2. Bundesliga 2010/2011 » 1. Spieltag » Liveticker: Hertha BSC - Rot-Weiß Oberhausen 3:2

Fazit:
Youngster Marco Djuricin schießt Hertha im ersten Spiel in der zweiten Liga gleich zum ersten Sieg und bringt die "Alte Dame" dem Ziel Wiederaufstieg gleich ein kleines Stück näher. Das darf aber nicht über einige Baustellen hinwegtäuschen, gerade die Abwehr ließ noch zu viel zu. Auch wird es gegen stärkere Gegner nicht mehr so leicht, Tore zu erzielen. RWO war hier heute nah an der Überraschung dran, konnte sie jedoch nicht realisieren. Mit dieser Leistung scheint das Saisonziel, nicht in den Abstiegsstrudel hineinzugeraten, zumindest nicht unwahrscheinlich. Am nächsten Freitag geht es daheim gegen den FSV Frankfurt, die Hertha muss in zehn Tagen nach Düsseldorf reisen. Das war's aus Berlin, einen schönen Abend noch!

In der Nachspielzeit passiert nichts mehr.

Die letzte Minute der 90 Minuten bricht an. Es scheint, als könne Hertha das 3:2 über die Zeit bringen.

Mijatović verletzt sich im Luftkampf und muss auf dem Platz behandelt werden. Kurze Pause. Aber es geht weiter bei ihm.

Das muss der Hertha doch jetzt reichen. 48 385 Zuschauer sind übrigens im Stadion, eine starker Wert, mehr als in der letzten Saison bei so einigen Spielen. Die Fantreue wird heute anscheinend von der Mannschaft belohnt.

Tooor für Rot-Weiß Oberhausen, 2:2 durch Moses Lamidi
Huch, was ist denn hier los? Oberhausen schien sich schon mit dier Niederlage abgefunden zu haben, da erzielen die den Ausgleich. Langer Ball aus der Innenverteidigung von Miletic in die Spitze, Lamidi kann den Ball in der diesmal löchrigen Hertha einfach annehmen und knallt das Ding aus 14 Metern in die Maschen.

Lamidi sucht Terranova in der Spitze, doch der Pass kann von Aerts abgefangen werden.

Das Spiel nimmt wieder an Fahrt auf, was auch am frischen Ronny liegt. Der Bruder von Raffael hat einen starken Zug zum Tor, schließt schnell ab.

Gelbe Karte für Dimitrios Pappas (Rot-Weiß Oberhausen)
Pappas mit der nächsten Verwarnung nach Foul an Ronny.

Gelbe Karte für Marinko Miletic (Rot-Weiß Oberhausen)
Miletic legt Rukavytsya kurz vor dem 16er.

Es gibt weiterhin wenig zu berichten. Hertha schiebt sich den Ball in den eigenen Reihen zu, sie hoffen, dass Oberhausen mal etwas aus der Defensive kommt, doch das machen sie nicht. So wir keine Torraumszenen und nur ein paar Zweikämpfe.

Aber auch die Berliner schalten jetzt mindestens einen Gang zurück, lassen die Gäste und den Ball laufen.

Die Fans feiern nun natürlich. Wird die Hertha wirklich den ersten Heimsieg nach einem Jahr ohne Erfolg im eigenen Stadion einfahren?

Wie nach dem Ausgleich hat RWO auch dieses Mal eine Gegenaktion parat. Lamidi flankt unbedrängt von links in die Mitte, doch Schönfeld steht im Abseits.

Ramos erläuft sich den Ball gegen Pappas, bringt ihn in die Mitte. Dann aber ertönt der Pfiff, das Leder war bereits im Toraus.

Rukavytsya darf ausführen, schnibbelt das Spielgerät jedoch in die rote Mauer. Eine Minute Nachspielzeit, die übrigens gerade angebrochen ist, wird angezeigt.

Kurz vor der Pause sehen die Zuschauer viel Mittelfeldgeplänkel, irgendwie ist gerade die Luft raus.

Dann doch mal wieder so ein kluger, durchdachter Angriff. Über mehrere Stationen gelangt der Ball rasch auf die rechte Seite zu Lell, der ein paar mit dem Ball läuft und dann in den Strafraum hineinflankt. Gutes Ding, doch da fehlt ein richtig Großer. Pirson fängt den Ball ab.

Auch in das Gesicht von Markus Babbel kann man ein wenig Erleichterung hineinsehen. Die Hertha ruht sich jetzt gerade aber etwas auf dem Ausgleich aus. Das sollten sie eigentlich nicht machen, haben sie doch gesehen, dass RWO nach vorne was reißen kann.

Tooor für Hertha BSC, 1:1 durch Valeri Domovchiyski
So einfach kann das sein! Ein feiner Spielzug der Hertha, welcher zum Ausgleich führt. Rukavytsya dringt in den 16er der Gäste ein, steckt geschickt auf Ramos durch, der kurz vor der Grundlinie in die Mitte auf Domovchiyski zurücklegt. Der Bulgare schiebt eiskalt ein. Das Spiel fängt wieder von vorne an.

Lamidi mit einem harten Zweikampf gegen Domovchiyski kurz vor dem eigenen Strafraum. Die Zuschauer fordern einen Freistoß, der von Schiri Fritz jedoch nicht gegeben wird. Vertretbare Entscheidung, aber Lamidi hätte sich bei einem Pfiff auch nicht beschweren dürfen.

