09.09.2013 10:55 Uhr

Norwegen empfängt Schweiz zum Spitzenspiel

Die Norweger erreichten im Oktober 2012 gegen die in der WM-Qualifikationsgruppe E noch unbesiegten Schweizer ein 1:1-Remis.
Die Norweger erreichten im Oktober 2012 gegen die in der WM-Qualifikationsgruppe E noch unbesiegten Schweizer ein 1:1-Remis.

Am Dienstagabend (ab 19 Uhr im weltfussball-Liveticker) kommt es in Oslo zum Spitzenkampf in der Gruppe E, wenn der erste Verfolger Norwegen die Tabellenführer aus der Schweiz empfängt. Mit einem Sieg könnte Norwegen fast zu den Eidgenossen aufschliessen, derweil sich diese mit einem Vollerfolg und etwas Schützenhilfe der anderen Teams bereits zwei Runden vor Schluss vorzeitig für die WM in Brasilien qualifizieren könnten.

Der Freitag hätte für die beiden Mannschaften unterschiedlicher nicht verlaufen können: Während Norwegen gegen Zypern einen ungefährdeten Sieg einfuhr, sah die Schweiz nur während knapp einer Stunde wie der sichere Sieger aus. In der 54. Minute erhöhte Dzemaili per Elfmeter auf 4:1 und die drei Punkte schienen in trockenen Tüchern zu sein. Das schienen sich auch die Spieler gedacht zu haben, denn anders sind die daraufhin folgenden Nachlässigkeiten und Unkonzentriertheiten kaum zu erklären. Kaum zwei Minuten nach dem 4:1 verkürzte SigÞorsson auf 4:2, in der 68. Minute erzielte Guðmundsson den Anschlusstreffer zum 4:3 und in der Nachspielzeit schliesslich erzielte erneut Guðmundsson den aus Schweizer Sicht absolut unnötigen Ausgleichstreffer.

Anstatt mit einem komfortablen Sechs-Punkte-Polster reist die Schweiz damit mit bloss vier Zählern Vorsprung nach Oslo. Dennoch ist die Ausgangslage für die Eidgenossen, auch dank der Niederlage von Albanien gegen Slowenien, weiterhin unvermindert gut. Mit einem Sieg gegen Norwegen könnte sich die Schweiz unter Umständen sogar schon vorzeitig für die WM-Endrunde im nächsten Jahr qualifizieren. Dazu müssten Island und Albanien unentschieden spielen und Slowenien müsste in Zypern Punkte liegen lassen.

Um Norwegen zu besiegen bedarf es allerdings einer tadellosen Einstellung, denn Norwegen ist grundsätzlich stärker einzustufen als Island. Vor allem defensiv müssen sich die Schweizer steigern, denn die Skandinavier werden wohl kaum vier Tore zu lassen. Und schliesslich waren Norwegen bis am letzten Freitag die einzige Mannschaft, die in der aktuellen Qualifikationsphase ein Tor gegen die Schweiz erzielen konnte. Die gegen Island offenbarten, ungewohnten Schwächen in der Verteidigung werden auch den Norwegern nicht verborgen geblieben sein.

Gespannt erwartet wird auch die Aufstellung der Schweiz. Während Trainer Ottmar Hitzfeld schon einige Tage vor der Partie gegen Island die Nomination von Schär als Innenverteidiger bekannt gab und damit die Aufstellung früh klar war, hält sich der Lörracher dieses Mal noch bedeckt. Er deutete allerdings an, dass der zuletzt gesperrte Captain Gökhan Inler wieder in die Startaufstellung rücken könnte. Und auch in der Verteidgung wären der eine oder andere Wechsel denkbar. Lichtsteiner und Von Bergen scheinen gesetzt, aber für die gegen Island nicht restlos überzeugenden Schär und Rodriguez stünden mit Klose und Ziegler valable Kandidaten bereit.

Keinen Handlungsbedarf scheint es vordergründig in der Offensivabteilung zu geben. Zwar wurde keines der vier Tore gegen Island von einem Offensivspieler erzielt, aber im Spiel nach vorne machte die Schweiz zumindest bis zum 4:1 einen guten Eindruck. Was aber klar ist: Unabhängig von der Startformation ist von der Schweiz eine starke Reaktion auf das Island-Spiel gefordert.

>> Liveticker Norwegen - Schweiz 

Ralph Lehner