Bundestrainer Julian Nagelsmann hat Fußball-Deutschland mit der Zusammensetzung seines Nationalmannschaftskaders für die kommenden Testspiele in Aufruhr versetzt. Speziell die Rollen einiger Stars des FC Bayern sorgen für Diskussionen. Nun hat auch Stefan Effenberg die Personalien kommentiert.

Das Torhüter-Duell zwischen Rückkehrer Manuel Neuer und dessen langjährigem Stellvertreter Marc-André ter Stegen sieht der 55-Jährige als "komplett offen" an. Die Frage nach der Nummer eins sei "jetzt brisant", schrieb Effenberg in seiner "t-online"-Kolumne.

Er könne sich vorstellen, "dass jeder jeweils eins der beiden Testspiele gegen Frankreich und die Niederlande bekommen wird". Dann werde Nagelsmann "die Entwicklung bis zur EM weiter beobachten, wie stabil und leistungsstark wer dann Richtung EM geht. Und erst dann eine endgültige Entscheidung treffen."

Einen Favoriten hat Effenberg bislang nicht: "Beide sind herausragende Torhüter."

Nagelsmann hatte bei der Kader-Bekanntgabe für die Duelle mit dem Vize-Weltmeister in Lyon am 23. März sowie drei Tage später in Frankfurt mit Oranje offen gelassen, ob Neuer sofort wieder Stammkeeper sein werde.

Beim FC Bayern gesetzt: Effenberg kritisiert Goretzka-Ausbootung

Nur "schwer nachvollziehbar" fand Effenberg es derweil, dass der Bundestrainer auf Leon Goretzka verzichtet. "Das ist schwer zu verstehen. (...) Goretzka ist seit Wochen wieder sehr stabil und bei Bayern im Zentrum gesetzt", merkte der Ex-Profi an.

Die Nominierung des Münchner Shootingstars Aleksandar Pavlovic hält er dagegen für "richtig", gleichwohl aber auch für "eine politische Entscheidung", weil der Teenager vom serbischen Verband ebenfalls umworben wurde.

Allerdings seien die Qualitäten des 19-Jährigen unbestritten: "Die 17 Pflichtspiele hat er ja auch nicht für irgendeinen Klub gemacht, sondern sich beim FC Bayern durchgesetzt."

Unter Trainer Thomas Tuchel war Pavlovic in den letzten Wochen gesetzt. Das Eigengewächs zahlte das Vertrauen mit bemerkenswert abgezockten Leistungen zurück.