20.04.2025 21:14 Uhr

FC Schalke 04 gibt Statement zu Kees van Wonderen ab

Kees van Wonderen hat vom Abschied vom FC Schalke 04 gesprochen
Kees van Wonderen hat vom Abschied vom FC Schalke 04 gesprochen

Die Verantwortlichen des FC Schalke 04 - mit dabei sogar schon der designierte Sportvorstand Frank Baumann - haben sich zu den vielbeachteten Aussagen von Cheftrainer Kees van Wonderen beraten und ein Statement herausgegeben.

"Für mich ist klar, dass ich nach dieser Saison nicht mehr hier bin. Alle Signale dafür sind da. Wenn wir auf demselben Weg wären, dann würde man sich besser austauschen. Aber das ist nicht so": Diese Worte von Trainer Kees van Wonderen vom FC Schalke 04 nach dem 2:2 seiner Mannschaft beim Hamburger SV am späten Samstagabend hallten am Ostersonntag noch lange nach. So sehr, dass die Verantwortlichen des Gelsenkirchener Fußballklubs nun ein Statement herausgeben.

Man habe die Aussagen des Cheftrainers intern besprochen und auch mit van Wonderen geredet, teilte Schalke 04 mit. Auch der neue Sportvorstand Frank Baumann (ab 1. Juni) sei involviert gewesen, ungeachtet dessen, dass dieser offiziell noch gar nicht mit seiner Arbeit begonnen hat.

"Kritisch besprochen wurden Zeit und Ort sowie die Art und Weise der Äußerungen. Die Vereinsführung hat deutlich gemacht, dass sie sich eine andere Vorgehensweise von van Wonderen gewünscht hätte. Dieser konnte wiederum seine Standpunkte erläutern", schrieb der Zweitligist.

Der von van Wonderen kritisierte Klub-Boss Matthias Tillmann sagte zudem: "Grundsätzlich erwarten wir, dass wir alle kritischen Punkte, die jemand sieht, intern besprechen. Dort soll und muss es dann deutlich und offen sein. Miteinander müssen wir kritisch diskutieren."

FC Schalke 04: Van Wonderen wünschte sich mehr Rückendeckung

In der Öffentlichkeit hätten "solche Punkte allerdings nichts zu suchen", fügte Tillmann an.

Van Wonderen hatte unter anderem mit Blick auf das 2:2 in der Vorwoche gegen Abstiegskandidat Jahn Regensburg über Tillmann gesagt: "Normal wäre, dass er (Tillmann, Anm. d. Red.) neben dir steht und sagt: 'Das passiert manchmal. Aber wir gehen weiter, weil unser Weg klar ist.' Stattdessen hört man nichts und es heißt hinter den Kulissen, dass es Zweifel gibt. Das finde ich enttäuschend und nicht gut. Das ist schade."

Der Vertrag des Cheftrainers ist noch bis Sommer 2026 datiert. Dass er diesen erfüllt, scheint aber nahezu ausgeschlossen. 

Der Niederländer van Wonderen hat Schalke seit seinem Amtsantritt im Oktober stabilisiert und ins gesicherte Tabellenmittelfeld geführt, ordentliche 31 Punkte aus 23 Spielen geholt - und damit eigentlich seinen wichtigsten Auftrag erfüllt. Doch spielerisch weiterentwickelt hat er die Mannschaft nicht.

Neururer: Auf Schalke ist nicht der Trainer das Problem!

Das sei aber nicht van Wonderens Versäumnis, meinte zuletzt Kulttrainer Peter Neururer. Aus dem derzeitigen Kader könne "kein Trainer der Welt etwas machen", sagte der 69-Jährige dem "SID" und holte zum Rundumschlag aus: "Auf Schalke müsste man mal lernen, dass es nicht der Trainer ist, der da Fehler macht. Die brauchen jede Woche gefühlt einen neuen. Aber eigenartigerweise sind die Leute, die die Entscheidungen treffen, immer noch da. So kann sich nichts, aber auch gar nichts entwickeln. Mit dem Ziel Wiederaufstieg solch eine Mannschaft trainieren? Im Leben nicht!"

Sollte van Wonderen im Sommer gehen müssen, wäre es der 19. Trainerwechsel in den letzten zehn Jahren, der neunte seit 2021 unter Aufsichtsratschef Axel Hefer und bereits der dritte in anderthalb Jahren unter Tillmann als Vorstandsvorsitzendem. Nach der Verpflichtung von Baumann wird bereits nach einem neuen Coach gesucht.