2. Bundesliga 2012/2013 » 5. Spieltag » Liveticker: Hertha BSC - VfR Aalen 2:0

Fazit:
Nicht glanzvoll, aber sehr souverän behält Hertha BSC drei Punkte in der Hauptstadt und schlägt den VfR Aalen mit 2:0. Über die gesamte Spielzeit ließen die Berliner keine einzige richtig gute Torchance des Gegners zu, hatten aber auch ihrerseits einige Probleme, sich Möglichkeiten herauszuspielen. Ramos erlöste dann seine Farben mit seinem Kopfballtreffer nach einer Ecke (60.). Dann machte Aalen auf, aber die Alte Dame konnte die sich bietenden Räume nicht zwingend nutzen. Ronny war es dann schließlich in der Nachspielzeit, der den Sack mit seiner Bude nach einem schlimmen individuellen Fehler von Traut zu machte.
Die Berliner orientieren sich mit dem dritten Sieg in Folge weiter nach oben und belegen momentan Tabellenplatz fünf. Der VfR befindet sich als Aufsteiger weiterhin auf einem respektablen Mittelfeldplatz und ist nun Elfter. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und einen schönen Nachmittag noch!

Tooor für Hertha BSC, 2:0 durch Ronny
Der Brasilianer macht den Deckel drauf! Traut schenkt in der eigenen Hälfte rechts an der Seite den Ball her und Schulz ist somit völlig alleine durch. Mit der Kugel am Fuß dringt der junge Mann in den Strafraum ein und hat dann das gute Auge für den mitgelaufenen Ronny. Der bekommt die Pille gut serviert und muss sie nur noch aus acht Metern mit dem rechten Schlappen ins Tor schieben. Keeper Bernhardt war bereits zuvor geschlagen, weil er sich Schulz entgegen werfen musste.

Die Berliner nutzen jetzt jede sich bietende Gelegenheit, um wertvolle Sekunden von der Uhr zu nehmen. Ronny verschanzt sich einfach mal ein paar Sekunden mit dem Ball links an der Eckfahne des VfR, bis Kister kompromisslos dazwischen geht und es sogar schafft, keinen Eckball zu verursachen.

Höchststrafe für Marcel Reichwein! In der 56. Spielminute erst gekommen, muss der Angreifer nun schon wieder vom Platz - und verletzt scheint er nicht zu sein. Interessante Maßnahme von Ralph Hasenhüttl. Aber zu sehen war von Reichwein auch rein gar nichts. Mit Cidimar ist jetzt ein frischer Stürmer auf dem Platz.

... Ronny zielt zu hoch.

Kuriose Szene! Bei einem Freistoß der Aalener in deren Hälfte steht Ronny ganz nah am Ball und Traut ballert den Brasilianer einfach mal mit Wucht von den Beinen mit seinem Schuss. Das ist unsportlich, das macht man nicht, das muss eine gelbe Karte nach sich ziehen. Aber Peter Sippel drückt beide Augen zu und lässt den Karton stecken.

Scheinbar baut Jos Luhukay eine Viertelstunde vor Schluss schon defensiv um. Stürmer Wagner verlässt das Geläuf, der gelernte Linksverteidger Bastians ist nun mit von der Partie.

Leandro nimmt links am Strafraum der Hertha Lechleiter mit. Der fackelt nicht lange und haut fast ansatzlos aufs Tor. Knapp segelt die Murmel über den Querbalken - da fehlte nicht viel. Die Aalener spielen nun mutig nach vorne, eröffenen aber damit der Hertha auch die entsprechenden Räume zum Kontern.

Gelbe Karte für Sascha Traut (VfR Aalen)
Das ist eine ganz klare Sache. Der eingewechselte Nico Schulz haut links an der Mittelinie den vierten Gang rein und wird von Traut umgerissen. Taktisches Foul, gelbe Karte!

Das Spiel wird nach dem Tor nun hitziger und hektischer. Ronny trifft Lechleiter im Laufduell mit dem Arm im Gesicht. Es gibt Freistoß für die Gäste. Die müssen nun doch ihre Betontaktik aufgeben und mehr nach vorne spielen, wenn sie etwas Zählbares aus Hauptstadt mitnehmen wollen.