Die Blau-Weißen erhöhen die Schlagzahl. Diesmal ist es Kobiashvili, der das Leder in den Lauf von Ramos lupft. Der Kolumbianer wird jedoch zurückgepfiffen, da er im Abseits stand.

Friend muss nun doch ausgewechselt werden, nachdem er bei seinem Fallrückzieher wohl falsch auf den Kopf aufgeschlagen war. Für ihn kommt Debütant Djuricin ins Spiel.

Neu-Kapitän Mijatović spielt den langen Pass auf Rukavytsya, der von der rechten Seite eine scharfe Flanke in den Strafraum von RWO schlägt. Doch Friend und Co sind schlecht positioniert und können das Leder nicht erreichen.

Da hätten wir fast die passende Antwort der "Alten Dame" gehabt. Doch auch ohne Ausgleich spielt die Hertha mit viel Selbstvertrauen weiter, setzt die Rheinländer gehörig unter Druck.

Für einen kurzen Moment war es still geworden im Olympiastadion, doch sofort starteten die blau-weißen die Trotzreaktion.

Lell grätscht gegen Lamidi einen Ball ins Seitenaus kurz vor der Torlinie. Nach dem folgenden Einwurf gibt es die erste Ecke für die Gäste.

Friend fällt ohne gegnerische Einwirkung wie ein angeschlagener Boxer auf den Boden. Ob er da kurzfristig einen Aussetzer hatte und woher dieser rührte, wird nun außerhalb des Feldes von den Berliner Verantwortlichen festgestellt.

Schiedsrichter Marco Fritz, der an den Seitenlinien von René Kunsleben und Thomas Färber unterstützt wird, gibt den neuen Spielball "Torfabrik" frei!

Es kribbelt wieder! Kaum zu glauben, dass bei dieses Bedingungen Zweitligafußball gespielt werden soll. Die Ränge sind in blau-weiß getränkt, die Sonne scheint bei 21°C und es herrscht eine super Stimmung! Nun kommen die Mannschaften angeführt von den Unparteiischen und zu den Klängen der Hertha-Hymne auf das Spielfeld.

Schauen wir uns die Startaufstellungen beider Teams genauer an. Hertha-Trainer vertraut auf die gleiche Elf, die sich am vergangenen Samstag in Pfullendorf durchgesetzt hatte. Die Gastgeber agieren in einer offensiven Formation. Vorne sind Ramos, Friend, Domovchiyski und Rukavytsya für die Tore zuständig. RWO-Coach Hans-Günther Bruns ändert die Elf im Vergleich zur Pokalpleite in Hamburg auf vier Positionen: Pirson, Schlieter, Landers und Schönfeld ersetzen Loboué, Hergesell, Krontiris und König. Die Gäste spielen etwas defensiver, ganz vorne greifen Lamidi und Schönfeld an.

Ob der ausgerufene „Klassenkampf“ gleich mit einem Erfolg beim Schwergewicht Hertha beginnt, wird von Verantwortlichen von RWO realistisch eingeschätzt. „Um die Alte Dame zu erschrecken, müssen wir über uns hinauswachsen. Wenn uns das gelingt, bin ich überzeugt, dass wir der Hertha das Leben schwer machen können“, ließ Oberhausen-Trainer Hans-Günter Bruns im Vorfeld der Partie verlauten.

Die Rheinländer, die in ihre dritte Zweitligasaison gehen, haben als Saisonziel die Formel „41 Punkte plus X“ ausgegeben. Der Verein, welcher mit einem der kleinsten Etats des deutschen Fußball-Unterhauses an den Start geht, wünscht sich eine Saison, in welcher der Klassenerhalt so früh wie möglich unter Dach und Fach gebracht wird.

An der mangelnden Unterstützung der eigenen Fans wird der Erfolg – zumindest heute – nicht scheitern. Der Hauptstadtklub erwartet zum Saisonauftakt mehr als 40 000 Zuschauer im Olympiastadion. Wir freuen uns auf eine erstligareife Atmosphäre.

In der Vorbereitung absolvierte der BSC elf Testspiele, in denen das Team von Markus Babbel vor allem gegen unterklassige Gegner antrat. Nicht immer überzeugte die Mannschaft, fing sich sogar Niederlagen gegen Rot-Weiß Erfurt und RB Leipzig ein. Wie viel Bedeutung man diesen Freundschaftsspielen zumessen darf, ist immer schwierig zu beurteilen. Der Pflichtspielauftakt am vergangenen Wochenende im DFB-Pokal beim SC Pfullendorf jedenfalls war erfolgreich, beim Regionalligisten gab es einen 2:0-Auswärtssieg. Dass beide Tore durch Kopfbälle nach Standards fielen, ist aber ein kleines Indiz für Kreativlosigkeit in der Offensive.

Für die Hertha beginnt gleich am ersten Spieltag die „Mission Wiederaufstieg“. In der Hauptstadt möchte man nicht allzu lange auf Bundesligafußball verzichten, die Berliner haben sich auch selbst zum Favoriten auf die sofortige Rückkehr in das deutsche Fußball-Oberhaus erkoren. Nichtsdestotrotz weiß man auch an der Spree, dass dies kein Selbstläufer werden wird, gab es doch in der Vergangenheit genug warnende Beispiele.