23.03.2024 20:50 Uhr

Watzke über Nagelsmann: "Bin ihm nicht böse"

Hans-Joachim Watzke wünscht sich als BVB-Boss mehr Dortmunder in der Nationalmannschaft
Hans-Joachim Watzke wünscht sich als BVB-Boss mehr Dortmunder in der Nationalmannschaft

Nur ein BVB-Profi steht im Aufgebot für die Testspiele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Frankreich und die Niederlande. Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke äußert dennoch keine Kritik am Bundestrainer. Dafür einen Wunsch.

Hans-Joachim Watzke ist nicht verärgert über die Kaderauswahl von Bundestrainer Julian Nagelsmann. "Das ist eine Entscheidung von Julian", stellte der BVB-Geschäftsführer bei "Sky" klar: "Selbst, wenn es mich ärgern würde, würde ich es nicht sagen. Das hat man einfach zu akzeptieren. Ich bin ihm nicht böse."

Der 36-jährige Nagelsmann hatte für die letzten, wegweisenden Testspiele vor der EM-Nominierung vom BVB lediglich Niclas Füllkrug nominiert. Julian Brandt, Emre Can, Mats Hummels und Nico Schlotterbeck wurden hingegen vorerst aussortiert, ihre Chancen auf eine Teilnahme am Heimturnier sind stark gesunken.

Watzke sehe in den wenigen Abstellungen sogar "Vorteile" für den BVB, auf den in den kommenden Wochen wichtige Spiele im Kampf um die Teilnahme an der Champions League warten.

Dann äußerte der 64-Jährige aber doch noch einen Wunsch: "Bei der Europameisterschaft hätte ich schon ganz gerne ein paar mehr (Dortmunder Profis im DFB-Kader, Anm. d. Red.). Ich muss ganz ehrlich sagen: So wenig Werbung für sich haben die auch nicht gemacht, wir stehen immerhin im Viertelfinale der Champions League. Wir müssen aber jetzt auch den Trainer in Ruhe lassen. Er soll seine Entscheidungen treffen und wir konzentrieren uns dann auf die EURO."

Neuer DFB-Deal: Watzke kritisiert die Politik

Unterdessen hat der Funktionär den heiß diskutierten Ausrüsterwechsel des DFB verteidigt und die Politik kritisiert. "Die Differenz war so gigantisch groß, da gab es einfach keine andere Lösung. Wenn man ausschreibt, dann ist es halt so, dass irgendwann mal einer böse ist", so der DFB-Vizepräsident.

Ab 2027 wird der DFB für mindestens acht Jahr vom US-Giganten Nike ausgestattet und erhält dafür laut Medienberichten rund 100 Millionen Euro jährlich. Der langjährige Partner adidas hatte angeblich knapp die Hälfte geboten. Für den Wechsel hatten zahlreiche Politiker parteiübergreifend den Verband scharf kritisiert.

"Ich habe mich maßlos über viele Politiker-Kommentare geärgert, die auf einmal den Patriotismus für sich entdecken. Es gibt Leute, die haben vor fünf Jahren noch gesagt: 'Vaterlandsliebe kotzt mich an' und entdecken jetzt auf einmal den Patriotismus", sagte Watzke und lobte Bundeskanzler Olaf Scholz: "Das einzige Vernünftige was ich gelesen habe, war der Satz vom Bundeskanzler: Dass das die Sache des Verbands ist. Damit hat er genau den Nerv getroffen."