24.03.2016 16:55 Uhr

Portugal fiebert Ronaldo-Rückkehr entgegen

Portugal mit Ronaldo sehr unangenehmer Gegner
Portugal mit Ronaldo sehr unangenehmer Gegner

Österreichs EM-Gegner Portugal fiebert der Rückkehr von Superstar Cristiano Ronaldo in die Nationalmannschaft entgegen. Der Angreifer von Real Madrid hatte die vergangenen drei Länderspiele im Herbst ausgelassen. Am Freitag im Test gegen Bulgarien in Leiria soll der Rekordtorschütze seines Landes wieder mit von der Partie sein.

Die größten Sorgen bereitet Teamchef Fernando Santos zweieinhalb Monate vor EM-Start das Mittelfeldzentrum. Monaco-Star Joao Moutinho (Knöchelverletzung) und Atlético Madrids Tiago (Schienbeinbruch) fallen noch einige Wochen aus. Eine zusätzliche Alternative ist der erst 18-jährige Renato Sanches von Benfica Lissabon, den Santos erstmals einberufen hat.

Der Teamchef sprach von "guten Kopfschmerzen", die ihm der Konkurrenzkampf bereite. Als Mittelstürmer könnte Lille-Legionär Eder seine Chance erhalten. Dahinter ist das Team mit Ronaldo, Nani und Danny hochkarätig besetzt. Von ihren vergangenen neun Spielen haben die Portugiesen sieben gewonnen. Einzig die Tests gegen Frankreich und Russland gingen im Herbst jeweils mit 0:1 verloren.

Belgien-Spiel in Portugal, Wilmots war dagegen

Vier Tage nach dem Test gegen die nicht für die EM qualifizierten Bulgaren geht es gegen Belgien. Das Duell mit dem Weltranglisten-Ersten wurde nach den Terroranschlägen von Brüssel ebenfalls nach Leiria verlegt - offenbar gegen den Willen von Belgiens Teamchef Marc Wilmots. "Ich hätte gerne in Brüssel gespielt, zu Hause, weil ich gegen Angst bin", sagte Wilmots. "Wir müssen weiterleben. Aber ich respektiere die Entscheidung der Behörden."

Von Sicherheitsbedenken wird auch das Gastspiel Frankreichs am Freitag in den Niederlanden begleitet. Die Begegnung in Amsterdam erhielt durch den Tod von Oranje-Legende Johan Cruyff am Donnerstag zudem eine neue Bedeutung. "Das Spiel steht in einem völlig anderen Licht als vorgesehen. Es soll eine Ehrerbietung für Cruyff werden", sagte der niederländische Sportdirektor Bert van Oostveen.

Cruyff hatte Ajax Amsterdam als bester niederländischer Spieler der Geschichte von 1971 bis 1973 zu drei Meistercup-Triumphen in Serie geführt. Das Länderspiel in seiner Heimatstadt markiert für Oranje so etwas wie den Beginn eine neue Zeitrechnung. Zahlreiche Altstars wie Robin van Persie sind nach der verpassten EM in Frankreich nicht mehr mit von der Partie.

Der EM-Gastgeber reist ebenfalls nicht frei von Problemen an. Die Zukunft von Real-Madrid-Stürmer Karim Benzema, der in eine Erpressungsaffäre um seinen Teamkollegen Mathieu Valbuena verwickelt ist, im französischen Team soll sich bis 15. April entscheiden. Auch das Thema Franck Ribery ist nach dessen Genesung noch nicht abgehakt. Der 32-Jährige hatte seine Nationalteam-Karriere eigentlich 2014 beendet.

Vorerst gibt Teamchef Didier Deschamps am Flügel erneut dessen 13 Jahre jüngerem Bayern-Kollegen Kingsley Coman die Chance. "Ich glaube an sein Potenzial", versicherte Deschamps. "Wenn er spielt, dann ist er sehr erfolgreich." Die Franzosen testen am Dienstag zu Hause gegen Russland noch ein weiteres Mal. Es wird ihr erstes Länderspiel im Stade de France seit den Terror-Anschlägen in Paris vom 13. November.

Mehr dazu:
>> Belgien-Spiel nach Portugal verlegt

apa