Gelbe Karte für Andreas Hofmann (VfR Aalen)
Da darf er sich nicht beschweren. Mit einer Grätsche haut er Niemeyer im Mittelfeld um.

Gerade hatte der Neuzugang aus Chemnitz noch seine erste gute Szene, ein Schuss aus zehn Metern strich knapp neben das Hertha-Tor - nun verlässt Selim Aydemir den Platz. Mit Marcel Reichwein steht nun auch eindlich ein echter, gelernter Stürmer auf dem Platz für den VfR.

Die Alte Dame beginnt, wie schon in Durchgang eins, mit relativ druckvollem Spiel die zweite Halbzeit. Auf eine wirklich hundertprozentige Tormöglichkeit warten die Hausherren allerdings auch nach gut 52 Minuten weiterhin.

Schöne Staffette der drei Berliner Angreifer! Ramos, Wagner und Allagui kombinieren sich von der linken Seite mit schnellem Direktpassspiel nach innen in den Sechzehner. Aber in der Mitte steht die Aalener Abwehr sehr massiert und gleich drei Mann werfen sich auf den ballführenden Spieler und klären.

Der Ball läuft wieder. Beide Teams sind offenbar personell unverändert aus den Kabinen gekommen.

Halbzeitfazit:
Hertha BSC Berlin und der VfR Aalen gehen torlos in die Kabine - und vor allem die Leistung der Gastgeber ist doch schon ziemlich enttäuschend. Der Bundesligaabsteiger bekommt kaum Struktur in sein Offensivspiel und hat somit große Probleme mit den tiefstehenden Gäste. Die wiederum setzen bislang nur auf Defensive, verteidigen aber sehr geschickt und wären hier mit einem Punktgewinn am Ende mit Sicherheit auch hoch zufrieden. Mehr ist momentan aber auch nicht drin für das Hasenhüttl-Team, denn die Angriffsbemühungen haben diesen Namen bislang nicht verdient. Zu harmlos präsentieren sich Aalener bei ihren seltenen Kontern. Das Spiel kann eigentlich nach dem Seitenwechsel nur besser werden. Bis gleich!

... Wieder muss Sippel die Ausführung der Ecke verschieben, weil es in der Mitte Rangeleien gibt. Dann bringt Ndjeng die Murmel schließlich doch nach innen, aber er macht das schlecht. Torwart Bernhardt pflückt die Kirsche.

Lustenberger ist bester Berliner bislang. Wieder ist der Schweizer am eigenen Strafraum da und unterbindet einen Angriff der Aalener über Leandro und Lechleiter. Das ist schon famos, was der Mittelfeldmann da alles abräumt bei den Hausherren.

Jetzt geht vielleicht mal was. Eckball für Berlin von der rechten Seite...

Und kaum gesagt, schon spielen die Gäste den ersten halbwegs vernünftigen Angriff. Über links wird dieser von Buballa mit Tempo vorgetragen. Dann kommt die Kugel nach innen an den Sechzehner, wo Lechleiter seinen direkten Gegenspieler ins Leere laufen lässt und Haller weiter rechts auf die Reise schicken will. Aber der aufmerksame Lustenberger stellt den Passweg im letzten Moment zu.

"Iron" Maik Franz macht das Spiel aus der zentralen Defensive mal schnell und setzt Allagui kurz vor dem Strafraum der Gäste ein. Der Stürmer ist aber viel zu eigensinnig, geht gegen drei Gegner ins Dribbling und verliert das Spielgerät folgerichtig. Links war Wagner ziemlich frei, den hätte man durchaus mal einbinen können.

Wagner begeht in der Aalener Hälfte ein Offensivfoul und knapp hinter der Mittellinie gibt es einen Freistoß für die Gäste. Momentan geht auf beiden Seiten nicht viel zusammen. Auch der Schwung der Berliner aus den ersten Spielminuten ist längst verpufft. Das Spiel pendelt sich auf mäßigem Niveau ein.

... Benjamin Hübner hat in der Mitte zu stark geschoben und wird ermahnt. Die Ecke wird wiederholt...

