U21-Stars "enttäuscht und verwundert" wegen Nagelsmann

Die Abwesenheit von Bundestrainer Julian Nagelsmann beim dramatischen Viertelfinale der U21-EM in der Slowakei gegen Italien (3:2 n.V.) hat offenbar Kritik in der DFB-Auswahl hervorgerufen.
"Bild" berichtet, aus der Mannschaft sei zu hören, Spieler seien "enttäuscht und verwundert" gewesen, dass Nagelsmann die Partie in der MOL Aréna in Dunajska Streda nicht vor Ort verfolgt habe.
Es habe nach der makellosen Vorrunde mit drei Siegen aus drei Spielen und einer Tordifferenz von 9:3 die Hoffnung im Team gegeben, dass sich der Bundestrainer die Begegnung gegen die Azzurrini live auf der Tribüne anschaut, heißt es, zumal sein italienisches Pendant Gennaro Gattuso anwesend war.
Klar ist inzwischen: Auch für das Halbfinale am Mittwoch gegen Frankreich (ab 21:00 Uhr im Live-Ticker bei sport.de) wird Nagelsmann nicht in die Slowakei reisen. Wie der DFB bekanntgab, schaut sich der 37-Jährige aber immerhin das Endspiel am Samstag vor Ort an, sollte die deutsche Mannschaft es erreichen.
Gegner der DFB-Auswahl wäre dann England oder die Niederlande, die sich im zweiten Halbfinale gegenüber stehen - ein weiterer echter U21-Leckerbissen also.
U21-EM: Mehrere WM-Kandidaten im deutschen Kader
In der Mannschaft von Trainer Antonio Di Salvo tummeln sich mehrere Akteure, die auch Kandidaten für die WM 2026 in Kanada, USA und Mexiko sein könnten, allen voran Torjäger Nick Woltemade. Der Profi des VfB Stuttgart kam beim Final Four in der Nations League zuletzt bereits zweimal in der A-Nationalmannschaft zum Einsatz.
Brajan Gruda (Brighton & Hove Albion) und Rocco Reitz (Borussia Mönchengladbach) gehörten 2024 vor der EM immerhin zum Vorbereitungskader, auch wenn sie ohne Einsatz blieben.
Gegen Italien traf der Freiburger Merlin Röhl in der 117. Minute zum Sieg für die deutsche U21, die nun seit 19 Spielen ungeschlagen ist. Nick Woltemade (68.) und Nelson Weiper (87.) hatten die Partie in der regulären Spielzeit nach der italienischen Führung durch Luca Koleosho (58.) gedreht.
Giuseppe Ambrosino (90.+6) rettete Italien vor den Augen von DFB-Sportdirektor Rudi Völler und DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig mit einem direkt verwandelten Freistoß in die Verlängerung.
Nach den Gelb-Roten Karten für Wilfried Gnonto (80.) und Mattia Zanotti (90.) agierten die Italiener dort in doppelter Unterzahl.