Matthäus wagt spannende Champions-League-Prognose

Statt Rekordsieger und Titelverteidiger Real Madrid oder der Final-Hausherr FC Bayern tragen Paris Saint-Germain und Inter Mailand am kommenden Samstagabend (ab 21:00 Uhr) in München das Endspiel in der Champions League gegeneinander aus. Ein Duell, welches eine ganz besondere Brisanz verspricht, findet zumindest Ex-Weltmeister Lothar Matthäus.
Mit Blick auf die Final-Ansetzung am Samstag könnte der 63-Jährige beiden Mannschaften die Daumen drücken: Für Inter Mailand hat Lothar Matthäus selbst vier Saisons lang erfolgreich gespielt. Aus dem PSG-Lager gilt derweil Präsident Nasser Al-Khelaifi seit Jahren als guter Freund und Vertrauter des deutschen Rekordnationalspielers.
Matthäus legte sich gegenüber der "Sport Bild" aber schnell fest: "Mein Herz schlägt klar für meinen Ex-Klub Inter Mailand. Mein Verstand sagt aber: Paris Saint-Germain wird gewinnen."
Der TV-Experte begründete seine Prognose mit der mannschaftlichen Struktur bei dem französischen Branchenprimus: "Paris verfügt über eine individuelle Qualität, wie sie auch der FC Bayern oder Barcelona besitzen. Dazu kommt die neue mannschaftliche Geschlossenheit, die nun die Stärke dieses neuen PSG ist."
Anders als in den Vorjahren, als Paris Saint-Germain noch mit Mega-Stars wie Zlatan Ibrahimovic, Lionel Messi, Kylian Mbappé oder Neymar Jahr für Jahr vergeblich versuchte, endlich zum ersten mal den europäischen Fußball-Thron zu besteigen, könnte es in dieser Saison tatsächlich funktionieren.
Die neuen Strukturen und Hierarchien unter Erfolgstrainer Luis Enrique sind der klare Faktor auf dem Weg zum möglichen ersten Henkelpott, erklärte Lothar Matthäus: "Ich habe meinem Freund Nasser (Al-Khelaifi, Anm. d. Red.) seit Jahren gesagt: 'Euer Prinzip mit vielen Superstars wie Mbappé, Messi und Neymar mag gut für Trikotverkäufe und Merchandising sein, aber damit Titel zu gewinnen, das ist ein Ding der Unmöglichkeit."
Matthäus: PSG noch nie so stark wie aktuell
Es gab nach Ansicht Matthäus' "zu viele Eitelkeiten, die sich negativ auf das Mannschaftsgefüge auswirken. Das war auch bei den Teams von PSG in der Vergangenheit der Fall. Für einen Messi mögen andere Spieler gerne laufen, nicht aber zusätzlich noch für einen Mbappé und einen Neymar. Das konnte nicht funktionieren. Geschweige denn Mbappé oder Neymar für Messi."
Mittlerweile habe sich eine Mannschaft entwickelt, die individuelle Qualität mit mannschaftlicher Geschlossenheit vereine. Ein großes Plus, das am Samstag laut Aussage des 1990er-Weltmeisters den Unterschied ausmachen könne.
"Das aktuelle Team ist das stärkste Paris, das ich bisher gesehen habe. Auch, weil ein Dembélé oder Kvaratskhelia sich trotz ihrer individuellen Qualität einordnen und auch mal für Defensivarbeit mit nach hinten laufen. Dazu kommt ein Donnarumma, der aktuell in der Form seines Lebens hält", so Matthäus.