04.08.2011 22:00 Uhr

Ried-Trainer Gludovatz möchte von Favoritenrolle nichts wissen

Mit einer komfortablen 2:0-Führung im Gepäck ist der österreichische Cupsieger SV Ried am Mittwoch von Hörsching nach Kopenhagen geflogen. Trainer Paul Gludovatz warnt jedoch vor dem Rückspiel der dritten Runde der Europa-League-Qualifikation am Donnerstag um 19.00 Uhr eindringlich vor den Qualitäten des dänischen Traditionsvereins Brøndby.


"Der Favorit heißt nach wie vor Brøndby", stellte Gludovatz klar. Der Burgenländer lässt sich vor der Partie im 26.000 Zuschauer fassenden Brøndby-Stadion nicht täuschen. Weder vom 2:0 vor einer Woche im Hinspiel, in dem Tormann Thomas Gebauer in Überform agierte und den zehnfachen Meister Dänemarks entnervte. Noch vom 1:4-Heimdebakel Brøndbys am Sonntag gegen Horsens, in dem Brøndby laut Gludovatz den Gegner lange Zeit an die Wand gespielt habe und selbst 4:1 siegen hätte können.


Als Schlüssel zum Erfolg sehen die Rieder durch die Bank ein Auswärtstor an. "Wir sind immer für ein Tor gut. Wenn uns das aber nicht gelingt, dann könnte es ein Kampf werden", glaubt Schlussmann Gebauer. "Bei einem Auswärtstor sollte die Sache erledigt sein", meinte Manager Stefan Reiter, schließlich müsste Brøndby dann 4:1 gewinnen. "Allerdings werden sie uns kein zweites Mal unterschätzen", fügte Reiter hinzu.


Bei Brøndby ist nach den jüngsten Niederlagen gegen Ried und Horsens Feuer am Dach. "Das ist sehr schlecht für uns", befand Gludovatz angesichts des mit dem Rücken zur Wand stehenden Kontrahenten. "Brøndby steht wahnsinnig unter Druck", weiß auch Reiter. Sein Gegenüber, Brøndby-Sportdirektor Ole Bjur, hat zwar eine Trennung von Trainer Henrik Jensen ausgeschlossen, der Druck von Fans und Öffentlichkeit würde jedoch im Falle eines Ausscheidens noch einmal gewaltig zunehmen.


Innenverteidiger Daniel Stenderup ist sich der brisanten Lage bewusst. "Es geht um sehr viel für den Verein. Wir glauben an die Wende, deshalb tippe ich auf ein 3:0", meinte der 22-Jährige. Verzichten muss Coach Jensen allerdings auf einen seiner wichtigsten Akteure, sein Sohn Mike, ein zentraler Mittelfeldspieler, hat sich einen Schienbeinbruch zugezogen.

apa