2. Bundesliga 2011/2012 » 25. Spieltag » Liveticker: Dynamo Dresden - FC Ingolstadt 04 0:0

Fazit:
Im Geisterspiel zu Dresden trennen sich die Mannschaften torlos 0:0. Obwohl die Fans von außerhalb des Stadions probieren was sie können, verläuft die Partie eher wie ein Freundschaftsspiel, was sicherlich auch an der fehlenden Unterstützung und damit verbundenen Emotionen liegt. Dresden ist zumindest meilenweit von den Leistungen aus den letzten Heimspielen entfernt, hat in der Anfangsphase noch gute Möglichkeiten, aber sie finden dann garnicht mehr in die zweite Halbzeit hinein. Ingolstadt kommt nach der Pause etwas auf, aber beide Teams agieren spielerisch auf überschaubarem Niveau und da auch die ruhenden Bälle kaum Gefahr verursachen, ist das Ergebnis so auch gerecht. Kurz vor Schluss kommt Koch dann allerdings noch im Strafraum zu Fall und die Zeitlupe verrät, dass sich Ingolstadt über einen Pfiff nicht hätte beschweren dürfen. Damit rückt Ingolstadt auf Rang 14 vor und weg von der Relegation. Das war es von hier aus, einen schönen Nachmittag noch!

Es passiert nichts mehr. Das wars!

Robert Koch bleibt im Sechzehner der Gäste liegen und muss behandelt werden. Die Zeitlupe zeigt dann auch, dass Gunesch das nicht regelkonform löst und man durchaus Elfmeter hätte geben können.

Noch einmal Aufregung im Strafraum der Hausherren: Ingolstadt bleibt vor dem Tor, bringt eine weitere Flanke herein, zwei Schüsse von Akaïchi und Caiuby werden geblockt und Ingolstadt reklamiert Handelfmeter. Aber der Schiedsrichter deutet sofort an, dass das nichts war. In der Folge foult Dresden an der Strafraumgrenze.

So wer riskiert hier jetzt noch etwas in der Schlussphase? Die Gäste versuchen sich an der nächsten Ecke...

Auch Oral wechselt offensiv, bringt Stürmer für Stürmer. Immerhin von der Seitenlinie signalisieren beide Trainer die Bereitschaft, hier zum Ende nochwas zu riskieren.

Fort setzt sich sofort mal im Strafraum ein, fabriziert aber ein Stürmerfoul.

Schuppan versucht es dann mal aus der zweiten Reihe, der Schuss geht jedoch direkt in die Arme von Özcan. Gleich wird dann mit Pavel Fort ein frischer Offensivspieler für Dresden kommen.

Gelbe Karte für Romain Brégerie (Dynamo Dresden)
Er verliert an der rechten Flanke ein Zweikampfduell und tritt dann hinten in die Beine nach. Er lamentiert groß rum, aber das geht so in Ordnung. Er fehlt damit im Auswärtsspiel in Frankfurt.

Die Freistoßflanke ist erneut schwach getreten, landet am langen Pfosten, wo niemand gut postiert ist.

... kaum, die Ecke kommt viel zu kurz und Dresden klärt.

... es folgt gleich die nächste Ecke, aber alles fruchtlos.

Schäfer flankt in den Strafraum, aber in der Mitte stehen nur Nemec und Matip und daher hat Dresden überhaupt kein Problem, das Ganze zu entschärfen.

Kapitän Stefan Leitl tritt höchst selbst an, sein Schlenzer geht aber deutlich über das Gehäuse.

So ein Geisterspiel bringt Interessantes hervor: Ein sonst wohl in der Kulisse untergehendes Gespräch zwischen den Trainern wird von den Außenmikros eingefangen: Ralf Loose macht seinem Gegenüber klar deutlich, dass er das Gejammer über die Schiedsrichterentscheidungen nicht mehr hören kann.

Ein feiner Doppelpass mit Nemec bringt Leitl in den linken Strafraum. Der Winkel wird dann allerdings etwas spitz und Kirsten ist beim Schuss auf die kurze Ecke gut postiert und fängt den Ball.

Auch bei der nächste Ecke für Dresden fabriziert Ingolstadt einen Querschläger, der beim Tormann landet. Dedič war noch gefährlich in der Nähe, kommt aber nicht mehr entscheidend an den Ball.

Wieder versucht der Keeper das Spiel schnell zu machen und diesmal kontert Ingolstadt dann auch. Nemec wird geschickt, steht frei vor dem Kasten, das Anspiel verspringt ihm aber und er rutscht zudem leicht weg, so dass der Abschluss arg unglücklich aussieht und geht weit vorbei geht.

Auf der Gegenseite holt Dresden seinen vierten Eckball heraus...

Ingolstadt gehört der erste Ballbesitz und die Mannschaft lässt weiterhin den Ball rotieren, ohne richtig Raum zu gewinnen. Dann gibt es aber Freistoß auf der linken Außenbahn...

Und so ist es dann auch. Damit korrigiert Ralf Loose seine Änderung in der Startelf.

Langsam kommen die Mannschaften wieder zurück. Filip Trojan hat sich in der Pause intensiv aufgewärmt und es deutet sich seine Einwechslung an.

Özcan fängt den Ball ab, will dann das Spiel schnell machen, ihm fehlen aber die Anspielstationen. Das ist irgendwie symptomatisch.

... Ingolstadt steht jedoch weiterhin sicher bei hohen Bällen und behält auch hier die Oberhand.

Die Freistoßflanke bringt Nemec per Kopf aufs Tor, aber in Rücklage geht der Ball weit drüber.

Ingolstadt investiert wie gesagt wenig, allerdings würde ein Punkt hier schon reichen, um den Relegationsplatz zu verlassen und sich zwei Ränge nach oben zu bewegen. Insofern sind die Männer von Oral wohl im Soll.

