So denkt Anton über den VfB-Finaleinzug

Waldemar Anton ging bei Borussia Dortmund durch eine schwierige Phase. Sein Ex-Verein strauchelte zuletzt ebenfalls in der Liga, schaffte aber gleichzeitig den Einzug ins Finale des DFB-Pokals. Nun hat sich der Innenverteidiger zum Erfolg seiner Ex-Kollegen geäußert und auf seine bisherige BVB-Zeit geblickt.
Sein Transfer erregte im Sommer Aufsehen. Waldemar Anton schloss sich nach der Vizemeister-Saison des VfB Stuttgart dem Ligakonkurrenten Borussia Dortmund an. Vielen Fans stieß das sauer auf. Vor allem weil er erst im Januar zuvor seinen Vertrag verlängert hatte und seine anschließenden Worte als Treueschwur interpretierte wurden.
Es kam anders. Bei seiner Rückkehr nach Stuttgart im vergangenen Herbst wurde er mit Schmähbanner, Pfiffen und Beschimpfungen empfangen (der BVB verlor zudem 1:5).
Versöhnliche Worte in Richtung Stuttgart
Inzwischen gab es versöhnliche Worte. VfB-Geschäftsführer Alexander Wehrle sagte bereits im Februar, dass die Leistungen Antons in der Rekordsaison im Vordergrund stehen sollten. "Nur weil er gegangen ist, sollte man seinen Beitrag in dieser herausragenden Saison nicht vergessen. Das wäre nicht fair", so der VfB-Boss.
"Das sind schöne Worte. Ich hatte unglaubliche Jahre in Stuttgart", sagte Anton nun im Gespräch mit "transfermarkt.de". "Ich wünsche den Jungs das Allerbeste und hoffe, dass sie den Pokal holen."
Der BVB ist im DFB-Pokal in der 2. Runde am VfL Wolfsburg gescheitert. Dafür ist der Klub noch in der Champions League vertreten. Im Viertelfinale trifft das Team am Mittwoch auf den FC Barcelona. Ansonsten erlebten Anton und der BVB aber eine heikle Saison in der Bundesliga.
Anton selbstkritisch: "Ich bin noch nicht da, wo ich sein möchte. Da geht noch viel mehr. Auch für mich war es keine einfache Saison. Einen richtigen Spielrhythmus hatte ich nicht. Es steckt auf jeden Fall noch mehr in mir, als die Fans aktuell von mir zu sehen bekommen", sagte er.
Anton: "So ehrlich muss man schon sein"
Seine persönlichen Erwartungen hätten sich bisher noch nicht erfüllt. "Ich bin diesen leider noch nicht gerecht geworden. So ehrlich muss man schon sein", so Anton. "Klar war ich in dieser Saison auch schon dreimal verletzt, für meine Verhältnisse ist das sehr viel – aber das darf keine Ausrede sein. Auch als Mannschaft haben wir unsere gemeinsamen Ziele bislang nicht erreicht."
Sein Gefühl nach einem Dreivierteljahr bei Borussia Dortmund: "Wir haben uns die Saison anders vorgestellt, nichtsdestotrotz finden Gespräche untereinander statt, es wird Vertrauen aufgebaut."
Die Situation gehe eben nicht einfach so an den Spielern vorbei, wie jeder denke. "Als Familie – ich mit meiner Frau und den zwei Kindern – braucht man etwas länger, um sich richtig wohlzufühlen. Das habe ich jetzt gemerkt. Aber es ist alles im grünen Bereich und wird immer besser. Und wenn man in seinem Job erfolgreich ist, ist es leichter, sich wohlzufühlen. Das ist in jedem Beruf so."