04.03.2014 13:25 Uhr

"Surfer" Alaba furchtlos gegen Uruguay

David Alaba bejubelt den Treffer
David Alaba bejubelt den Treffer

David Alaba in aller Munde: Mit der Auszeichnung als Fußballer des Jahres, mit den unbesiegbaren Bayern und durch seinen Torjubel als "Surfer". Dabei nahm der Jungstar eine Anleihe in der NFL. Gegen Uruguay am Mittwoch (ab 20:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) in Klagenfurt ist der furchtlose Beach-Boy aber auch einmal mehr im Nationalteam gefordert.

Er saß Dienstagmittag bei der Abschlusspressekonferenz außen am Podium. Kapitän Christian Fuchs war zuerst am Wort, Teamchef Marcel Koller durfte in der Mitte referieren, aber es war die Show des David Alaba. Der 21-Jährige sorgte für Lacher, Emotionen und Unterhaltung.

"Was soll ich jetzt sagen? Er hat eh schon alles gesagt", meinte der größte Hoffnungsträger des heimischen Fußballs nachdem Kapitän Fuchs sein Eingangs-Statement zur Partie gegen den zweifachen Weltmeister aus Uruguay abgegeben hatte. Erst dann ließ er sich doch noch etwas entlocken: "Wir haben uns viel vorgenommen und wollen umsetzen, was der Trainer verlangt. Dann werden wir sehen, wo wir stehen."

Keine Angst vor "Beißer" Luis Suárez

Die Frage ob es bei den Teamspielern Angst vor "Beißer" Luis Suárez gibt, konnte den Bayern-Star ebenfalls nicht aus der Reserve locken. "Angst? Nein, bei uns hat keiner Angst oder Du?" fragte Alaba seinen Nationalmannschaftskollegen Fuchs. Dieser entgegnete: "Wir wissen Bescheid. Aber Suárez ist auch sehr torgefährlich. Und notfalls beißen wir zurück!"

Doch es war weiter Alaba, der im Mittelpunkt stand. Sein Torjubel beim Kantersieg gegen Schalke 04 in der deutschen Bundesliga beschäftigte manche sichtlich mehr als das bevorstehende Länderspiel. "David, surfst du gerne?" Die Antwort: "Nein, den Jubel habe ich in der NFL gesehen und der hat mir so getaugt."

Nach seinem abgefälschten Freistoßtreffer hatte er am Rasen liegend einen Surfer imitiert, der versucht mit Schwimmbewegungen auf seinem Brett in die Welt der Wellen einzudringen.

Ebenfalls ein Thema war der Glaube. Obwohl Alaba ein tiefgläubiger Sieben-Tage-Adventist ist, wird er am Spieltag, der auf Aschermittwoch fällt, auf ein striktes Fasten verzichten. "Für einen Leistungssportler ist das nicht möglich. Sonst flieg' ich noch auf dem Platz um", sagte der Wiener.

Kapitän eilt dem Star zur (verbalen) Rettung herbei

Mit dem FC Bayern ist Österreichs Fußballer - dafür gab es nach der Pressekonferenz die Ehrung - und Sportler des Jahres momentan das Maß aller Dinge. Die weltbeste Klubmannschaft mischt national und international die Konkurrenz nach Belieben auf.

Deshalb wollte weltfussball von Alaba wissen: "Was ist das größere Problem? Die im Vergleich zum Verein andere Rolle oder die Tatsache, es nicht wie bei den Bayern mit zehn Weltklassespielern an der Seite zu tun zu haben und sich deshalb erst darauf einstellen zu müssen?"

Der Teamchef an seiner Seite ließ ein "warnendes Signal" vernehmen, ehe sein Lieblingsschützling das Wort ergriff: "Es ist eine andere Rolle, aber ich habe sie jetzt schon öfters gespielt." Bei der Nachfrage nach dem Niveauunterschied seiner Mitspieler im Vergleich zum Verein, schritt dann der Kapitän verbal ein.

"Wir sollten uns auf unsere Stärken konzentrieren und ich finde so eine Frage an David extrem unfair", zeigte Christian Fuchs, dass er seine Rolle als Spielführer auch außerhalb des Platzes verbal einnehmen kann.

Der fairste Spieler der Bundesliga - auch ohne große Worte

David Alaba lässt ohnehin lieber Taten sprechen. Große Worte sind nicht so sein Ding. Er ist ein Mann der Tat und stellte dies zuletzt in der deutschen Bundesliga mit einem beeindruckenden Rekord unter Beweis.

Seit dem 27. August 2011 - einem 3:0-Sieg beim 1. FC Kaiserslautern ist der Bayern-Jungstar in der Meisterschaft trotz seiner Rolle als Verteidiger ohne eine einzige Gelbe Karte geblieben. Mittlerweile hält diese Serie schon seit 71 Spielen - dies ist Rekordwert für alle Feldspieler im deutschen Oberhaus.

Fairness, Klasse, Witz - Die Show des David Alaba möge noch lange so weiter gehen. Nächster Auftritt am Mittwoch gegen Uruguay.

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Christian Tragschitz, weltfussball.at aus Klagenfurt