22.06.2025 21:20 Uhr

Heftiger Knall und schwere Vorwürfe beim VfB Stuttgart

Führungs-Zoff beim VfB Stuttgart
Führungs-Zoff beim VfB Stuttgart

DFB-Pokalsieger VfB Stuttgart erlebt einmal mehr Unruhe wegen Unstimmigkeiten in seiner Führungsetage. Im Aufsichtsrat des Bundesligisten hat es heftig geknallt.

Wie der VfB Stuttgart am Sonntag mitteilte, hat Aufsichtsrätin Beate Beck-Deharde ihr Mandat mit sofortiger Wirkung niederlegt. Die Unternehmerin wandte sich parallel auch mit einem Rücktrittsschreiben an Vereinsgremien und mehrere Medien.

In diesem erhob Beck-Deharde schwere Vorwürfe bezüglich der Zusammenarbeit zwischen dem VfB-Vorstand und dem Aufsichtsrat, der diesen beruft und kontrollieren soll.

Nach Ansicht Beck-Dehardes habe der Vorstand, der wiederum das operative Geschäft der Schwaben verantwortet, die für die Kontrolle nötigen Informationen nicht in ausreichendem Umfang geliefert.

Die Ex-Aufsichtsrätin bemängelte wörtlich "inakzeptable Transparenz", einen "Mangel an Prozessen" sowie "unausgewogene Informations- und Diskussionskultur", zitierte der "kicker" aus ihrem Schreiben.

"Leider ist in letzter Zeit der Eindruck entstanden, dass der Vorstand zunehmend versucht, den Aufsichtsrat zu beeinflussen und in eine von ihm gewollte Richtung zu lenken", kritisierte Beck-Deharde demnach weiter.

VfB Stuttgart reagiert auf Vorwürfe

Es habe sich eine "Entwicklung vollzogen, die mit meinen unternehmerischen und persönlichen Prinzipien nicht mehr vereinbar ist", schrieb sie, "besonders in Fragen wirtschaftlicher Entscheidungen, in Fragen der Transparenz und hinsichtlich der Art und Weise, wie wichtige und grundlegende Entscheidungen getroffen werden". Zudem existierte die 50+1-Regelung beim VfB "inzwischen nur noch auf dem Papier".

Der VfB teilte mit, er habe die Art und Weise von Beck-Dehardes Rücktritt "mit Befremden wahrgenommen".

Dietmar Allgaier, Aufsichtsratsvorsitzender und Präsident der Stuttgarter, erklärte: "Wir respektieren diese persönliche Entscheidung von Frau Beck-Deharde. Gleichwohl ist zu betonen, dass die gewählte Vorgehensweise nicht der beim VfB wieder eingekehrten konstruktiven und vertrauensvollen Zusammenarbeit entspricht. Auch inhaltlich verwahren wir uns in aller Klarheit gegen die getroffenen, falschen Aussagen."

Er betonte: "Die 50+1-Regel ist und bleibt beim VfB Stuttgart vollumfänglich gewahrt. Getroffene Feststellungen sind substanz- und haltlos und greifen die Integrität der Gremien, Ämter und Personen an."