04.07.2014 11:41 Uhr

Belgien gegen Argentinien: Revanche für 1986

Eden Hazard hat den Plan:
Eden Hazard hat den Plan: "Wir müssen Messi stoppen"

Es ist nicht das erste große WM-Spiel, das Belgien am Samstag (ab 18:00 Uhr im weltfussball-Liveticker) in Brasilia gegen Argentinien bestreitet. 1986 in Mexiko forderte der Außenseiter die südamerikanische Fußball-Großmacht sogar im Halbfinale. Am Ende war es ein Mann, der den Unterschied ausmachte und den Argentiniern in weiterer Folge ihren zweiten WM-Titel bescherte - Diego Maradona.

Auch das Halbfinale gegen die Belgier (2:0) hatte Maradona im Alleingang entschieden. Nach der Pause traf der Superstar im Doppelpack (51., 63.). Beim ersten Gegentreffer war Belgiens Torhüter-Legende Jean-Marie Pfaff etwas voreilig herausgestürzt, beim zweiten hatte er nichts zu bestellen. Es war ein Solo ähnlich dem drei Tage davor im Viertelfinale gegen England, das später zum Tor des Jahrhunderts gewählt wurde.

Vier belgische Verteidiger ließ Maradona auf engstem Raum aussteigen, selbst Belgiens Mittelfeldorganisator Enzo Scifo schaute dem besten Spieler seiner Zeit vor 110.000 Zuschauern im Aztekenstadion von Mexiko-Stadt hilflos hinterher. Die Raumdeckung der Belgier hatte versagt. "Wir haben ihn doppelt gedeckt, manchmal dreifach. Ich habe keinen Spieler, der das alleine tun könnte", sagte Teamchef Guy Thys damals.

Hazard hat den Plan: Messi stoppen

28 Jahre später suchen die Belgier im WM-Viertelfinale wieder ein Rezept, einen argentinischen Überspieler zu stoppen. Der neue Maradona heißt Lionel Messi, trägt ebenfalls die Nummer 10 und hat beim Turnier in Brasilien bereits vier Tore erzielt. "Wir wissen, dass sie den besten Spieler der Welt in ihrem Team haben. Aber wir haben keine Angst", betonte Belgiens Mittelfeldstar Eden Hazard. "Wenn wir ihn stoppen, haben wir eine Chance."

Viel wird dabei auch von einem Torhüter abhängen. Nach Pfaff verfügt Belgien mit Thibaut Courtois wieder über einen absoluten Weltklassemann im Gehäuse. Gegen Messi hat der 22-Jährige von Spaniens Meister Atletico Madrid einen bemerkenswert guten Lauf. Sieben Pflichtspiele infolge hat der viermalige Weltfußballer vom FC Barcelona nicht gegen Courtois getroffen. Zuletzt durfte Messi am 16. Dezember 2012 gegen ihn jubeln.

Pfaff lobt seine Nachfolger

Doch auch Pfaff, damals Torhüter bei Bayern München, hatte 1986 in Mexiko ein starkes Turnier gespielt. Bis ihm ein kleiner Argentinier die Grenzen aufzeigte. Selbst der sonst so redselige Keeper, der später mit seiner Familie jahrelang eine Reality-Soap im belgischen Fernsehen hatte, war mit einem Schlag leise. Immerhin schenkte ihm Maradona nach seinem Doppelpack sein begehrtes Trikot.

Der aktuellen belgischen Generation traut Pfaff mehr zu als der eigenen. "Die Jungs heute sind viel besser als wir damals", sagte der 60-Jährige dem "Spiegel". "Wir waren damals eine Arbeitsmannschaft, die auch mit Glück so weit gekommen ist. Marc Wilmots' Team ist Luxus dagegen." Selbst den WM-Titel traut er seinen Landsleuten zu. Dafür gilt es nach der verpassten Chance gegen Maradona zuerst dessen Nachfolger zu stoppen.

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apa