... Martin Dausch knallt die Pille mit dem linken Fuß hoch nach innen. Aus dem Gewühl am Fünfer heraus können die Berliner klären.

Leandro liegt auf dem Rasen und wird behandelt. Es gab zuvor einen Zusammenprall mit Peter Pekarík. Für beide scheint es aber weiterzugehen.

Bernhardt ist erstmals richtig gefordert! Bei einem Pass in die Nahtstelle der Viererkette sind die Aalener nicht auf dem Posten. Allagui startet in die Lück, ist im Strafraum alleine vor dem Keeper am Ball. Der riskiert Kopf und Kragen, wirft sich dem Angreifer entgegen und pariert dessen Schuss! Starke Aktion von Daniel Bernhardt!

Allagui erneut im Fokus! Marcel Ndjeng geht rechts im Sechzehner bis fast zur Grundlinie durch und legt die Murmel flach an die Fünferkante. Sami Allagui läuft in den Pass hinein und zieht ab, aber bei seinem Abschluss ist ein Abwehrbein dazwischen und blockt.

Fast die erste Chance für Hertha! Und es hätte Elfmeter für die Alte Dame geben müssen! Sami Allagui wird rechts im Strafraum des Gegners angespielt. Dann springt dem Tunesier der Ball ein wenig weg - Tim Kister rauscht heran und zieht dem Berliner das Standbein weg! Das hat Referee Sippel nicht gesehen und für Aalen ist das ein großes Glück!

... Ronny macht´s direkt! Mit Wucht zirkelt der den Ball mit dem starken Linken aus rechte obere Kreuzeck. VfR-Schlussmann Daniel Bernhardt ist mit zwei Fäusten zur Stelle und pariert.

Aalens Kapitän Leandro Grech haut auf Höhe der Mittellinie ersteinmal einen Gegenspieler um. Das läuft wohl unter dem Etikett "Zeichen setzen" - Schiri Sippel ermahnt den Aalener, der damit bereits kurz vor der gelben Karte steht.

Das Spiel läuft. Die Hertha spielt in blau-weiß, Aalen ganz in schwarz.

Schiedsrichter der Partie ist Peter Sippel. Er pfiff bereits den 4:1-Kantersieg der Aalener in Duisburg am ersten Spieltag - vielleicht ein gutes Omen für die Gäste...

Für ein erfolgreiches Abschneiden in der Bundeshauptstadt, müssen die unerfahrenen Aalener Spieler laut Sportdirektor Markus Schupp vor allem ihre Nerven in den Griff bekommen: „Ich hoffe, dass sich die Jungs unbeeindruckt von der Kulisse auf das Fußballspielen konzentrieren." Mit einem Punktgewinn könnten sich die Mannschaft von Coach Ralph Hasenhüttl jedenfalls den inoffiziellen Titel „Bester Aufsteiger der Liga“ zurückerobern. Der VfR liegt aktuell auf Platz zehn der Tabelle, nur Sandhausen ist dank des besseren Torverhältnisses als Neunter besser.

Nach knapp 14 Tagen Länderspielpause für einen Großteil des Teams, soll mit einem erneuten Sieg heute der Anschluss an die Aufstiegsränge geschafft werden. Momentan belegt die Hertha Rang sieben und hat vier Zähler Rückstand auf Frankfurt auf dem Relegationsplatz. Luhukay sieht trotz der Erfolgserlebnisse der letzten Wochen noch Steigerungsbedarf bei seinem Team: „Wir müssen von Beginn an druckvoll spielen und die Partie auch mal über 90 Minuten kontrollieren. Dabei müssen wir Geduld haben bis sich die richtige Situation ergibt und dann eiskalt zuschlagen.“

Auf dem Papier sind die Rollen im Berliner Olympiastadion klar verteilt. Die „Alte Dame“ geht als Bundesligaabsteiger favorisiert in das Duell mit den Aufsteigern aus Baden-Württemberg, der allerdings überraschend stark in die Saison gestartet ist. Die Berliner wollen nach zuletzt zwei Siegen in Folge nachlegen – und visieren gegen den Underdog einen Heimdreier an.

Es kommentiert für euch Tobias Knoop. Viel Spaß!