Es folgt der nächste Eckball für Dresden...

Adam Nemec köpft aus sieben Metern über den Kasten! Zum ersten Mal bekommen die Gäste Andreas Schäfer auf links freigespielt, dessen Flanke landet auf dem Kopf von Nemec, der den Kopfball zentral vor dem Tor in Bedrängnis aber nicht mehr gedrückt bekommt. Das war aber jetzt immerhin mal ein kleines Erkennnungszeichen.

Wieder kombiniert sich Dresden schön durchs Mittelfeld, spielen Knoll auf links frei, doch er überflankt sich.

... Stefan Leitl zieht den Ball scharf auf den kurzen Pfosten, Kirsten wird arg bedrängt, klärt aber mit den Fäusten. Mit dem zweiten Ball kommt Heller an der Strafraumgrenze zum Abschluss, sein Schuss wird aber im Sechzehner geblockt und wäre auch ziemlich weit neben das Tor gegangen.

Die Ecke bringt dann nichts mehr ein, aber das geht reichlich einfach für die Hausherren. Ein langer Ball reicht und dann stehen beide Stürmer mehr oder minder im Strafraum frei. Die Abwehrspieler haben da den freien Raum gedeckt.

Gueye leitet den Konter ein und schickt Dedič in den Strafraum! Der Senegalese fängt im Mittelfeld einen Fehlpass ab, bedient den Stürmer im rechten Strafraum, dessen Abschluss aus spitzem Winkel kann Özcan aber abfangen.

Auf dem Platz knallt es derweil nicht so richtig. Ingolstadt spielt sehr abwartend und Dresden kommt in den letzten Minuten auch nicht mehr konsequent in die gegnerische Hälfte.

Die Gäste haben bisher Probleme, vor oder in den Strafraum von Keeper Benjamin Kirsten zu kommen. Beide Teams spielen nach vorne, Ingolstadt setzt aber bisher auf mehr Ballkontrolle, während die Hausherren überfallartig nach vorne stechen.

In den ersten Minuten deutet sich schon an, warum Ingolstadt mit 29 Gegentreffern die drittschlechteste Defensive bei Auswärtsspielen vorzuweisen hat. Dresden hat nicht unbedingt mehr vom Spiel, aber die ersten zwei Möglichkeiten gehören trotzdem den Hausherren.

Dresden kann klären und setzt zum Konter an, den Ingolstadt aber dann seinerseits abfangen kann.

Das war die erste richtig gute Torchance. In der Mitte standen bei der Flanke gleich zwei Gelbe völlig blank und Ingolstadt wirkte reichlich unsortiert.

Die Fangesängt vor dem Stadion hallen durchaus bis in die Arena, also so ganz ohne Fansupport läuft es dann doch nicht ab.

Tomas Oral sagte vor dem Spiel übrigens, dass er in der Kreisliga schon viele Spiele gecoached hat, bei denen keine Zuschauer anwesend waren. Ob sich das heute wirklich als Vorteil herausstellt?

Dann mal rein in die Partie. Ingolstadt startet mit schwarz-roten Leibchen von links nach rechts, Dresden spielt in gelben Trikots und schwarzen Hosen.

Die Mannschaften kommen in absoluter Stille auf den Platz. Das ist schon etwas "Besonderes", zum Anlass wird die Titelmusik von "Ghostbusters" gespielt und heute wird man auch von der Seitenlinie wohl jedes Wort der Trainer hören. Cristian Fiél gewinnt die Seitenwahl und die Gäste stoßen an.

Frank Loose verwies passend dazu im Interview auf den Teamgeist der Mannschaft und zeigte sich zufrieden mit der Entwicklung der Mannschaft. Auf dem Hintergrund des Geisterspieles werde es sicherlich für beide Mannschaften schwierig, man wolle aber alles abrufen, um die Partie für sich zu entscheiden. Das Hinspiel endete übrigens furios mit 4:2, ähnlich rasant darf es heute gerne auch zugehen.

Auch Ingolstadt schickt eine 4-4-2-Formation ins Rennen. Als zurückhängende Spitze ersetzt Caiuby zunächst José Ikeng, ansonsten hält Tomas Oral an den Spielern aus dem 3:3 gegen Berlin fest. Das sowohl Aachen als auch Duisburg gestern auswärts Federn gelassen haben, könnte der FCI mit einem Sieg heute sogar bis auf Platz 12 vorrücken.

Die Aufstellungen sind wie gewohnt unter Spielschema einsehbar.

Der Verein reagierte darauf auf äußerst kreative Art und Weise und bot für das heutgie Spiel "Geistertickets" zum Preis von 5-20 Euro an. Der Erlös kommt dem Verrein zu Gute und die letzte Zählung beläuft sich auf über 32.000 verkaufte Karten, so dass die reale Kapazität der Arena erfüllt ist und die Bundesliga heute das erste ausverkaufte Geisterspiel der Geschichte erleben wird. Das hat doch was und ist allemal eine nette Aktion. Immerhin zeigt es, dass es in Dresden auch derart Fans gibt, die mit positiven Schlagzeilen für den Klub werben wollen.

Von den drei Aufsteigern in dieser Saison verkaufen sich Braunschweig und Dresden in dieser Saison bisher beachtlich. Die Eintracht war sogar längere Zeit oben mit dabei und Dresden ist von den Abstiegsrängen mittlerweile mit 32 Zählern und Rang neun ganze elf Punkte entfernt. Der heutige Gegnser aus dem Süden leistet allerdings dem dritten Aufsteiger, Hansa Rostock, im Tabellenkeller Gesellschaft. Das Team von Tomas Oral steht momentan auf Rang 16 mit 21 Zählern.