Der VfL Wolfsburg entschied das Top-Spiel gegen den FC Bayern für sich
Der VfL Wolfsburg entschied das Top-Spiel gegen den FC Bayern für sich

Der VfL Wolfsburg tankt Selbstvertrauen. Bayern München will sich durch die erste Liga-Pleite seit fast zwei Jahren nicht aus der Ruhe bringen lassen.

Als der Oranje-Partyhit "Links Rechts" durch die VW-Arena schallte, gab es bei Lineth Beerensteyn und ihren Mitspielerinnen kein Halten mehr. In vorderster Reihe gab die niederländische Stürmerin des VfL Wolfsburg den Takt vor, das Team um Trainer Tommy Stroot und die Fans auf den Rängen hüpften fleißig mit.

Noch lange nach dem Abpfiff feierten die Wölfinnen ihren Statement-Sieg gegen Bayern München - und tankten Selbstvertrauen für die kommenden Herausforderungen.

"Das waren drei besondere und wichtige Punkte", sagte Beerensteyn, die beim 2:0 (1:0) im Bundesliga-Gipfeltreffen für den Endstand gesorgt hatte: "Wir wollen weitermachen. Alles kann passieren, die Saison ist noch lang." Und auch Nationalspielerin Vivien Endemann versicherte: "Es ist immer mit uns zu rechnen."

Dabei drohte der scheinbar unaufhaltsame Titelverteidiger aus München bereits früh in der Saison zu enteilen, 44 Liga-Partien hatte Bayern ohne Pleite bestritten - doch die Mega-Serie endete am Samstagabend durch die Treffer von Endemann (5.) und Beerensteyn (67.) vor 17.152 Zuschauenden in Wolfsburg. Mit nur zwei Punkten Rückstand auf die Münchnerinnen ist der VfL zurück im Meisterschaftsrennen.

Wichtiges Zeichen nach holprigem Saisonstart

"Wenn du so ein Spiel gewinnst, gibt dir das Selbstbewusstsein", sagte Beerensteyn. Das kann der VfL mit Blick auf die nächsten Aufgaben gebrauchen. Bereits am Donnerstag (21:00 Uhr) wartet in der Königsklasse in Olympique Lyon kein Geringerer als der Champions-League-Rekordsieger - und Stroot ist klar, dass trotz des souveränen Auftritts gegen Bayern noch Arbeit vor ihm und seiner Mannschaft liegt.

"Wir wissen, wie weit der Weg ist. Wir müssen uns weiter stabilisieren, wir sind noch lange nicht da, wo wir sein wollen", erklärte der Trainer.

Denn nach dem Abgang einiger Leistungsträgerinnen um Nationalspielerin Lena Oberdorf war der Saisonstart holprig verlaufen. Auch den Auftakt in der Champions League hatten die Wölfinnen bei der AS Rom (0:1) verpatzt.

Das Spiel gegen Bayern, in dem Stroot auf eine Fünferkette umstellte und damit auf "den Überraschungseffekt" setzte, sei "ein extremer Schritt nach vorne" gewesen. "Wir lassen immer wieder aufblitzen, wie gut wir auch sein können", betonte der VfL-Coach.

FC Bayern lässt sich nicht aus der Ruhe bringen

An der eigenen Stärke zweifelte auch bei den Münchnerinnen, die am Montag von Eintracht Frankfurt als Spitzenreiter abgelöst werden könnten, niemand. "Es ist noch sehr früh in der Saison. Wir haben immer noch eine sehr gute Tabellensituation und alles selbst in der Hand", betonte Linda Dallmann.

Dennoch sei sie froh, dass es direkt weitergehe und "der Kopf nicht so lange daran hängen bleiben kann", sagte Dallmann und schmunzelte. Bereits am Mittwoch (18:45 Uhr) ist Bayern wieder in der Königsklasse bei Juventus Turin gefordert.

Die erste Liga-Niederlage seit fast zwei Jahren soll Bayern dabei nicht aus dem Konzept bringen. Trainer Alexander Straus jedenfalls machte sich am "DAZN"-Mikrofon keine Sorgen: "Ich denke, wir werden uns schnell erholen."