04.02.2014 10:40 Uhr

DFB-Schiedsrichter: Weiner lag daneben

Michael Weiner hatte seine Entscheidung zurückgenommen
Michael Weiner hatte seine Entscheidung zurückgenommen

Die Entscheidung von Schiedsrichter Michael Weiner, die Rote Karte wegen absichtlichen Handspiels und den Elfmeter im Bundesligaspiel Hertha BSC-1. FC Nürnberg (1:3) in der Schlussphase zurückzunehmen, war falsch. Zu diesem Schluss kommt das Schiedsrichterportal des DFB. "Diese Bewertung ist nicht richtig. Hier findet kein Zweikampf um den Ball statt", heißt es da.

Berlins Ronny hatte am Sonntag den Ball Richtung FCN-Tor geschossen, auf der Linie stand der Nürnberger Ondrej Petrak, der den Ball mit der Hand abwehrte. Die Kugel landete dann vor den Füßen von Herthas Adrian Ramos, der zuvor den Laufweg mit Nürnbergs Torhüter Raphael Schäfer gekreuzt hatte. Ramos traf zum vermeintlichen 2:2, doch dem Treffer verweigerte der Unparteiische die Anerkennung.

Schiedsrichterportal klärt auf

Weiner entschied stattdessen auf Rote Karte und Handelfmeter. Dann besprach er sich mit seinem Assistenten Norbert Grudzinski und revidierte sich: Abseits. Kein Tor. Kein Elfmeter. Keine Rote Karte. Angeblich habe Ramos Schäfer im Laufduell behindert und damit aktiv ins Geschehen eingegriffen.

Im Schiedsrichterportal des DFB wird erläutert, dass Schäfer keine Möglichkeit mehr gehabt habe, noch an den Ball zu kommen. Der Kontakt zwischen Ramos und Schäfer habe keine Zweikampfsituation dargestellt, "weil sie in die Spielsituation nicht eingreifen können". Auch ein Foulspiel von Ramos liege nicht vor. Wenn Petrak "den Ball nicht mit den Händen abgewehrt hätte und der Ball direkt in das Tor gegangen wäre, wäre der Treffer korrekt erzielt worden".

Nach der Entscheidung von Weiner war bundesweit heftig diskutiert worden: Kam Ramos aus dem Abseits? Hat er Torhüter Raphael Schäfer behindert und damit strafwürdig ins Spiel eingegriffen? Waren deswegen alle anderen Handlungen irrelevant? Nun stellt der DFB klar, dass dem Referee ein Fehler unterlaufen ist. Allerdings handelt es sich um eine Tatsachenentscheidung, die nicht revidiert werden kann.

sid